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. 2016 Sep 20:371–425. [Article in German] doi: 10.1007/978-3-662-53182-2_11
Pneumothoraxform Therapievorschlag

Kleiner, einseitiger Pneumothorax (kleiner Spitzen- oder Mantelpneumothorax)

– PSP: Pleuraspalt <2 cm und/oder keine Dyspnoe

– SSP: Pleuraspalt <1 cm und keine Dyspnoe

Konservatives Prozedere: abwartende Haltung/stationäre Beobachtung

Radiologische Kontrolluntersuchungen bei klinischer Verschlechterung, spätestens nach 12 h

Spontanresorption der Luft im Pleuraspalt geschieht mit einer Rate von etwa 50 ml/Tag oder 1,25–2,2 % des Hemithoraxvolumens/Tag; eine O2-Gabe steigert die Resorptionsrate auf das 4-Fache.

Mäßiger Pneumothorax

– PSP: Pleuraspalt >2 cm und/oder Dyspnoe

– SSP: Pleuraspalt 1–2 cm und keine Dyspnoe

Aspirationsbehandlung: Einzeitige manuelle Aspiration mit dünnen Kathetern (14–16 G, z. B. ggf. Pigtail-Katheter) oder Spezialkanülen (z. B. Nadel nach Deneke oder Verres mit seitlicher Öffnung)

Großer Pneumothorax

– Bilateraler Pneumothorax oder hämodynamische Instabilität

– SSP: Pleuraspalt >2 cm oder Dyspnoe

– Versagen der konservativen Pneumothoraxbehandlung

– Versagen der Aspirationsbehandlung

– Beatmeter Patient

Immer Anlage einer Pleuradrainage (2.‒3. ICR, Medioklavikularlinie, ≥20 Ch) mit oder ohne Sog

Belassen der Drainage bis zur Reexpansion der Lunge: 3‒5 Tage

Frühzeitige thoraxchirurgische Vorstellung bei Versagen der Drainagenbehandlung

Spannungspneumothorax

Notfalltherapie: Kunststoffverweilkanüle mit Heimlich-Ventil (evtl. Fingerling)

Sonst: Immer Anlage einer Pleuradrainage mit Wasserschloss

Rezidivpneumothorax oder Misserfolg der Drainagebehandlung nach 4–5 Tagen Thoraxchirurgische Vorstellung → VATS (videoassistierte Thorakoskopie): Inspektion der Lunge, ggf. Bullaligatur/-resektion, blind apical resection oder partielle parietale Pleurektomie oder Pleurodese

Abkürzungen: PSP = primärer Spontanpneumothorax, SSP = sekundärer Spontanpneumothorax