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. 2024 Oct 2;136(Suppl 16):599–668. [Article in German] doi: 10.1007/s00508-024-02441-2

Tab. 2.

Erkrankungen, die eine sekundäre Osteoporose verursachen können

Erkrankung Ergänzung Evidenz
Endokrine Erkrankungen
Cushing-Syndrom, subklinischer Hyperkortisolismus

KMD und TBS reduziert bei aktiver Erkrankung

Frakturrisiko bei Frauen und Männern erhöht, teilweise unabhängig von KMD, teilweise reversibel nach Behandlung der Grunderkrankung

Keine Validierung für FRAX® für endogenen Hyperkortisolismus [5861]

Evidenzgrad IIIb
Hyperthyreose, manifest und subklinisch FRAX®-Score: „sekundäre Osteoporose“ [62] Evidenzgrad Ia
Diabetes mellitus Typ 1

FRAX®-Score: „sekundäre Osteoporose“

Erhöhtes Risiko für hüftnahe Frakturen und periphere Frakturen [34]

Evidenzgrad Ia
Diabetes mellitus Typ 2

FRAX®-Score: Adjustierung „Rheumatoide Arthritis“

Erhöhtes Risiko für hüftnahe Frakturen und periphere Frakturen. Steigendes Frakturrisiko durch Erkrankungsdauer und Insulintherapie, teilweise unabhängig von KMD und bei HbA1c > 7 [34, 63, 64]

Evidenzgrad Ia
Hypogonadismus beim Mann

FRAX®-Score: „sekundäre Osteoporose“

Erniedrigtes Serumtestosteron assoziiert mit erhöhtem Frakturrisiko [65]

Evidenzgrad IIa
Hypogonadismus bei Frauen (Östrogenmangel)

FRAX®-Score: „sekundäre Osteoporose“ [66]

Primäre Amenorrhö, späte Menarche, frühe Menopause (< 45 Jahre) [42]

Evidenzgrad IIb
Primärer Hyperparathyreoidismus Frakturrisiko erhöht, OR 2,01 [67] Evidenzgrad Ia
Wachstumshormonmangel bei Hypophyseninsuffizienz Bei Wachstumshormonmangel 2,66fach höhere Frakturrate als bei normalem Wachstumshormonspiegel [68] Evidenzgrad IIIb
Chronisch entzündliche Erkrankungen
Rheumatoide Arthritis

FRAX®-Score: „Rheumatoide Arthritis“

Bis zu ein Drittel der Patienten haben Osteoporose, Hüft- und Wirbelkörperfrakturen [69, 70]

Evidenzgrad Ia
Niedrig dosierte Glukokortikoidtherapie bei rheumatoider Arthritis scheint das Frakturrisiko nicht zu erhöhen, der Risikofaktor „rheumatoide Arthritis“ bleibt jedoch erhalten [71] Evidenzgrad IIIb
Spondylitis ankylosans Erhöhtes Risiko für Wirbelkörperfrakturen [72] Evidenzgrad Ia
Chronische Atemwegserkrankungen (COPD, Asthma, zystische Fibrose, interstitielle Lungenerkrankungen/Sarkoidose) Osteoporoseprävalenz bei COPD 38 % [7375] Evidenzgrad Ia
Tuberkulose Risiko für hüftnahe Frakturen am höchsten [76] Evidenzgrad Ib
Nierenerkrankung
CKD CKD assoziiert mit erhöhtem Risiko für hüftnahe Frakturen und nicht-vertebrale Frakturen. Frakturrisiko steigt mit Abnahme der Nierenfunktion [7779] Evidenzgrad Ia
Neuromuskuläre Erkrankungen
Epilepsie bzw. Antiepileptika Frakturrisiko erhöht, häufig im Rahmen von Anfällen [80] Evidenzgrad Ia
Leberenzym-induzierende Antiepileptika assoziiert mit höherem Frakturrisiko vs. nicht-Leberenzym-induzierende Antiepileptika [81] Evidenzgrad IIb
Morbus Parkinson Risiko für hüftnahe Frakturen und nicht-vertebrale Frakturen erhöht [82], Stürze um das 3fache vermehrt [69] Evidenzgrad Ia
Multiple Sklerose Erhöhtes Frakturrisiko bei Frauen unabhängig von Medikation und Sturzrisiko [83] Evidenzgrad Ia
Gastrointestinale Erkrankungen
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

FRAX®-Score: „sekundäre Osteoporose“

Morbus Crohn, Colitis ulcerosa

Erhöhtes Frakturrisiko, signifikant für Wirbelkörperfrakturen [84]

Evidenzgrad Ia
Laktoseintoleranz

FRAX®-Score: „sekundäre Osteoporose“

Niedrigere KMD bei laktoseintoleranten postmenopausalen Frauen vs. gesunde Kontrollen [85]

Evidenzgrad Ia
Chronische Lebererkrankungen

FRAX®-Score: „sekundäre Osteoporose“

Erhöhtes Frakturrisiko bei Leberzirrhose: Alkohol-induziert, primär biliäre Zirrhose, Hepatitis C [8688]

Evidenzgrad Ia
Zöliakie FRAX®-Score: „sekundäre Osteoporose“ – Malabsorption [89] Evidenzgrad Ia
Bariatrische Chirurgie FRAX®-Score: „sekundäre Osteoporose“ – Malabsorption [90] Evidenzgrad Ia
Ernährungsstörung
Anorexia nervosa FRAX®-Score: „sekundäre Osteoporose“ – vermehrtes Auftreten von Osteoporose (OR 12,59) und Frakturen (OR 1,84) [91] Evidenzgrad Ia
Herzinsuffizienz HR für alle Frakturen 1,67, für hüftnahe Frakturen 2,2 [92] Evidenzgrad Ia
Osteoporose nach Transplantation

Im FRAX®-Score anklicken:

Glukokortikoide“: bei Glukokortikoidtherapie

„Sekundäre Osteoporose“: bei postoperativer immunsuppressiver Therapie nach Stammzelltransplantation, Knochenmarkstransplantation, Transplantation von Herz, Lunge, Leber, Niere [93]

Evidenzgrad IIa
HIV, AIDS AIDS per se und antiretrovirale Therapie. OR 2,3 für Wirbelkörperfrakturen bei HIV-infizierten Personen [94] Evidenzgrad Ia
Hämatoonkologische Erkrankungen
Malignome Maligne Erkrankungen per se und Chemotherapie/endokrine Therapie/Strahlentherapie [95] Evidenzgrad IIa
Multiples Myelom Bei Diagnosestellung bei 20 % der Patienten pathologische Fraktur oder Osteoporose, bei 20–50 % vertebrale Frakturen [69, 96] Evidenzgrad IIa
MGUS Frakturrisiko erhöht (RR 1,36), v. a. für vertebrale Frakturen (RR 2,5) [97] Evidenzgrad Ia
Systemische Mastozytose 10-Jahres-Frakturrisiko 31 % [98] Evidenzgrad IIa

AIDS akquiriertes Immundefizienzsyndrom, CKD chronische Nierenerkrankung, COPD chronisch obstruktive Atemwegserkrankung, FRAX Fracture Risk Assessment Tool, HIV humanes Immundefizienzvirus, HR Hazard Ratio, KMD Knochenmineraldichte, MGUS monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz, OR Odds Ratio, RR relatives Risiko, TBS Trabecular Bone Score