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. 2022 Jan 5;36(6):406–421. [Article in German] doi: 10.1007/s00482-021-00608-8
Artikel, Erscheinungsjahr Studiendesign, Evidenzlevel Probanden 1. Messkriterien, 1a. primäre Messkriterien, 1b. sekundäre Messkriterien Messinstrumente Ergebnisse Schlussfolgerung
2. Messzeitpunkte
3. Intervention
Núñez-Cortés et al. (2019) [25] Doppelt verblindete RCT, 1B

Pat. vor einer CTS-OP

IG: n = 16, CG: n = 15

1.

Schmerz

Funktion der oberen Extremität (OE)

Katastrophisieren

Kinesiophobie

Angst‑/Depression

VAS

QuickDASH („short form of the Disabilities of Arm, Shoulder and Hand Questionnaire“)

PCS

Tampa Scale of Kinesiophobia(TSK)-11

HADS

Schmerz:

– Kein sig. Gruppenunterschied zu jedem Zeitpunkt

– Sig. Unterschied für beide Gruppen für Baseline – 4./12. W. postop.

Funktion der OE:

– Kein sig. Gruppenunterschied zu jedem Zeitpunkt

– Sig. Unterschied für beide Gruppen für Baseline – 4./12. W. postop.

Katastrophisieren:

– Keine sig. Gruppenunterschiede zu den Zeitpunkten 4. und 12. W. postop.

– Sig. Gruppenunterschied präop.

Kinesiophobie

– Kein sig. Gruppenunterschied zu den Zeitpunkten 4. + 12. W. postop.

– Sig. Gruppenunterschied zum Zeitpunkt präop.

Beide Interventionen haben einen sig. Einfluss auf den postoperativen Schmerz und die Funktion der OE, aber nicht auf die psychometrischen Variablen Katastrophisierung und Kinesiophobie

2.

– Präop. (keine genauere Angabe)

– Baseline

– 4. Woche postop.

– 12. Woche postop.

3.

Präoperative auditiv-visuelle 1:1-Edukation + Anleitung von postoperativen Übungen. Keine exakte Angabe zum genauen Zeitpunkt der Edukation

IG: 30 min PNE: neurophysiologische und biopsychosoziale Aspekte von Schmerz, periphere und zentrale Sensibilisierung + 7. Tag postop. Übungsanleitung + schriftliche Heimübungen

CG: 30 min Standardedukationseinheit: Infos zu medizinischen, anatomischen und pathologischen Aspekten des CTS + 7. Tag postop. Übungsanleitung + schriftliche Heimübungen

Lee et al. (2018) [10] RCT, 1B

82 Patienten mit bevorstehender Wirbelsäulen-OP

Interventionsgruppe (IG): n = 42

Kontrollgruppe (KG): n = 40

1a.

Angst, Schmerz

State-Trait Anxiety Inventory (STAI) – „20-items state construct items“

„Visual analog scale of pain“ (VAS)

Patientenmonitor (HP M1205A; Philips Medical Systems, MA)

Saliva (2470 Wizard2 Automatic Gamma Counter; PerkinElmer, Fremont, CA)

Tag vor OP: keine sig. Gruppenunterschiede für Angst, Schmerz, physische Indikatoren

30 min vor OP: sig. reduzierte Angst und Schmerz in IG, keine sig. Gruppenunterschiede bzgl. der physischen Indikatoren

Tag nach OP: sig. reduzierte Angst und Schmerz in IG, keine sig. Gruppenunterschiede bzgl. der physischen Indikatoren, aber reduzierter Puls und RR in IG

Vgl. der Messzeitpkt.:

IG:

Angst: 1 > 2 > 3

Schmerz: 2 > 1 > 3

KG:

Angst: 2 > 1 > 3

Schmerz: 2 > 1 = 3

Präoperative intensive Edukation reduziert die Angst prä- und postoperativ sowie den Schmerz postoperativ

1b.

Physische Indikatoren: Puls, Atemfrequenz, Blutdruck, Kortisollevel

2.

1. M.: Tag vor OP,

2. M.: 30 min vor OP,

3. M.: Tag nach OP

3.

Edukative Intervention präop.

IG: 5‑ bis 10-minütige verbale Standardinformationen zum Operationsprozedere, Beantwortung der Patientenfragen. Zusätzliche 20-seitige Informationsbroschüre über den genauen OP-Ablauf + erklärende Bilder und Videos

KG: 5- bis 10-minütige verbale Standardinformationen zum Operationsprozedere, Beantwortung der Patientenfragen

Lluch et al. (2018) [11] RCT, 2‑armig, „parallel group, assessor-blinded“, 1B

Pat. mit Knieschmerzen aufgrund einer Osteoarthritis >3 Monate, vor einer TEP-OP

IG: n = 22

CG: n = 22

1a.

CPM (objektiver Biomarker von CS)

NRS

WOMAC

CSI

PCS

TSK-11

CPM durch QST:

– PPT

– TS

1. PPT:

– „analog Fisher algometer (Force Dial model FDK 40), rate of 1 kg/cm2/s“

– Je 3 Messungen mit einer Pause von 30 s

– 3 cm medial des medialen Patellarands

– 3 cm lateral des lateralen Patellarands

– Ipsilateral: 5 cm distal des lateralen Epicondylus humeri (auf M. extensor carpi radialis longus)

2. TS:

– 10 konsekutiv ansteigende Impulse an jeder PPT-Teststelle (2kg/s - 4 - 6 - 8 - 10 - 12 - 14 - 16 - 18 - 20kg/s)

5 min Pause

3. CPM: Kombination aus TS und einem „conditioning stimulus“ (schmerzhafte Reize am kontralateralen Arm durch aufgeblasene Manschette). Die Manschette wurde mit 20 mm Hg/s aufgeblasen, bis ein erster Schmerz auftrat, und dies für 30 s gehalten. Schmerz wurde dann erhoben. Nach 30 s wurde der Druck der Manschette so verändert, dass der Schmerz mit 3/10 angegeben wurde. Dann wurde TS wiederholt

Schmerz und Funktion verbesserte sich sig. für alle Messzeitpunkte ohne Gruppenunterschiede

CPM:

– Messlokalisationen: sig. geringer am lat. Knie und Epikondylus im Vgl. zum med. Knie

– Interaktion zwischen Gruppe und Zeit: einzige sig. Veränderung für die IG zwischen Baseline und 3 Monate postop.

– Keine sig. Veränderungen für CG

TS:

– Keine Unterschiede bzgl. der Lokalisation und zwischen den Gruppen

– Für beide Gruppen keine Unterschiede zwischen den Messzeitpunkten

PPT:

– Sig. Unterschiede bzgl. Lokalisation: lat. Knie > med. Knie, lat. Knie > Epikondylus

– Keine sig. Unterschiede zwischen den Gruppen

– Sig. Zeitunterschiede in beiden Gruppen: sig. höhere PPT zu jedem Zeitpunkt im Vgl. zu Baseline

CSI:

– Sig. Zeitunterschiede in beiden Gruppen ohne Gruppenunterschiede für die Messzeitpunkte: a) 3 M. postop. – Baseline, b) 3 M. postop. – direkt nach Edukation, c) 3 M. postop. – direkt präop.

WOMAC:

– Zeitliche Reduktion des Scores in beiden Gruppen für: a) 3 M. postop. – Baseline, b) 3 M. postop. – direkt nach Edukation, c) 3 M. postop. – direkt präop.

PCS:

– Interaktion zwischen Gruppe und Zeit:

– IG: sig. Reduktion aller Messzeitpunkte im Vgl. zu Baseline

– CG: sig. Reduktion für direkt präop. – Baseline und direkt präop. – direkt nach Edukation, kein sig. Unterschied für Baseline – 3 M. postop.

– Sig. Gruppenunterschiede zu den Zeitpunkten: direkt nach Edukation und 3 M. postop. (IG sig. besser)

Durch eine präoperative PNE + Kniemobilisation konnte im Vgl. zu einer präoperativen biomedizinischen Edukation + Kniemobilisation eine sig. Verbesserung in den Parametern Katastrophisierung und Kinesiophobie sowie CPM erreicht werden

Keine sig. Gruppenunterschiede liegen für die Parameter Schmerz, Funktion, zentrale Sensibilisierung, temporale Summation und PPT vor

Sig. Zeitunterschiede in beiden Gruppen für die Parameter Schmerz, Funktion, zentrale Sensibilisierung und PPT

1b.

PPT

TS

Schmerz

Funktion

Zentrale Sensibilisierung

Katastrophisierung

Kinesiophobie

2.

– 1. Baseline (2 M. präop.)

– 2. Sofort nach 4 präop. Einheiten (1 M. präop.)

– 3. 1 Monat Follow-up (direkt präop.)

– 4. 3 Monate postop.

3.

IG: PNE gefolgt von „knee joint mobilization“, Buch „Schmerzen verstehen“

CG: biomedizinische Edukation gefolgt von „knee joint mobilization“ (Probanden sind verblindet hinsichtlich der Art der Edukation)

4 edukative Einheiten präop., je 1×/W. in Woche 8, 7, 6, 5 vor OP

1. Einheit: 50–60 min

2.–4. Einheit: 20–30 min

Edukation: verbal und visuell mit PC, schriftlich („Your nerves are having knee replacement“; Louw 2012)

Inhalte:

PNE: Physiologie des Nervensystems, akuter vs. chronischer Schmerz, wie wird Schmerz chronisch, CS, Rekonzeptualisierung von postoperativem Schmerz nach TEP

Biomedizinisch: Anatomie und Biomechanik des Knies, Ätiologie, Symptome, Behandlungen, OP-Prozedere

Mobilisation mit Bewegung nach Mulligan (3 × 10 Wdh.)

TSK-11:

– Keine sig. Unterschiede für CG

– Sig. Zeitunterschiede für IG: a) Baseline – direkt nach Edukation, b) Baseline – direkt präop., c) Baseline – 3 M. postop., d) 3 M. postop. – direkt nach Edukation

– Sig. Gruppenunterschiede zu den Zeitpunkten: a) direkt nach Edukation, b) direkt präop., c) 3 M. postop.

Louw et al. (2014) [13] Multicenter-RCT, 1B

65 Pat. mit lumbaler Radikulopathie vor OP

IG: n = 31

KG: n = 34

1a.

– Rücken‑/Beinschmerz

– Funktion

NPRS

ODI

Fragebogen bzgl. der Erfahrungen des Pat. mit OP und präoperativer Edukation

Eigene Angaben des Pat. zu Häufigkeit von postoperativen, medizinischen Untersuchungen und ärztlichen u./o. therapeutischen Therapien

Rücken‑/Beinschmerz:

zu keinem der Messzeitpkt. sig. Unterschied zwischen den Gruppen. Beide Gruppen hatten sig. weniger Schmerz von Baseline zu 1 Monat postop.

Funktion: zu keinem der Messzeitpkt. sig. Unterschied zwischen den Gruppen

In 3/5 Pkt. zeigte sich die IG sig. zufriedener mit OP und präoperativer Edukation

Die postoperativen Kosten durch die Inanspruchnahme medizinischer/therapeutischer, postoperativer Leistungen war bei der EG sig. geringer (45 %) (v. a. Röntgen und physikalische Therapie in KG sig. höher)

Keine sig. Gruppenunterschiede für Schmerz und Funktion. Beide Gruppen erreichten eine sig. Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung

Sig. postoperative Verhaltensveränderungen sowie eine starke Reduktion der eigenen Inanspruchnahme von Leistungen im Gesundheitswesen konnten bei Patienten erzielt werden, welche präoperativ eine neurobiologische Edukation bekamen

1b.

– Gedanken des Pat. bzgl. OP

– Inanspruchnahme von postoperativen Leistungen im Gesundheitswesen

2.

– Baseline (vor Edukation)

– 1 Monat postop.

– 3 Monate postop.

– 6 Monate postop.

– 12 Monate postop.

3.

IG: biomedizinische OP-Vorbereitung + PNE (30 min verbale Edukation im 1:1-Kontakt + Pat. erhält eine Informationsbroschüre mit den Inhalten der PNE, welche mind. 1 × vor und 1 × nach der OP gelesen werden soll)

KG: biomedizinische OP-Vorbereitung

Louw et al. (2016) [16] RCT, 1B

50 Patienten mit 1‑Jahres-Follow-up nach Dekompressions-OP

Davon waren n = 22 in der IG und n = 28 in der CG

1a.

Postoperative Inanspruchnahme von Leistungen im Gesundheitswesen

Utilization of Healthcare Questionnaire

NPRS

ODI: „A change of 5 points (10 %) is reported to be the MDC (minimal detectable change) for LBP populations“

Fragebogen bzgl. individueller Gedanken und Erfahrungen mit der OP und präoperativen Edukation

Keine weitere „healthcare utilization“: 10 IG, 6 KG

Weitere LWS-OP im Zeitraum zwischen 1 Jahr und 3 Jahre postop.: 1 IG, 3 KG

Ausgaben für Medikamente: 37 % geringer in IG (nicht sig.)

Kosten für Arzt/Therapeut im Zeitraum von der OP bis 3 Jahre postop.:

KG sig. höher für Hausarzt, physikalische Therapie, Massage

Zum Zeitpunkt 3 Jahre postop. keine Unterschiede der Kosten in allen Bereichen

LWS- und Beinschmerz, Funktion: keine sig. Gruppenunterschiede zum Zeitpunkt 3 Jahre postop.

Zufriedenheit: Gruppenunterschiede: EG war sig. zufriedener für die Punkte: „ich fühlte mich umfassend vorbereitet“, „ich fühlte mich gut vorbereitet“, „meine Erwartungen wurden erfüllt“. Im zeitlichen Vgl. keine sig. Unterschiede in EG und KG

Trotz nicht-sig. Unterschiede bzgl. Rücken- und Beinschmerz sowie subjektiv empfundener Einschränkung (Funktion) im 3‑Jahres-Follow-up hat die IG sig. seltener Leistungen im Gesundheitswesen in Anspruch genommen im Zeitraum bis 3 Jahre postop. sowie sich seltener aufgrund von Schmerzen erneut operieren lassen

1b.

Rücken- und Beinschmerz, Funktion, OP-Zufriedenheit

2.

3 Jahre postop.

3.

IG: präoperative verbale edukative Standardvorbereitung + PNE mittels eines 1:1-Gesprächs

KG: präoperative verbale edukative Standardvorbereitung

Rhodes et al. (2015) [26] Prospektive, randomisierte Studie, 1B

65 Jugendliche mit adoleszenter idiopathischer Skoliose und ihre Eltern

IG: n = 26

KG: n = 39

1a.

Angst der Patienten

State-Trait Anxiety Inventory Child (STAI-C)

State-Trait Anxiety Inventory (STAI)

Aufenthaltsdauer in Tagen

Medikamente in mg/g/kg

Fragebogen des KH bzgl. Zufriedenheit von Pat. + Eltern

Angst der Patienten:

– 2 W. präop.: IG = KG

– Direkt präop.: IG = KG

– 2 T. postop.: IG sig. höher KG

– Entlassung: IG sig. höher KG

Zu allen Zeitpkt. zeigten beide Gruppen sig. höhere „state anxiety“ als „trait anxiety“

Angst der Eltern: keine sig. Unterschiede zw. den Gruppen und im zeitl. Verlauf

In beiden Gruppen reduzierten sich die State-anxiety-Werte im zeitl. Verlauf, die Trait-anxiety-Werte blieben stabil

Aufenthaltsdauer und Medikamenteneinnahme: keine sig. Gruppenunterschiede

Zufriedenheit:

Pat.: IG > KG (sig.)

Eltern: IG > KG (nicht sig.)

Eine intensive präoperative Edukation das OP-Prozedere betreffend sowie ein präoperatives Kennenlernen relevanter postoperativer Aufenthaltsbereiche des Krankenhauses hat keinen Effekt auf die Angst der Jugendlichen und deren Eltern, auf die Aufenthaltsdauer und die Einnahme der Medikamente. Eine Entwicklung einer präoperativen entängstigenden Edukation für Patienten und Eltern ist wichtig, um die postoperative Angst zu reduzieren

1b.

– Angst der Eltern

– Länge des KH-Aufenthalts

– Schmerzmedikamente

– Zufriedenheit der Patienten und ihrer Eltern

2.

– 2 Wochen präop.

– Direkt präop.

– 2 Tage postop.

– Tag der Entlassung

3.

IG:

– Präoperatives Gespräch über Risiken, „benefit“ und Alternativen der geplanten OP

– 30-min-Führung durch KH (präoperativer Bereich, Intensivstation, Folgestation, Familienzimmer, Therapieräume)

– Genaue Beschreibung des OP-Prozederes

KG:

– Präoperatives Gespräch über Risiken, „benefit“ und Alternativen der geplanten OP

Louw et al. (2015) [15] Fall-Kontroll-Studie, 3B 30-jährige Patientin mit Rücken- und Beinschmerz li. > re., akut seit ca. 3 Monaten

1.

– Angst-Vermeidungs-Verhalten

– Schmerzkatastrophisierungsgedanken

– Funktion

– Rücken- und Beinschmerz

– Kenntnisse über die Neurophysiologie des Schmerzes

– Rumpfflexion

– Nervengleitfähigkeit

– Schmerzschwelle

– Hirnaktivitäten

FABQ

PCS

ODI

VAS

NPQ

Fragebogen bzgl. der Gedanken und Erwartungen die OP betreffend

FBA (1×)

SLR (2×) (Inklinometer)

PPT (MW aus 3 Messungen)

– Dominante Hand

– Li. neben Proc. spinosus von L3

– Li. Kniekehle

fMRI-Scanner

FABQ, NPQ: kein Effekt

PCS: 10 Pkt. reduziert

ODI: 10 % reduziert

Positivere Gedanken und Erwartungen die OP betreffend

FBA: 8 cm weiter

SLR: 7° höher

PPT: reduziert

fMRI:

1. Deaktivierung des periaquäduktalen Graus

2. Deaktivierung des Cerebellums

3. gesteigerte Aktivität des Motorkortex

Die sofort sichtbaren positiven Veränderungen im fMRI sowie die Veränderungen der psychometrischen Erhebungen und funktionellen Testungen weisen darauf hin, dass eine präoperative PNE einen Effekt auf kortikaler Ebene hat bei Patienten vor einer Operation der lumbalen Wirbelsäule

2.

– Vor der präoperativen PNE

– Nach der präoperativen PNE

3.

Präoperative PNE 1:1-Setting 30 min

Louw et al. (2020) [19] „Case series“, 4 12 Patienten mit Schulterschmerz und eingeschränkter Schulterbeweglichkeit, vor einer Schulter-OP

1.

– Schmerz

– Schmerzkatastrophisierung

– Bewegungsangst

– Eigene Gedanken zur Schulter-OP

– Zentrale Sensibilisierung

– Aktive ROM in Flexion der betroffenen Schulter

– Sensitivität des Nervensystems:a) Deltoidansatz (betroffene Schulter)

b) Deltoidansatz (nichtbetroffene Schulter)

c) Posteriore Kniegelenksfalte der betroffenen Seite

NPRS

PCS

TSK

6 Fragen zu eigenen Gedanken bzgl. der anstehenden OP („10-point Likert scale“)

CSI

Goniometer

PPT (angegeben werden sollte der Moment, in dem der Druck übergeht zu Schmerz)

„Mean“ von 3 aufeinanderfolgenden Messungen (→ 15 % Veränderung = signifikant)

Schmerz: kein sig. Unterschied (p = 0,125)

Schmerzkatastrophisierung: Reduktion von 1,5 Pkt., nicht statistisch sig., unterhalb des MDC

Kinesiophobie: sig. Reduktion von 4 Pkt. (p = 0,013), aber ohne klinische Relevanz, da der MDC bei 5,6 Punkten liegt (33,3 % der Pat. erreichten eine Veränderung > MDC)

Gedanken der Pat.: positive, aber nicht-sig. Veränderungen aller Gedanken

Aktive Flex.: statistisch sig. Vergrößerung der ROM (p = 0,013), aber ohne klinische Relevanz, da Veränderung unterhalb des MDC

CSI: keine Angaben

Sensitivität des Nervensystems: Betroffene Schulter: sig. und klinisch relevante Verbesserung. Nichtbetroffene Schulter: nicht-sig. Verbesserung. Knie: nicht-sig. Verbesserung

PNE hat keinen sig. Einfluss auf Schmerz und Katastrophisierung. PNE hat einen sig. Einfluss auf Bewegungsangst und die aktive Beweglichkeit der Schulter, aber ohne klinische Relevanz

PNE reduziert sig. die Sensitivität des Nervensystems im Bereich der betroffenen Schulter

2.

Direkt vor und direkt nach der PNE

3.

1:1-PNE 30 min, adaptiert für Pat. vor einer Schulter-OP, in Anlehnung an PNE-Programme für Pat. vor einer LWS- oder Knie-OP + schriftliches Material. Keine exakte Angabe zum genauen Zeitpunkt der Edukation

Louw et al. (2015) [14] Fallbeschreibungen, 4 10 Patienten (7 w, 3 m)

1.

– Rücken- und Beinschmerz

– Funktion

– Angst-Vermeidung: a) körperliche Aktivität, b) Arbeit/Job

– Katastrophisieren (den Schmerz und die Verletzung betreffend)

– Kenntnisse über die Neurophysiologie des Schmerzes

– Rumpfflexion

– Nervengleit- und -spannungsfähigkeit

NPRS

ODI

FABQ

– „Physical activity“ (FABQ-PA)

– „Work“ (FABQ-W)

PCS

NPQ

FBA

„Passive straight leg raise“ ([P]SLR) – Inklinometer

Rückenschmerz:

– Direkt nach Edukation: 6/10 höherer Schmerz, 1/10 MDC

– 1 Monat postop.: 8/10 geringerer Schmerz (6/10 MDC)

– 3 + 6 Monate postop.: 9/10 NRS ≤2

Beinschmerz:

– Direkt nach Edukation: 7/10 hatten höheren Schmerz

– 1, 3, 6 Monate postop.: Die meisten hatten keinen Schmerz

FABQ-PA:

– Direkt nach Edukation: Reduktion

– 1, 3, 6 Monate postop.: Reduktion des Scores um 50 %

FABQ-W:

– Direkt nach Edukation: Score um 25 % geringer

PCS:

– Direkt nach Edukation: 10/10 hatten geringere Katastrophisierungsgedanken (5/10 MDC)

– 1, 3, 6 Monate postop.: 8/10 im Bereich des MDC

NPQ:

– Zu jedem Messzeitpkt. bei 10/10 Pat. 10 % besser

ODI:

– Direkt nach Edukation: 7/10 MDC

– 6 Monate postop.: 6/10 20 % geringer

FBA:

– Direkt nach Edukation: 6/10 Pat. im Bereich des MDC oder mehr

SLR:

– Direkt nach Edukation: 6/10 Pat. im Bereich des MDC oder besser

Eine neurobiologische Edukation hat einen direkten Einfluss auf den Patienten. Deutliche Unterschiede konnten bzgl. der Katastrophisierungsgedanken, der Rumpfflexion, der Nervengleitfähigkeit sowie der eigenen Gedanken des Pat. die bevorstehende OP betreffend festgestellt werden. Die Studie zeigt keinen direkten positiven Effekt auf die empfundene Schmerzstärke, wobei diese Veränderungen außerhalb des MDC liegen und deshalb infrage gestellt werden müssen. Allgemein ist die Aussagekraft der Studie aufgrund des geringen Evidenzlevels als gering einzustufen

2.

– Baseline (vor Edukation)

– Direkt nach der Edukation

– 1 Monat postop.

– 3 Monate postop.

– 6 Monate postop.

3.

Neurobiologische Edukation 30 min im 1:1-Kontakt präop. + Buch („Your nerves are having back surgery“)