Charakteristikum | Relevanz für Evidenzgenerierung | Relevanz für Nutzenbewertung | Anmerkungen |
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DiGA-spezifisch | |||
Sicherheitsprofil (geringes Risiko für schwere Nebenwirkung, keine strikte Indikationsstellung wegen Wechselwirkungen/Begleiterkrankungen) |
Kaum Ausschlussgründe | Höhere Anwendbarkeit/Übertragbarkeit | Solide Festlegung des Sicherheitsprofils erfordert ebenfalls adäquate Evidenz |
Leichtere und schnellere Rekrutierung | Größere Studien (präzise Effektschätzer; ggf. Subgruppeninformationen) | ||
Kontaktärmere Studie möglicha | |||
Weniger Kosten und Aufwand | |||
Größere Studie möglich | |||
Leichtere Einbettung in Routineversorgung | |||
Verfügbarkeit und Distribution (Leichter Zugang, unmittelbarer Roll-out) |
Einfachere Logistik | Größere Studien (präzise Effektschätzer; ggf. Subgruppeninformationen) | Skalierbarkeit oft leichter als bei Arzneimitteln (d. h. Kosten für DiGA oft weniger abhängig von Benutzerzahl) |
Kontaktärmere Studie möglich | |||
Weniger Kosten und Aufwand | |||
Größere Studie möglich | |||
Leichtere Einbettung in Routineversorgung | |||
Kurze Innovationszyklen (Neue Versionen, sich verändernde Algorithmen) |
DiGA kann sich während der Evaluation ändern: detaillierte Planung und Präspezifizierung nötig | Schnelle Bewertung notwendig | Reproduzierung von Studien mit obsoleten Versionen ggf. schwierig |
Plattform-Trials/adaptive Designs | Definition/Abgrenzung neuer Versionen notwendig | Follow-up ggf. eingeschränkt | |
Digitale Biomarker (Endpunkte durch digitale Geräte erhoben, neuartige Endpunkte) |
Kontaktärmere Studie möglicha | Endpunktvalidierung notwendig | Endpunktmessung nur valide, wenn bei allen Studienteilnehmern gleich und unabhängig von der Gruppenzuteilung |
Erfordert digitale Kontrollintervention | Klärung der Patientenrelevanz | ||
Verblindung (Placebo-DiGA) (Arzt/Therapeut, Patient) |
Wenn möglich zu vermeiden | Ggf. hohes Risiko für Bias bei subjektiven Endpunkten (z. B. PRO, LQ) und digitalen Biomarkern | Einfluss auf Bias sorgfältig diskutieren |
Unrealistisches Setting | |||
Hoher Aufwand in der Umsetzung | |||
Zusatzkosten durch Placebo | |||
Nötig für digitale Biomarker und PRO | |||
Verblindung (DiGA Version 1 vs. Version 2) (Arzt/Therapeut, Patient) |
Ggf. kein unrealistisches Setting | Bewertung subjektiver Endpunkte und digitaler Biomarker ggf. möglich | ./ |
Ggf. kein hoher Aufwand | Kontinuierliche Evaluation | ||
Ggf. kaum Zusatzkosten | |||
Verwendung digitaler Biomarker und PRO ggf. gut möglich | |||
Zentral für lernende Evaluation | |||
Pragmatische Studien generell | |||
Adhärenz (inkl. Cross-over, Kontamination) |
Nicht relevant (ITT-Analyse) | Kein Risiko für Bias in pragmatischen Studien | Daten zur Adhärenz könnten helfen, Wirkweisen der DiGA-Behandlung zu verstehen |
Keine aufwendige Datensammlung nötig | Run-in-Phasen sind ggf. hilfreich | ||
Keine spezielle Motivation (außerhalb der Routine) nötig und sinnvoll | |||
Kontaktärmere Studie möglich | |||
Weniger Kosten und Aufwand | |||
Größere Studie möglich | |||
Verblindung (Endpunkterhebung) |
Immer anzustreben | ./ | ./ |
ITT Intention to Treat, LQ Lebensqualität, PRO Patient-reported Outcome
aRemote Trials/Virtual Trials