Fragestellung
Defizite in der Emotionsregulation sind meist eng mit einer eingeschränkten Fähigkeit zur Impulsregulation assoziiert und begünstigen im Kindesalter internalisierende sowie externalisierende Verhaltensprobleme. Die Entstehung und Aufrechterhaltung gestörten Essverhaltens wird massgeblich durch Schwierigkeiten der Emotions- und Impulsregulation beeinflusst.
Methodik
Korrelate der Emotionsregulation werden im Rahmen von randomisierten Therapiestudien, in einer Laborstudie, mittels ambulantem Monitoring sowie internetbasierten Erhebungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erfasst und dabei Zusammenhänge mit anfallsartigem Essverhalten tagsüber sowie in Bezug auf die nächtliche Nahrungszufuhr (night-eating Syndrome, NES) untersucht.
Ergebnisse
Schwierigkeiten bezüglich der Emotions- und Impulsregulation bei Kindern führen zu vermehrtem anfallsartigem Essverhalten in der Laborsituation. Bei Jugendlichen sind das Erleben von negativen Emotionen mit einer erhöhten Frequenz anfallsartigem Essverhalten und nächtlichem Essen assoziiert. Korrelate der Emotions- und Impulsregulation beeinflussen weiter langfristig den Therapieverlauf.
Schlussfolgerungen
Es ergeben sich Hinweise auf eine wichtige Rolle der defizitären Emotions- sowie Impulsregulation und der Aufrechterhaltung von anfallsartigem Essverhalten. Resultate aus Therapiestudien deuten darauf hin, dass bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die defizitäre Emotionsregulation als Auslöser anfallsartigen Essens durch psychologische Interventionen beeinflusst werden kann.
