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. 2020 May 29;12(3):29. [Article in German] doi: 10.1007/s15033-020-1828-z

Das könnten die Anzeichen für einen schweren COVID-19-Verlauf sein

PMCID: PMC7231688  PMID: 32454898

Chinesische Forscher haben klinische Parameter analysiert, mit denen sich bei COVID-19-Patienten möglicherweise eine Aussage über den Krankheitsverlauf und die Schwere der Erkrankung treffen lässt. Der Virustiter spielt dabei eine Rolle.

Patienten, die schwer an COVID-19 erkrankt sind, haben in Nasen-Rachen-Abstrichen eine sehr hohe Viruslast. Zudem ist bei ihnen das SARS-CoV-2-Virus deutlich länger nachzuweisen, wie Wissenschaftler von der Universitätsklinik Nanchang berichten (Lancet Inf Dis 2020; online 19. März). Diesbezüglich scheine sich das neue Coronavirus ähnlich zu verhalten wie SARS-CoV-1, das 2002/2003 eine Epidemie ausgelöst hatte.

Möglicherweise könnten die Daten dazu beitragen, aussagekräftige Marker für den Krankheitsverlauf und die Schwere der COVID-19-Erkrankung zu definieren, so die Hoffnung der Forscher um Dr. Yang Liu.

Sehr hohe Viruslast bei schwer Erkrankten

Die Erkenntnisse der Forscher basieren auf Daten von 76 mit SARS-CoV-2-infizierten Patienten, die im Uniklinikum Nanchang vom 21. Januar bis zum 4. Februar 2020 behandelt worden waren. 46 Patienten wurden als milde Fälle eingeordnet, 30 als schwere - bei ihnen wurde mindestens eine der folgenden Zustände diagnostiziert: Entweder lag die Sauerstoffsättigung in Ruhe bei unter 93 Prozent oder die Patienten zeigten schwere Atemstörungen mit mehr als 30 Atemzügen pro Minute. Auch wenn das Verhältnis arterieller Sauerstoffpartialdruck zu inspiratorischer Sauerstoffkonzentration bei unter 300 mm Hg lag oder schwere Komplikationen hinzukamen, wurden die Patienten als schwere COVID-19-Fälle klassifiziert.

Wie erwartet waren die Patienten, die schwer erkrankt waren, im Mittel älter als diejenigen in der Gruppe der leicht Erkrankten. Bei Abstrichen aus der linken und rechten Nasenhöhle zeigte sich, dass die Viruslast bei schwer Erkrankten im Mittel 60-mal höher lag als bei den mild erkrankten Patienten.

Virusnachweis auch über Tag 10 hinaus

Zudem stellten die Wissenschaftler fest: Während bei den mild Erkrankten meist innerhalb von zehn Tagen nach Krankheitsbeginn kein Virus mehr nachweisbar war, konnte bei allen schwer erkrankten COVID-19-Patienten an Tag 10 nach Ausbruch der Erkrankung oder darüber hinaus noch Virus nachgewiesen werden.

Die Wissenschaftler schlussfolgern aus ihren Erkenntnissen: "Unsere Daten lassen darauf schließen, dass der Virustiter bei SARS-CoV-2 ein Marker für den Krankheitsverlauf sein könnte."

Anne Bäurle

Quelle: Springermedizin.de publiziert 20.3.2020

Literatur: Yang Li, Li-Meng Yan, Wei Zhang et al. Viral dynamics in mild and severe cases of COVID-19;

The Lancet Infectious Diseases 2020, https://doi.org/10.1016/S1473-3099 (20) 30232-2


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