Eine Beendigung einer subkutanen Immuntherapie (SCIT) ist nicht generell notwendig. Speziell für potenziell lebensbedrohliche Allergien wie Insektengiftallergien sollte eine SCIT im Sinne einer Risiko-Nutzen-Analyse regulär fortgeführt werden. Die Möglichkeit einer Verlängerung der Injektionsintervalle kann gemäß Fachinformation des jeweiligen Therapieallergens in Betracht gezogen werden. |
Eine Beendigung einer sublingualen Immuntherapie (SLIT) ist nicht generell notwendig. Patienten sollten SLIT-Präparate in einer ausreichenden Menge verordnet bekommen, um die Behandlung zumindest über eine 14-tägige Quarantänesituation fortführen zu können. |
Sowohl SCIT als auch SLIT können in der derzeitigen Covid-19-Pandemie auch fortgeführt werden bei asymptomatischen Patienten mit negativen PCR-Testergebnissen, bei Patienten ohne bekannte Exposition oder Kontakt zu SARS-CoV-2-positiven Personen oder bei Personen, die keine Reisen in Hochrisikogebiete unternommen haben, beziehungsweise auch nach Beendigung einer adäquaten Quarantäne. |
Der Beginn einer SCIT oder SLIT bei Allergikern ohne bekannte SARS-CoV-2-Exposition, die in Bezug auf Covid-19 asymptomatisch sind, erfordert eine besonders gründliche Anamnese und Untersuchung auf Infektionszeichen bei Beginn der Grundbehandlung und bei jeder weiteren SCIT-Injektion beziehungsweise SLIT-Einnahme. Das Infektionsrisiko durch das persönliche und berufliche Umfeld des Patienten ist hierbei zu berücksichtigen. |
Eine angemessene Vorbereitung von Praxen und Allergiezentren auf die Situation der derzeitigen Covid-19-Pandemie ist notwendig, die sich an den Empfehlungen der WHO und der nationalen und regionalen Behörden ausrichten sollte. |
Diese Empfehlungen sollten fortlaufend aktualisiert und an neue wissenschaftliche Erkenntnisse und behördliche Empfehlungen angepasst werden. |