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. 2021 Dec 8;81(12):1301–1306. doi: 10.1055/a-1541-7964

Tab. 1  Medikamente, die eine Myasthenia gravis verstärken können (Daten aus 11 ).

Stoffgruppen Substanzen
* Bei einschleichender Dosierung oder bei primär mittleren Dosen ist eine klinisch relevante Verschlechterung selten.
Analgetika Flupirtin, Morphinpräparate
Antiarrhythmika Chinidin, Ajmalin, Mexitil, Procainamid
Antibiotika Aminoglykoside (v. a. Streptomycin, Neomycin, weniger Tobramycin), Makrolide (z. B. Erythromycin), Ketolide (Telithromycin/Ketek), Lincomycin, Polymyxine, Gyrase-Hemmer (Levofloxacin, Ciprofloxacin, Prulifloxacin), Sulfonamide; Tetrazykline, Penicilline nur in besonders hoher Dosierung
Antidepressiva Substanzen vom Amitriptylin-Typ
Antikonvulsiva Benzodiazepine, Carbamazepin, Diphenylhydantoin, Ethosuximid, Gabapentin
Antimalariamittel Chinin, Chloroquin und Analoge
Antirheumatika D-Penicillamin, Chloroquin, Etanercept
β-Blocker Oxprenolol, Pindolol, Practolol, Propranolol, Timolol – auch bei topischer Anwendung als Augentropfen
Botulinum-Toxin
Kalziumantagonisten Verapamil, Diltiazem, Nifedipin und Verwandte
Diuretika Azetazolamid, Benzothiadiazine, Schleifendiuretika
Glukokortikoide* transiente Verschlechterung bei Behandlungsbeginn mit hohen Dosen
Interferone Interferon-α (Einzelfälle)
Lithium
Lokalanästhetika Procain (Ester-Typ), die heute verwendeten Substanzen vom Amid-Typ sind unproblematisch
Magnesium hohe Dosen als Laxanzien
Muskelrelaxanzien Curare-Derivate, wegen erhöhter Empfindlichkeit initial 10 – 50% der normalen Dosierung wählen
Succhinylcholin sollte grundsätzlich nicht eingesetzt werden, da es nicht mit Pyridostigmin antagonisiert werden kann
Psychopharmaka Chlorpromazin, Promazin und Verwandte, alle Benzodiazepine und Strukturverwandte wie Zolpidem, Zopiclon
Statine mehrere Befundberichte über verschiedene Cholesterinsenker
Diese Liste ist nicht vollständig. Bei jeder Einführung eines neuen Medikaments muss über eine mögliche Verschlechterung der MG aufgeklärt und nach typischen Symptomen und deren Intensität gefragt werden. Allerdings sollte auch klar gewichtet werden, wenn lebensbedrohliche Erkrankungen spezifische Medikation erfordern.