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. 2003;92(11):925–937. [Article in German] doi: 10.1007/s00392-003-1007-3

Neuropathologische Befunde nach herzchirurgischen Operationen

Retrospektive über 6 Jahre

Neuropathological findings after cardiac surgery—retrospective study over 6 years

P Emmrich 1,, J Hahn 1, V Ogunlade 1, K Geiger 1, R Schober 1, F W Mohr 2
PMCID: PMC7101986  PMID: 14634762

Zusammenfassung.

Neuropathologische Untersuchungen sollen dazu beitragen, die Ursachen der zentralnervösen Komplikationen nach Herzoperationen aufzudecken und die Rate der postoperativen neurologisch-kognitiven Störungen zu reduzieren. Unter diesem Aspekt haben wir die Gehirne von 262 nach herzchirurgischen Operationen (Bypass-, Klappenoperationen und Herztransplantationen) Verstorbenen untersucht. Es finden sich Zirkulationsstörungen (Makro- und Mikroblutungen, Infarkte, Subarachnoidalblutungen, hypoxämische Hirnschäden) in 128 Fällen (49%), davon kommen 33 Fälle als Todesursache in Betracht (12,6%). Als Ursachen der Infarkte sind neben einer stenosierenden Arteriosklerose von Hirnarterien und Thromboembolien (Operationsgebiet, Myokardinfarkte) in seltenen Fällen Fettembolien (2), Fremdkörperembolien (1) und Mikroembolien durch Megakaryozyten zu nennen. Weiterhin bestehen entzündliche Veränderungen in 17 Fällen, davon meist Septikopyämien (12 Fälle) durch Pilze oder Bakterien, und in 5 Fällen ließen sich Gliaknötchen als mögliches Substrat einer viralen oder Autoimmunencephalitis (Bickerstaff) nachweisen. Als Nebenbefund fand sich noch ein Morbus Alzheimer (37 Fälle, 14% des Materials) bei älteren Patienten, zum Teil mit einer Amyloidangiopatie, jedoch nicht als Todesursache und nicht als Ursache größerer Hirnblutungen. Da die Arbeit eine Autopsiestudie darstellt, ist eine Übertragung der gefundenen Veränderungen auf die Gesamtgruppe der operierten Herzpatienten mit neurologisch-kognitiven Störungen nur bedingt möglich ist. Auf jeden Fall spielen im eigenen Material umfangreiche mikroembolische Ereignisse (Fettembolie, Fremdkörperembolie), wie sie oft in der Literatur angegeben werden, keine entscheidende Rolle. Es finden sich aber, in unterschiedlicher Häufigkeit in den einzelnen untersuchten Operationsgruppen, besonders nach Klappenoperationen, Mikroblutungen der weißen Substanz, die nicht zum Tode führen. Sie könnten, ebenso wie die gelegentlich auftretenden Gliaknötchen, nach Resorption und Vernarbung postoperativ bei den Patienten neurologisch- kognitive Störungen verursachen.

Schlüsselwörter: Herzchirurgie, Neuropathologie, Kognitive Defekte


Articles from Zeitschrift Fur Kardiologie are provided here courtesy of Nature Publishing Group

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