Skip to main content
. 2021 Jun 10;22(3):27–31. [Article in German] doi: 10.1007/s15202-021-4672-z
Substanz Substanzklasse Maximale Dosis In Einzelfällen verwendete supramaximale Dosierungen3 Kommentar
Erste Wahl
Fluvoxamin1 SSRI 300 mg 450 mg zahlreiche pharmakokinetische Interaktionen mit anderen Substanzen!
Paroxetin1 SSRI 60 mg 100 mg im Vergleich mit anderen SSRI stärker sedierend, häufiger Gewichtszunahme
Fluoxetin1 SSRI 80 mg 120 mg pharmakokinetische Interaktionen, z. B. mit Trizyklika
Sertralin1 SSRI 200 mg 400 mg eine Studie mit Dosierung bis 400 mg zeigt darunter noch weitere Besserung [11]
Citalopram1, 2 SSRI 40 mg - geringes Interaktionspotenzial
Escitalopram1, 2 SSRI 20 mg - geringes Interaktionspotenzial
Zweite Wahl
Clomipramin1 TZA 225 mg - höhere Abbruchraten und mehr Nebenwirkungen als SSRI, nicht wirksamer als hohe Dosen SSRI
Bei Therapieresistenz gegenüber SSRI, als Augmentation
Aripiprazol Atypisches Antipsychotikum 5-15 mg Versuch über sechs Wochen, dann Zwischenevaluation
Risperidon Atypisches Antipsychotikum 0,5-3 mg Versuch über sechs Wochen, dann Zwischenevaluation
Andere Medikamente
Venlafaxin nicht wirksamer als SSRI, in einer Studie etwas schwächer als SSRI
Mirtazapin keine Evidenz
Bupropion keine Evidenz
Glutamat-modulierende Substanzen in der Mehrzahl der randomisiert-kontrollierten Studien nicht wirksam
Lithium keine Evidenz
Elektrokonvulsionstherapie keine Evidenz

1 für die Indikation Zwangsstörung in Deutschland zugelassen

2 in Einzelfällen wurden höhere Dosierungen als üblich verwendet, z. B. bei Patienten mit niedrigen Plasmaspiegeln ("fast metabolizer") oder bei ungenügender Wirkung und guter Verträglichkeit [12]

3 seit 2011 maximale Dosis 40 mg für Citalopram und 20 mg für Escitalopram aufgrund seltener QT-Verlängerungen

SSRI = Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer; TZA = Trizyklische Antidepressiva