Primärer (idiopathischer) Spontanpneumothorax (PSP) |
Pneumothorax ohne äußere Ursache Bei Patienten ohne bronchopulmonale Erkrankung Inzidenz, Männer: 18‒28/100.000/Jahr, Frauen: 1,2–6/100.000/Jahr Entstehung durch Ruptur apikaler subpleuraler Blasen (Blebs [ohne Mesothelüberzug] oder Bullae [mit Mesothelüberzug], „emphysema like changes“) Zum Teil familiäre Häufung (z. B. Folliculin-Mutation, sog. Birt-Hogg-Dubé-Syndrom ), meist große asthenische Männer (<50 Jahre; Altersgipfel: 30.–35. Lebensjahr), Raucher (Risiko für Raucher 10 %, vs. Nichtraucher 0,1 %) |
Sekundärer Spontanpneumothorax (SSP) (auch „symptomatischer Spontanpneumothorax“ genannt) |
Pneumothorax ohne äußere Ursache Bei Patienten mit bronchopulmonaler Erkrankung Inzidenz ca. 10–15/100.000/Jahr Letztlich fast alle Lungenerkrankungen (z. B. COPD, Lungenemphysem, interstitielle Lungenerkrankungen, pulmonale Infektionen mit pleuraler Perforation sowie pulmonale Autoimmunerkrankungen) erhöhen die Wahrscheinlichkeit, insbesondere COPD mit Ruptur von Emphysemblasen; meist Patienten (Raucher) >50. Lebensjahr Höhere Morbidität und Mortalität sowie ausgeprägtere Klinik im Vergleich zum PSP Sonderform: katamenialer Pneumothorax (häufig liegt eine diaphragmale, pleurale oder pulmonale extragenitale Endometriose vor), Auftreten bis 72 h nach Beginn der Menstruation |
Traumatischer oder iatrogener Pneumothorax |
Pneumothorax durch äußere oder innere Verletzung Iatrogen: z. B. nach ZVK-Anlage/V. subclavia oder nach Pleurapunktion, transbronchialer Biopsie, Barotrauma unter Beatmung, Akupunktur Thoraxtrauma: z. B. Unfall (Rippenfrakturen!) oder im Rahmen thoraxchirurgischer Eingriffe, meist in Kombination mit Hämatothorax, sog. Hämopneumothorax (Pneumothorax mit mehr als 400 ml Blut) Spannungspneumothorax (Inzidenz 3–5 %): insbesondere beatmete Patienten, Zustand nach Trauma/Polytrauma, Zustand nach Reanimation, Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen (insbesondere COPD), abgeklemmte Thoraxdrainage |