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. 2022 Nov 21;24(11):37–43. [Article in German] doi: 10.1007/s15005-022-3048-z

1. Anerkennen - Die Patientinnen und Patienten werden als Person anerkannt, mitsamt ihrer Lebensbiografie und allen Charaktereigenschaften. Praktisch zeigt sich dies durch ein Ansprechen beim Nachnamen, ein höfliches Grüßen oder ehrliches Interesse an Erzähltem. Anerkennen geschieht aber auch schon durch einen freundlichen Blickkontakt.

2. Verhandeln - Hier wird ein Gefühl der Selbstwirksamkeit vermittelt, beispielsweise durch das Eingehen auf Vorlieben, Wünsche sowie Bedürfnisse. Es werden Unsicherheiten, Ängste und Sorgen beachtet und es wird in einem adäquaten Tempo auf die Menschen mit Demenz reagiert.

3. Zusammenarbeiten - In der Praxis impliziert dieser dritte Punkt, dass zum Beispiel pflegerische Handlungen den Menschen nicht "angetan" werden, sondern gemeinsam geschehen, bei Inblicknahme der vorhandenen Ressourcen. Die erkrankte Person spielt eine aktive Rolle und fühlt sich weder bevormundet noch machtlos.

4. Spielen - Es handelt sich um Handlungen, die ohne bestimmtes Ziel, einfach um des Handelns-willen geschehen, ohne inhaltlich hinterfragt zu werden. In der geronto-psychiatrischen Praxis müssen diese Aktivitäten erlaubt sein und ihren Raum finden.

5. Timalation - Der Begriff meint Arten der Interaktion, welche kein intellektuelles Verstehen voraussetzen, sondern rein durch sensorische oder sinnesbezogene Stimuli geschehen. Beispiele hierfür sind eine Aromatherapie oder Massagen. Aufgrund der Niederschwelligkeit ist die Timalation (timao = griechisch für ich würdige + Stimulation) für in der Demenz weiter fortgeschrittene Patientinnen und Patienten besonders wertvoll.

6. Feiern - Die Fähigkeit zu Feiern bleibt trotz einer demenziellen Erkrankung erhalten, sodass Momente der Ausgelassenheit sowie Geselligkeit durchaus auch bei fortgeschrittenen Demenzleiden positiv erlebt werden. Die Trennung zwischen Betreuenden sowie Patientinnen und Patienten sinkt in solchen Momenten auf ein Minimum und gewöhnliche Hierarchien verschwimmen.

7. Entspannen - Dies ist die Interaktion mit der geringsten Intensität. Menschen mit Demenz können zwar auch allein entspannen, einen besonders positiven Effekt hat es jedoch, wenn andere in der Nähe sind oder sogar Körperkontakt hergestellt wird.

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