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. 2021 Sep 15;64(10):1269–1277. [Article in German] doi: 10.1007/s00103-021-03413-x
Charakteristikum Relevanz für Evidenzgenerierung Relevanz für Nutzenbewertung Anmerkungen
DiGA-spezifisch

Sicherheitsprofil

(geringes Risiko für schwere Nebenwirkung, keine strikte Indikationsstellung wegen Wechselwirkungen/Begleiterkrankungen)

Kaum Ausschlussgründe Höhere Anwendbarkeit/Übertragbarkeit Solide Festlegung des Sicherheitsprofils erfordert ebenfalls adäquate Evidenz
Leichtere und schnellere Rekrutierung Größere Studien (präzise Effektschätzer; ggf. Subgruppeninformationen)
Kontaktärmere Studie möglicha
Weniger Kosten und Aufwand
Größere Studie möglich
Leichtere Einbettung in Routineversorgung

Verfügbarkeit und Distribution

(Leichter Zugang, unmittelbarer Roll-out)

Einfachere Logistik Größere Studien (präzise Effektschätzer; ggf. Subgruppeninformationen) Skalierbarkeit oft leichter als bei Arzneimitteln (d. h. Kosten für DiGA oft weniger abhängig von Benutzerzahl)
Kontaktärmere Studie möglich
Weniger Kosten und Aufwand
Größere Studie möglich
Leichtere Einbettung in Routineversorgung

Kurze Innovationszyklen

(Neue Versionen, sich verändernde Algorithmen)

DiGA kann sich während der Evaluation ändern: detaillierte Planung und Präspezifizierung nötig Schnelle Bewertung notwendig Reproduzierung von Studien mit obsoleten Versionen ggf. schwierig
Plattform-Trials/adaptive Designs Definition/Abgrenzung neuer Versionen notwendig Follow-up ggf. eingeschränkt

Digitale Biomarker

(Endpunkte durch digitale Geräte erhoben, neuartige Endpunkte)

Kontaktärmere Studie möglicha Endpunktvalidierung notwendig Endpunktmessung nur valide, wenn bei allen Studienteilnehmern gleich und unabhängig von der Gruppenzuteilung
Erfordert digitale Kontrollintervention Klärung der Patientenrelevanz

Verblindung

(Placebo-DiGA)

(Arzt/Therapeut, Patient)

Wenn möglich zu vermeiden Ggf. hohes Risiko für Bias bei subjektiven Endpunkten (z. B. PRO, LQ) und digitalen Biomarkern Einfluss auf Bias sorgfältig diskutieren
Unrealistisches Setting
Hoher Aufwand in der Umsetzung
Zusatzkosten durch Placebo
Nötig für digitale Biomarker und PRO

Verblindung (DiGA Version 1 vs. Version 2)

(Arzt/Therapeut, Patient)

Ggf. kein unrealistisches Setting Bewertung subjektiver Endpunkte und digitaler Biomarker ggf. möglich ./
Ggf. kein hoher Aufwand Kontinuierliche Evaluation
Ggf. kaum Zusatzkosten
Verwendung digitaler Biomarker und PRO ggf. gut möglich
Zentral für lernende Evaluation
Pragmatische Studien generell

Adhärenz

(inkl. Cross-over, Kontamination)

Nicht relevant (ITT-Analyse) Kein Risiko für Bias in pragmatischen Studien Daten zur Adhärenz könnten helfen, Wirkweisen der DiGA-Behandlung zu verstehen
Keine aufwendige Datensammlung nötig Run-in-Phasen sind ggf. hilfreich
Keine spezielle Motivation (außerhalb der Routine) nötig und sinnvoll
Kontaktärmere Studie möglich
Weniger Kosten und Aufwand
Größere Studie möglich

Verblindung

(Endpunkterhebung)

Immer anzustreben ./ ./

ITT Intention to Treat, LQ Lebensqualität, PRO Patient-reported Outcome

aRemote Trials/Virtual Trials