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. 2022 Jun 13;18(5):623–656. [Article in German] doi: 10.1007/s11428-022-00921-5
Anamnese/Untersuchung/Screening
Anamnese Diabetesdauer
Gewicht/BMI, ggf. Taillen-Größen-Relation (Gewichtsverlauf, Übergewicht)
Blutdruck
Fußstatus
Bisherige Therapie (möglichst vollständiger Medikationsplan)
Körperliche Aktivität
Ernährungsgewohnheiten
Rauchen
Durchgeführte Diabetesschulung, Selbstkontrolle der Blutglukose
Hypoglykämien (Frequenz und Schwere)
Angstzustände
Depression
Erektile Dysfunktion
Körperliche Untersuchungen Gewicht
Blutdruck
Kardiovaskuläres System
Lungen
Untersuchung der Injektionsstellen bei mit Insulin und/oder mit GLP-1-RA behandelten Menschen mit Diabetes
Untersuchung der FGM-/CGM-Einstich- oder Implantationsstellen

Laborwerte

Screening auf Mundgesundheit

HbA1c
Kreatininclearance (eGFR)
Lipidprofil einschließlich LDL-, HDL-Cholesterin
Harnsäure
Urinanalysen inkl. Albuminurie bzw. UACR (Albumin mg/g Kreatinin), Ketonkörper im Urin oder Blut (nur bei hohen Blutglukosewerten; evtl. bei SGLT-2-Inhibitor-Therapie)
Menschen mit Typ-2-Diabetes sollten regelmäßig auf Parodontose/Parodontitis untersucht werden
Screening auf diabetische Neuropathie [278] Menschen mit Typ-2-Diabetes sollen ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung 1‑mal jährlich auf eine sensomotorische und autonome Neuropathie untersucht werden
Screening auf Fußläsionen [280] Menschen mit Typ-2-Diabetes und keinen klinischen Befunden einer sensomotorischen Neuropathie sollen mindestens 1‑mal jährlich auf Fußläsionen untersucht werden. Liegen bereits klinische Befunde einer sensomotorischen Neuropathie vor, sollen regelmäßige Untersuchungen auf Fußläsionen alle 3–6 Monate erfolgen
Screening auf eine Nephropathie [285] Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes soll mindestens 1‑mal jährlich auf eine Albuminurie untersucht werden, da dies eine wesentliche zusätzliche Risikoabschätzung für kardiovaskuläre und renale Folgeerkrankungen erlaubt. Zusätzlich soll die eGFR bestimmt werden, wobei sich die Frequenz der Messung nach dem Stadium der Nierenerkrankung und möglichen renalen Komplikationen (renal toxische Substanzen, Kontrastmittel, Hypovolämie) richtet
Screening auf Netzhautkomplikationen [279]

Ein augenärztliches Screening soll durchgeführt werden:

Bei Typ-2-Diabetes bei Diagnosestellung (Erstuntersuchung)

Wenn keine diabetische Netzhautveränderung festgestellt wird, soll das Screeningintervall

Bei bekanntem geringem Risiko (kein ophthalmologisches Risiko und kein allgemeines Risiko) 2 Jahre

Für alle anderen Risikokonstellationen 1 Jahr betragen

Sind dem Augenarzt die allgemeinen Risikofaktoren nicht bekannt, soll der Patient von ihm so behandelt werden, als ob ein ungünstiges allgemeines Risikoprofil vorläge. Patienten mit diabetischen Netzhautveränderungen (ophthalmologisches Risiko) sollen je nach Befund jährlich oder häufiger untersucht werden
Bei neu auftretenden Symptomen wie Sehverschlechterung, verzerrtes Sehen, Verschwommensehen und/oder sog. Rußregen vor den Augen soll zeitnah eine Untersuchung beim Augenarzt erfolgen
Abschätzung des makro- und mikrovaskulären Gesamtrisikos Menschen mit Typ-2-Diabetes sollen mindestens 1‑mal jährlich auf vaskuläre Risiken (Hypertonie) untersucht und der Raucherstatus soll erfragt werden. Darüber hinaus sollen HbA1c, Lipide, Harnsäure und Kreislaufparameter (Blutdruckmessung sowie Pulsmessung an verschiedenen Orten) kontrolliert und eine Mikro‑/Makroalbuminurie ausgeschlossen bzw. quantifiziert werden. Erfassung von Symptomen einer Herzinsuffizienz mindestens 2‑mal jährlich