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. 2014:1445–1459. [Article in German] doi: 10.1007/978-3-642-41814-3_170
Nebenwirkung Ätiologie Symptome Maßnahmen
Akuter hämolytischer TF-Zwischenfall Blutgruppeninkompatibilität, vorwiegend intravasale Hämolyse meist durch Anti-A, Anti-B Schmerzen an Infusionsstelle, Glieder, Abdomen, Fieber, DIC, Hb-ämie, Hb-urie, Nierenversagen, Schock Notfall: TF-Abbruch, Schocktherapie, NF-Abklärung, ggf. DIC-Therapie, Sicherstellung der renalen Ausscheidung; Patientenidentität überprüfen
Verzögerte hämolytische TF-Reaktion anamnestisch Immunantwort (SS, frühere TF): extravasale Hämolyse nach Stunden oder Tagen d. Anti-C, -c, -D, -E, -e, -Lu, -Jk,-Kell, -Duffy, -MnSs etc. Hk-Abfall, Retikulozytose (?), Hyperbilirubinämie, Haptoglobin ↓ symptomorientierte Therapie, serologische Abklärung, Berücksichtigen bei zukünftigen TF!
Allergische nichthämolytische TF-Reaktion Plasma-Eiweiß-Unverträglichkeit; meist bei Plasma- bzw. Thrombozytentransfusion häufig spenderspezifisch Urtikaria, Erytheme, Pruritus, in seltenen Fällen auch schwere anaphylaktische Reaktionen mit Schock TF-Abbruch, Hämolyseausschluss, Analgetika, Steroide, Tavegil bei wiederholten Reaktionen gewaschene EK bzw. TK
Febrile nichthämolytische TF-Reaktion zelluläre Zytokinfreisetzung, HLA-Antikörper des Empfängers Fieber, Schüttelfrost Antipyretika
Transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz (TRALI) meist durch leukozytäre Spender Antikörper bei Frischplasma bzw. Thrombozytentransfusionen ARDS-Symptomatik: akuter Beginn innerhalb 6 h post transfusionem ARDS-Therapie; O2-Gabe; Ausschluss von implizierten Spendern
Transfusionsassoziierte zirkuläre Volumenüberladung Volumenüberladung, evtl. vorbestehende Kardiomyopathie Klinik der Herzinsuffizienz TF-Unterbrechung, Lasix 1 mg/kgKG, Insuffizienz beurteilen, TF evtl. langsam fortsetzen
Sepsis bakterielle Kontamination der Konserve Zeichen der Sepsis TF abbrechen, Blutkultur des Patienten und der Konserve anlegen, antibiotischeTherapie i.v.

DIC disseminierte intravasale Gerinnung; NF Notfall; SS Schwangerschaft; TF Transfusion; Pat Patient

Schocktherapie: Adrenalin: 10 μg/kgKG, Bolus s.c., i.v.; Volumenzufuhr (Ringerlaktat), Methylprednison 4–10 mg/kgKG; Clemastin (Tavegil) 0,05 mg/kgKG i.v.

Notfallabklärungen: Patienten- und Konservenblut asservieren (je 5 ml, nativ), Hämolysenachweis sofort ausführen

Hämolysenachweis: Hämatokrit-Kapillare abnehmen, zentrifugieren: Rötliches Plasma beweist intravasale Hämolyse. Cave: Artefakt!