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. 2020 Jun 15;153:32–38. [Article in German] doi: 10.1016/j.zefq.2020.06.002

COVID-19: Wissensstand, Risikowahrnehmung und Umgang mit der Pandemie

COVID-19: Knowledge, risk perception and strategies for handling the pandemic

Amand Führer a,, Thomas Frese b, Andre Karch c, Wilfried Mau d, Gabriele Meyer e, Matthias Richter f, Jan Schildmann g, Anke Steckelberg e, Karoline Wagner a, Rafael Mikolajczyk a
PMCID: PMC7294294  PMID: 32601024

Abstract

Hintergrund

Für den Erfolg der Bemühungen zur Eindämmung einer Epidemie sind die großflächige Umsetzung der Maßnahmen und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung wichtig. Diese Studie untersucht daher den Wissensstand und die Risikowahrnehmung in der frühen Phase der COVID-19-Pandemie und analysiert, wie empfohlene und vorgeschriebene Maßnahmen umgesetzt bzw. eingehalten wurden.

Methode

Im März 2020 wurden die im HeReCa-Online-Panel registrierten Teilnehmer/-innen aus Sachsen-Anhalt, Berlin und Schleswig-Holstein eingeladen, einen Fragebogen mit 65 Fragen zu beantworten.

Ergebnisse

1048 Teilnehmer/-innen beantworteten den Fragebogen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 3,5%. 83% der Befragten fühlten sich gut oder sehr gut über COVID-19 und das ursächliche Virus informiert. Die meisten Befragten gaben an, vor allem in Bezug auf die Gesundheit von Familienangehörigen (60%) und der Bevölkerung als Ganzes (45%) Angst vor der Pandemie zu haben und fürchteten negative Folgen für die Wirtschaft (79%). 79% der Befragten haben in Reaktion auf die Pandemie individuelle Maßnahmen ergriffen, z. B. das Einhalten von Mindestabständen zu anderen im öffentlichen Raum und Kontaktreduktion. Die staatlich verordneten Maßnahmen wurden überwiegend als sinnvoll und der Situation angemessen wahrgenommen.

Schlussfolgerung

In der Frühphase der Pandemie hat sich ein Großteil der Bevölkerung gezielt mit COVID-19 beschäftigt und setzte individuelle Maßnahmen zur Risikoreduktion um. Die Akzeptanz für die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie war hoch.

Schlüsselwörter: Corona, COVID-19, Survey

Einleitung

Seit Ende 2019 breitet sich das neue Coronavirus SARS-CoV-2 weltweit aus und wurde am 11. März 2020 von der WHO zu Pandemie erklärt [1]. Im Zuge dessen ist die Wissenschaft bemüht, möglichst schnell viele der bisher unklaren Fragen zum Virus, seiner Ausbreitung und der von ihm verursachten Krankheit COVID-19 zu beantworten. Dabei wurde bereits eine Vielzahl von Studien publiziert, die sich vor allem aus virologischer und infektionsepidemiologischer Sicht mit der Pandemie beschäftigen [2]. Sehr wenig ist bisher jedoch darüber bekannt, wie die deutsche Bevölkerung mit der Pandemie umgeht, über welchen Wissensstand die Menschen in Bezug auf das neue Coronavirus verfügen und aus welchen Quellen sie ihre Informationen beziehen. Im Vergleich zu anderen medial vielbeachteten, teilweise mit hoher Letalität einhergehenden Epidemien der letzten Jahre, wie z. B. Ebola und Zika, wird das Ansteckungsrisiko in der deutschen Bevölkerung von Expert/-innen als hoch eingeschätzt [3], sodass die von der Pandemie ausgehende Gefährdung nicht nur abstrakt ist. Daher stellt sich die Frage, wie Individuen ihr Risiko, sich zu infizieren oder eine schwere Erkrankung zu erleiden einschätzen und welche Maßnahmen sie ergreifen, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Über die privaten Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung hinaus, ist die Wirksamkeit der gesellschaftlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie davon abhängig, welche Akzeptanz die Maßnahmen in der Bevölkerung finden und in welchem Ausmaß sie angenommen werden [4]. In diesem Zusammenhang sind Informationen und Wissen zur Pandemie von Bedeutung, wobei sich unter anderem die Frage stellt, wie sich die in der Bevölkerung verbreiteten Annahmen zu dem zum Zeitpunkt der Umfrage wissenschaftlich akzeptierten Wissensstand verhalten.

Bisher liegen keine bevölkerungsbasierten Untersuchungen vor, die auf diese Probleme eingehen. Diese Lücke soll die vorliegende Arbeit schließen, wobei hier insbesondere ein Schlaglicht auf die Situation in der Anfangsphase der Pandemie in Deutschland (Mitte März bis Mitte April 2020) geworfen wird. Dabei sollen der Wissensstand, die Risikowahrnehmung und mit der Pandemie ggf. einhergehende Maßnahmen zur Risikoreduktion in der Bevölkerung untersucht werden.

Methode

Rekrutierung via Online-Panel

Je 10 000 volljährige Studienteilnehmer/-innen aus Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Berlin wurden im März 2020 zur Teilnahme an dem sich seit Ende 2019 im Aufbau befindenden HeReCa-Online-Panel [5] eingeladen. Für die Rekrutierung wurden von den Einwohnermeldeämtern aus jeweils 14-15 Gemeinden oder Städten zufällig Adressen gezogen. Die gezogene Stichprobe sollte jeweils der Besiedelungsdichte (dicht, mittel, dünn) in den drei Bundesländern entsprechen. Deshalb wurde im ersten Schritt bestimmt, wie viele der Gemeinden oder Städte die jeweilige Bevölkerungsdichte aufweisen. Dann wurden proportional aus allen Gemeinden mit über 5000 Bewohnern zufällig Adressen ausgewählt. Die Ziehung wurde auf die Altersgruppe 18-79 Jahre beschränkt, weitere Merkmale wurden für die Rekrutierung nicht berücksichtigt.

Für die Teilnehmer/-innen aus Schleswig-Holstein war dies die erste Befragungswelle des Panels, für die Teilnehmer/-innen der anderen Bundesländer die zweite. Entsprechend erfolgte in Schleswig-Holstein die Einladung per Brief, während in Sachsen-Anhalt und Berlin die bereits im Online-Panel registrierten Teilnehmer/-innen per E-Mail kontaktiert wurden. Der Brief bzw. die E-Mail enthielten einen Link zum Online-Fragebogen (implementiert in Lime-Survey® auf einem lokalen Server der medizinischen Fakultät) der aktuellen Umfrage, sowie einen individuellen Zugangsschlüssel, der zum Öffnen des Fragebogens autorisierte. Nach dem kompletten Ausfüllen des Fragebogens war der Schlüssel verbraucht und konnte nicht noch einmal verwendet werden.

Die Einladung zur Teilnahme am Survey erfolgte nur einmal. Die bereits registrierten Nutzer/-innen (aus Sachsen-Anhalt und Berlin) erhielten – sofern Sie die Umfrage noch nicht beantwortet hatten – maximal zwei Erinnerungs-E-Mails, eine erste nach 2 Wochen und eine zweite nach einer weiteren Woche. Die Laufzeit der Umfrage betrug fünf Wochen für die per Brief kontaktierten Teilnehmer/-innen und vier Wochen für die per E-Mail Kontaktierten. Es wurde keine Aufwandsentschädigung gezahlt. Vor Beantwortung der Umfrage erhielten die Teilnehmer/-innen eine Datenschutzerklärung. Erst nach erfolgter Zustimmung wurden sie zur ersten Frage der Umfrage weitergeleitet.

Fragebogen

Der Fragebogen bestand aus 65 geschlossenen Fragen. Die Themen und Einzelitems des Fragebogens wurden theoriegeleitet von einem interdisziplinären Team aus Ärzten, Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerinnen, Epidemiologen, Medizinsoziologen und Rehabilitationswissenschaftlern erarbeitet und umfassen (neben Angaben zur Demographie) Fragen zu sechs Themenbereichen: Grad an Informiertheit und Informationsquellen, Risikowahrnehmung, Wissen über das Virus und die Pandemie, individuelle Maßnahmen zur Risikoreduktion und Einschätzung der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung.

Zur Operationalisierung des Wissensstandes wurden Kenntnisse von für die Übertragung des Virus und die Ausbreitung der Pandemie zentral angesehenen Viruseigenschaften abgefragt, sowie die Wege der Informationsbeschaffung, wobei als unterschiedlich zuverlässig eingestufte Quellen (von Gesundheitsbehörden bis hin zu social media) zur Auswahl gestellt wurden. Zur Abbildung der Risikowahrnehmung wurde die Wahrscheinlichkeit einer eigenen Infektion innerhalb von einem bzw. sechs Monaten erhoben, sowie die geschätzte Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufes im Krankheitsfall. Die Fragen zu den in Bezug auf die Pandemie ergriffenen individuellen Maßnahmen bzw. zur Akzeptanz der staatlichen Maßnahmen wurden anhand der von Gesundheitsbehörden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellten Argumente entwickelt [12], [13], [17]. Alle Fragen bezogen sich auf die Situation zum Zeitpunkt der Teilnahme an der Umfrage.

Die Fragen waren überwiegend kategorial skaliert, mit Ausnahme der Frage zur geschätzten Zahl der COVID-19-bezogenen Todesfälle, in welcher eine Zahl eingetragen werden konnte, sowie mehreren Freitext-Optionen zur Spezifizierung der Antwort-Option „andere“. Die kategorialen Fragen hatten keine Option „weiß nicht“ o. ä., konnten aber freigelassen werden. Während des Ausfüllens der Umfrage konnte jede Frage erneut aufgerufen und ggf. geändert werden.

Da das Ziel der Umfrage die Abbildung der Situation zu Beginn der Pandemie in Deutschland war, wurde auf eine Pilotierung des Fragebogens verzichtet. Die Ethikkommission der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat das Online-Panel und die aktuelle Umfrage positiv begutachtet (Bearbeitungs-Nr. 2019-044).

Statistische Auswertung

Es erfolgt eine deskriptive statistische Auswertung. Berichtet werden absolute und relative Häufigkeiten sowie die zugehörigen 95%-Konfidenzintervalle. Da auch unvollständig ausgefüllte Fragebögen in die Auswertung einbezogen wurden, beziehen sich die relativen Häufigkeiten immer auf die Gesamtheit der für das entsprechende Item ausgefüllten Fragebögen.

Die statistische Analyse erfolgte unter Verwendung von SAS® (Version 9.4, Cary, NC, USA).

Ergebnisse

Von insgesamt 30 041 angeschriebenen Teilnehmer/-innen des Online-Panels nahmen 1 048 an der Umfrage teil und wurden in die Auswertung eingeschlossen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 3,5%. Details zur soziodemographischen Zusammensetzung der Studienbevölkerung, stratifiziert nach Bundesland, finden sich in Tabelle 1 . Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung sind in der Studienbevölkerung Männer leicht und Nicht-Deutsche stark unterrepräsentiert, während Personen mit hohem Bildungsabschluss und hohem Einkommen deutlich überrepräsentiert sind. Zudem ist die Studienbevölkerung (je nach Bundesland) im Median acht bis 13 Jahre älter als die Allgemeinbevölkerung1 . Im Vergleich zur angeschriebenen Stichprobe ist die Studienbevölkerung älter (Median der Stichprobe: 50 Jahre (IQR: 35-62)) und enthält weniger Männer.

Tabelle 1.

Soziodemographische Eigenschaften der Studienbevölkerung.

Sachsen-Anhalt
Berlin
Schleswig-Holstein
gesamt
n % n % n % n %
Geschlecht männlich 131 43,5 127 42,7 211 48,8 469 45,5
weiblich 168 55,8 170 57,2 221 51,1 559 54,2
divers 2 0,6 0 0 0 0 2 0,1
Medianes Alter in Jahren (IQR) 54 (42-62,5) 55 (40-63) 55,5 (42-64) 55 (42-63)
Familienstand Verheiratet 187 62,3 165 55,7 281 64,8 633 61,5
Ledig 77 25,6 90 30,4 100 23,0 267 25,9
Geschieden 28 9,3 36 12,1 38 8,7 102 9,9
Verwitwet 8 2,6 5 1,6 14 3,2 27 2,6
Allein lebend 43 14,2 77 25,9 73 16,8 193 18,7
mit > 1 Minderjährigen zusammenlebend 65 21,5 61 20,4 85 18,9 211 20,1
Schulbildung < 10 11 3,6 7 2,3 34 7,8 52 4,8
(Jahre) 10 117 38,9 55 18,4 120 27,6 292 28,3
 > 10 169 56,3 230 77,4 273 62,9 672 65,2
andere 3 0,9 5 1,6 6 1,3 14 1,2
Arbeitssituation in Vollzeit tätig 162 53,8 138 46,6 184 42,4 484 46,9
in Teilzeit tätig 45 14,9 59 19,9 81 18,7 185 17,9
Auszubildende 2 0,6 2 0,6 8 1,8 12 1,1
Nicht erwerbstätig* 77 25,5 84 28,3 129 29,7 289 28,0
Andere** 15 4,8 13 4,2 31 6,8 60 5,4
Einkommen (€) < 1 250 33 11,0 16 5,3 20 4,6 69 6,7
1 250 ≤ 1 750 29 9,7 19 6,3 34 7,8 82 7,9
1 750 ≤ 2 250 39 13,0 35 11,7 43 9,9 117 11,4
2 250 ≤ 3 000 69 23,1 51 17,1 61 14,1 181 17,6
3 000 ≤ 4 000 55 18,4 57 19,1 88 20,4 200 19,4
4 000 ≤ 5 000 26 8,7 43 14,4 62 14,3 131 12,7
 >5 000 24 8,0 54 18,1 86 19,9 164 15,9
Keine Angabe 23 7,7 22 7,4 37 8,5 82 7,9
Nationalität deutsch 298 99,3 284 95,9 416 96,2 998 97,0
andere 2 0,6 12 4,0 16 3,7 30 2,9
*

beinhaltet Schüler/-innen oder Studierende, die nicht gegen Geld arbeiten, Arbeitslose, Vorruheständler/-innen und Rentner/-innen ohne Nebenverdienst

**

beinhaltet Ein-Euro- und Minijobs, unregelmäßige Beschäftigung, Elternzeit und Altersteilzeit

Grad an Informiertheit und Informationsquellen

99% aller Befragten verfolgten die mediale Berichterstattung zur Corona-Pandemie und 92% haben sich gezielt zu dem Thema informiert. Gefragt nach der überwiegenden Informationsquelle, gaben die Befragten an erster Stelle Zeitung, Radio und Fernsehen an (45%), gefolgt von den Internetseiten von „Gesundheitsbehörden“ (24%) und allgemeinen Internetquellen (23%). Nur 27 Befragte (3%) gaben soziale Medien als wichtigste Informationsquelle an.

Nahezu alle Befragten gaben an, das Thema mit Familie und Freunden diskutiert zu haben (98% bzw. 94%). Die überwiegende Mehrheit der Befragten fühlte sich „gut informiert“ oder „sehr gut informiert“ (55% bzw. 28%). Nur sechs Befragte gaben an, „sehr schlecht“ informiert zu sein (0,6%), während 23 Befragte sich „schlecht informiert“ fühlten (2%) und 155 Befragte (15%) ihre Informiertheit nicht einschätzen konnten. Dementsprechend äußerten nur 28 Befragte (3%) den Wunsch, besser informiert zu sein.

12% der Befragten gaben an, Personen zu kennen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden oder an COVID-19 erkrankt sind.

Risikowahrnehmung

68% der Befragten schätzten ihr Risiko, sich im nächsten Monat mit dem neuen Coronavirus zu infizieren auf bis zu 10%; 21% auf 11-30%; 9% auf 31-60%; und 2% auf über 60%. 48% der Befragten gingen davon aus, dass ihr Risiko für eine Ansteckung mit der Zeit steigt und schätzten ihr Ansteckungsrisiko in den nächsten sechs Monaten höher als im nächsten Monat ein. 42% gingen davon aus, dass ihr Risiko für eine Ansteckung über die Zeit gleich bleibt. Das Risiko für einen schweren Verlauf im Fall einer Erkrankung wurde von 69 (29%) unter 50-Jährigen und 228 (45%) über 50-Jährigen auf mehr als 3% geschätzt. Weitere Details finden sich in Tabelle 2 .

Tabelle 2.

Geschätztes Risiko, sich mit SARS-CoV-2 anzustecken oder schwer an COVID-19 zu erkranken.

Geschätztes Risiko für … … Infektion innerhalb des nächsten Monats
n (%)
… Infektion innerhalb der nächsten sechs Monate
n (%)
… einen schweren Erkrankungsverlauf
im Fall einer Infektion
< 50-Jährige
n (%)
 >49-Jährige
n (%)
1% 214 (21%) 135 (13,3%) 1 pro 1.000 87 (36,6%) 119 (23,7%)
2% – 5% 269 (26,4%) 182 (17,9%) 1 – 3% 82 (34,5%) 155 (30,9%)
6% – 10% 208 (20,4%) 185 (18,2%) 4 – 10% 47 (19,8%) 133 (26,5%)
11% – 30% 211 (20,7%) 201 (19,8%)  >10% 22 (9,2%) 95 (18,9%)
31% – 60% 96 (9,4%) 210 (20,7%)
 >60% 23 (2,3%) 104 (10,2%)

Befürchtete Folgen der Pandemie

Die Mehrheit der Befragten gab an, keine Angst vor den Folgen der Pandemie für die eigene Gesundheit zu haben. 60% fürchten Folgen für die Gesundheit von Angehörigen und 45% für die Gesundheit der Bevölkerung. 79% haben Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Die Antworten in Bezug auf Angst vor den Folgen der Pandemie für das gesellschaftliche Miteinander waren uneinheitlich: Jeweils 28% „stimmen eher nicht zu“ bzw. „stimmen eher zu“, 19% waren unentschieden, 17% „stimmen vollständig zu“ und 7% „stimmen überhaupt nicht zu“. Bis auf einen größeren Anteil der Antwortmöglichkeit „Ich bin unsicher“ in der Gruppe der über 50-Jährigen, zeigten sich in den Antworten zu den verschiedenen befürchteten Folgen der Pandemie keine Unterschiede zwischen den Altersgruppen (unter 50 Jahre vs. mind. 50 Jahre) und Geschlechtern.

Die meisten Befragten gingen davon aus, dass das Coronavirus nicht nur kurz, sondern noch den Rest des Jahres (40%) bzw. noch länger (46%) eine gesellschaftliche Herausforderung darstellen wird. Dabei erwarteten sie im Median 5 000 COVID-19-bezogene Todesfälle bis Ende des Sommers 2020 (IQR: 2 000 bis 10 000), wobei 18% von bis zu 1 000 Todesfällen ausgingen, 45% von zwischen 1 001 und 5 000 Todesfällen, und 38% von mehr als 5 000 Todesfällen.

Wissen über das Virus und die Pandemie

Die Mehrheit der Befragten gab an, die Begriffe „Epidemie“ und „Pandemie“ zu kennen (98,8% bzw. 98,2%), während die Begriffe „Endemie“ und „Basale Reproduktionszahl“ weniger bekannt waren (37% bzw. 43%). Nur wenige der Befragten (18%) kannten vor der Pandemie alle vier Begriffe, während die meisten (81%) einige davon kannten.

Das Wissen um Eigenschaften des Virus, seine Übertragungswege und die durch es verursachte Erkrankung stimmten im Wesentlichen mit den aktuellen Positionen der Gesundheitsbehörden überein. Die Details dazu finden sich aufgeschlüsselt nach Bundesland in Tabelle 3 .

Tabelle 3.

Wissen in Bezug auf das Coronavirus.

“Ich stimme der Aussage zu.”
Sachsen-Anhalt
Berlin
Schleswig-Holstein
Gesamt
n
%
n
%
n
%
n
%
95%-Konfidenz-intervall 95%-Konfidenz-intervall 95%-Konfidenz-intervall 95%-Konfidenz-intervall
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich von Mensch zu Mensch. 281 96,2 289 99 421 97,7 991 97,6
93,4-98,1 97,0-99,8 95,8-98,9 96,5-98,5
Die Ansteckung durch Infizierte ohne Krankheitszeichen ist unwahrscheinlich. 31 10,7 22 7,6 34 7,9 87 8,6
7,4-14,8 4,8-11,2 5,6-10,9 6,9-10,5
Das Coronavirus wird auch über Alltagsgegenstände wie Türklinken oder Haltegriffe in der Straßenbahn übertragen. 231 79,7 226 77,7 369 86,2 826 81,9
74,6-84,1 72,4-82,3 82,6-89,3 79,3-84,2
Das Coronavirus kann z. B. auch über Postsendungen aus China oder Italien übertragen werden. 42 14,5 24 8,2 53 12,4 119 11,8
10,7-19,1 5,3-11,9 9,5-15,9 9,9-13,9
Das Coronavirus kann über abgepackte Lebensmittel z. B. Nudeln übertragen werden. 31 10,8 19 6,5 43 10,1 93 9,3
7,5-14,9 3,9-10,0 7,4-13,4 7,5-11,2
Das Coronavirus kann wahrscheinlich auch über Mückenstiche übertragen werden. 41 14,5 31 10,7 45 10,6 117 11,7
10,6-19,2 7,4-14,8 7,8-13,9 9,8-13,9
Eine Infektion mit dem Coronavirus kann leicht mit Medikamenten geheilt werden. 12 4,2 7 2,4 18 4,2 37 3,7
2,2-7,2 0,9-4,9 2,5-6,6 2,6-5,0
In den nächsten 6 Monaten wird es einen Impfstoff gegen das Coronavirus geben. 65 22,6 47 16,2 103 24,2 215 21,4
17,9-27,8 12,1-20,9 20,2-28,6 18,9-24,1
Eine Infektion mit dem Coronavirus kann durch das Essen von Knoblauch, Gurgeln mit Mundwasser oder Nasenspülungen mit Salzwasser verhindert werden. 5 1,7 3 1,0 4 0,9 12 1,2
0,6-4,0 0,2-2,9 0,3-2,4 0,6-2,1
Bei den meisten Infizierten ähneln die Symptome einer Corona-Infektion einer Erkältung. 274 94,5 253 86,6 385 89,5 912 90,1
91,2-96,8 82,2-90,3 86,3-92,3 88,1-91,9

Individuelle Maßnahmen zur Risikoreduktion

Die Mehrheit der Befragten (79%) gab an, in Bezug auf die Pandemie individuelle Maßnahmen zur Risikoreduktion getroffen zu haben. Die häufigsten Maßnahmen waren dabei die Beachtung von Mindestabständen zu anderen und die Verminderung persönlicher Kontakte. Nur eine Minderheit der Befragten gab an, Vorräte an Lebensmitteln, Desinfektionsmitteln oder Atemmasken angelegt zu haben. Andere genannte Maßnahmen waren die Entscheidung, im Homeoffice zu arbeiten und größere Aufmerksamkeit für Handhygiene. Weitere Details dazu finden sich aufgeschlüsselt nach Bundesland in Tabelle 4 .

Tabelle 4.

Vorsichtsmaßnahmen in Reaktion auf die COVID-19-Pandemie.

“Ich habe diese Maßnahme ergriffen.”
Sachsen-Anhalt
Berlin
Schleswig-Holstein
Gesamt
n
%
n
%
n
%
n
%
95%-Konfidenz-intervall 95%-Konfidenz-intervall 95%-Konfidenz-intervall 95%-Konfidenz-intervall
Ich halte auf den Straßen/ in Geschäften Abstand zu Mit-menschen ein. 210 93,3 231 93,9 354 98,1 795 95,6
89,2-96,2 90,1-96,6 96,1-99,2 93,9-96,9
Ich habe Kontakte im öffentlichen Raum eingeschränkt. 204 90,7 227 92,3 352 97,5 783 94,1
86,1-94,1 88,2-95,3 95,3-98,9 92,3-95,6
Ich habe private Kontakte eingeschränkt. 208 92,4 225 91,5 344 95,3 777 93,4
88,2-95,5 87,3-94,6 92,6-97,2 91,5 - 94,9
Ich habe auf Reisen verzichtet. 185 82,2 207 84,2 310 85,9 702 84,4
76,6-86,9 78,9-88,5 81,9-89,3 81,7-86,8
Ich bin nicht mehr Straßenbahn gefahren oder habe Cafés gemieden. 138 61,3 169 68,7 299 82,8 606 72,8
54,6-67,7 62,5-74,4 78,5-86,6 69,7-75,8
Ich kaufe seltener ein. 153 68,0 152 61,8 272 75,4 577 69,3
61,5-74,0 55,4-67,9 70,6-79,7 66,1-72,5
Ich habe einen Vorrat an Lebensmittel eingekauft. 78 34,7 102 41,5 139 38,5 319 38,3
28,5-41,3 35,2-47,9 33,5-43,7 35,0-41,7
Ich habe einen Vorrat an Desinfektionsmittel eingekauft. 39 17,3 34 13,8 59 16,3 132 15,9
12,6-22,9 9,8-18,8 12,7-20,6 13,5-18,5
Ich habe Atemschutzmasken eingekauft. 35 15,6 49 19,9 41 11,4 125 15,0
11,1-20,9 15,1-25,5 8,3-15,1 12,7-17,6

Unter den Befragten, die angaben, Maßnahmen ergriffen zu haben, sind 41% Ende März aktiv geworden, als in Regionen Italiens Quarantänemaßnahmen erlassen wurden, während weitere 13% erst Vorsichtsmaßnahmen umgesetzt haben, als in ihrem Bundesland die ersten Infektionen festgestellt wurden. Nur drei Befrage (0,4%) gaben an, bereits in Reaktion auf die Berichterstattung über die Ausbreitung in China Maßnahmen ergriffen zu haben.

Einschätzung der staatlichen Maßnahmen

Die überwiegende Mehrheit der Befragten (94%) gab an, dass sie im Fall einer Infektion eine vom Gesundheitsamt verordnete Quarantäne einhalten würden, auch wenn sie sich gesund fühlten. Nur 12 Befragte (12%) gaben an, dass sie die Anordnung einer Quarantäne ignorieren würden.

Außerdem schätzten die meisten Befragten die gängigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie als „sehr sinnvoll“ oder „sinnvoll“ ein und hatten das Gefühl, dass Politiker und Behörden durch die eingeleiteten Maßnahmen angemessen mit der Gefährdung durch das Coronavirus umgehen (74%). Lediglich 14% hatten den Eindruck, dass „eher zu wenig“ unternommen wird, während 9% der Meinung waren, dass „eher zu viel“ unternommen würde. Nahezu alle Befragten (94%) stimmten der Aussage zu, dass der Staat die Pflicht hat, die Ausbreitung der Pandemie zu verhindern und dabei auch Verbote erlassen darf.

Weitere Details finden sich in Tabelle 5 .

Tabelle 5.

Zustimmung zu Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie.

Sehr sinnvoll
Eher sinnvoll
Eher nicht sinnvoll
Überhaupt nicht sinnvoll
n % n % n % n %
Quarantäne für Einreisende/ Rückkehrer 745 73,7 234 23,2 29 2,9 3 0,3
Schließung von Schulen und Kitas 676 67,5 250 25 61 6,1 15 1,5
Home-Office für möglichst viele Beschäftige 667 66 295 29,2 41 4,1 8 0,8
Pflicht für Virustest bei ersten Symptomen 643 63,5 284 28,1 67 6,6 18 1,8
Impfplicht, wenn der Impfstoff entwickelt wird 601 59,5 239 23,7 109 10,8 61 6
Schließung der Restaurants und Cafés 539 53,4 381 37,8 75 7,4 14 1,4
Einschränkung des Bahnverkehrs 480 47,8 279 27,8 200 19,9 46 4,6
Schließung der Grenzen 438 43,4 364 36 161 15,9 47 4,7
Ausgehverbot 426 42,7 349 35 173 17,3 50 5
Schließung der Geschäfte 427 42,4 406 40,3 148 14,7 27 2,7
Reiseverbot innerhalb Deutschlands 417 41,3 378 37,5 169 16,8 45 4,5
Schließung der Spielplätze 396 39,3 382 38 187 18,6 43 4,3
Hausarrest für Personen mit Erkältungssymptomen 390 38,5 356 35,2 212 21 54 5,3
Pflicht, Atemmasken zu tragen 385 38,4 354 35,3 146 14,5 119 11,9
polizeiliche Kontrollen, ob Hausarrest eingehalten wird 340 33,5 332 32,7 232 22,9 110 10,9

Einschränkungen des alltäglichen Lebens durch die Pandemie

70% der Befragten gaben an, in ihrem Alltag „eher eingeschränkt“ oder „sehr stark eingeschränkt“ zu sein, während nur 20 Befragte (2%) gar keine Einschränkungen erlebten.

Diskussion

Diese Umfrage zur Wahrnehmung und zum Umgang mit der aktuellen COVID-19-Pandemie zeigte, dass die Befragten im März 2020 überwiegend gut informiert waren, selbst individuelle Maßnahmen zum Umgang mit der Pandemie getroffen haben und den staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie akzeptierend gegenüberstanden. Die Häufigkeit, mit der individuelle Maßnahmen getroffen wurden und das Ausmaß der Zustimmung zu staatlichen Maßnahmen unterschieden sich zwischen den Bundesländern numerisch, lagen aber in ähnlichen Größenordnungen.

Bei früheren Epidemien, die Deutschland mittelbar oder unmittelbar betroffen haben (SARS 2003, H1N1 2009, Ebola 2014, Zika 2015), zeigte sich, dass ein großer Teil der Bevölkerung vom medizinisch-wissenschaftlichen Konsens abweichende Annahmen in Bezug auf die Erkrankung, das Ansteckungsrisiko, und den Erreger und seine Übertragungswege teilte. So zeigte sich z. B. im Fall von Ebola, dass Mitteleuropäer/-innen ihr individuelles Risiko überbewerteten und daher Maßnahmen ergriffen, die dem niedrigen Infektionsrisiko nicht angemessen waren [6], [7]. Im Gegensatz dazu wurde im Rahmen der H1N1-Pandemie im Jahr 2009 beschrieben, dass viele Deutsche ihr Risiko unterschätzten und in der Folge auf eine Impfung verzichteten [8].

Auch im Kontext der aktuellen COVID-19-Pandemie kursieren viele ungeprüfte Theorien und Falschinformationen: Z. B. fehlen in der Mehrheit der Top-100 YouTube-Videos zum Thema Corona die aus sozialmedizinischer Perspektive relevanten Informationen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie [9] und verbreiten sich in sozialen Medien Falschinformationen und Verschwörungstheorien [10], die in den USA und Großbritannien in einer Online-Umfrage von vielen Befragten für wahr befunden wurden [11]. Gesundheitsbehörden haben daher begonnen, gezielt Falschinformationen aufzugreifen und zu widerlegen [12], [13].

In unserem Sample spiegelte sich dies jedoch nicht wieder: Die Befragten waren überwiegend gut informiert und schätzten die mit der Pandemie verbundenen allgemeinen Risiken (ohne dabei Bezug auf individuelle Risikoprofile zu nehmen) insbesondere in Bezug auf die Altersabhängigkeit schwerer Verläufe in ähnlichen Größenordnungen ein wie Expert/-innen zum Zeitpunkt der Umfrage [14]. Ähnliche Ergebnisse finden sich in vergleichbaren Studien im Zuge der SARS-Epidemie 2004 [15], bei der die Befragten ebenfalls relativ gut über die Erkrankung, ihre Symptome und Verbreitungswege informiert waren. Zudem zeigt sich, dass die Befragten ihr Wissen zur Erkrankung als deutlich besser einschätzen als in vergleichbaren Umfragen im Kontext der Ebola- [6] und Zika-Virus-Epidemien [16].

Der Großteil der Befragten gibt an, individuelle Maßnahmen zu ergreifen, die aus medizinischer Perspektive tatsächlich geeignet sind, das individuelle Ansteckungsrisiko zu senken bzw. die Übertragung an andere zu verhindern [17]. Dies ist relevant und im Hinblick auf die Eindämmung der Pandemie positiv zu bewerten, da die Risikoeinschätzung und daraus abgeleitete individuelle Maßnahmen wichtige Prädiktoren für den weiteren Verlauf einer Epidemie sind [4].

Allerdings werden diese Maßnahmen erst in Reaktion auf staatliche Maßnahmen (im In- und Ausland) ergriffen. Obwohl – wie in anderen Studien auch [8], [15] – Fernsehen, Zeitungen und das Internet die Hauptinformationsquellen sind, scheint die von fast allen Befragten rezipierte ausführliche Berichterstattung seit Anfang des Jahres 2020 über die Ausbreitung von SARS-CoV-2 auch nachdem die Epidemie in Deutschland angekommen war, nicht maßgeblich zu individuellen Verhaltensänderungen geführt zu haben. Vielmehr zeichnen sich diese erst nach den ersten politischen Reaktionen ab, die relativ spät erfolgten. Ähnliches wurde bereits im Zusammenhang mit der H1N1-Pandemie festgestellt, wo die Informationsgewinnung aus Fernsehen, Zeitung und Radio mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit, effektive Gegenmaßnahmen zu ergreifen (im damaligen Fall: Impfung) assoziiert war [8].

Nachdem nun durch die Gesundheitsbehörden und die Politik Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie vorgeschrieben wurden, empfand eine Mehrheit der Befragten zum Zeitpunkt der Umfrage (Ende März/ Anfang April) die staatlichen Maßnahmen in Bezug auf das öffentliche Leben zwar als Einschränkung, die Maßnahmen trafen aber überwiegend auf Zustimmung, und der politische Umgang mit der Pandemie wurde als kompetent wahrgenommen. In Bezug auf die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen kritische Haltungen [18] fanden sich nur bei einer kleinen Minderheit von Befragten. In diesem für die Umsetzbarkeit der Maßnahmen wesentlichen Punkt stimmen unsere Ergebnisse mit denen der Mannheimer-Corona-Studie [19] überein.

Stärken und Limitationen

Eine Stärke dieser Arbeit ist der enge zeitliche Zusammenhang zwischen der Zunahme der dem Thema gewidmeten medialen und politischen Aufmerksamkeit und der Datenerhebung: So vergingen zwischen der Ankündigung der ersten landesweiten Schulschließungen (am 13.03.2020) und dem Versenden der Fragebögen nur sieben Tage. Damit ermöglicht diese Studie Einblicke in die Haltungen und Wahrnehmungen zu Beginn der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der Pandemie, was vor dem Hintergrund der diesbezüglich zu erwartenden Veränderungen im weiteren zeitlichen Verlauf [8] für spätere Forschung als Vergleichsgröße interessant sein wird.

Eine Limitation dieser Arbeit besteht in einer niedrigen Response und dem Potential für Beeinflussung der Ergebnisse durch einen Selektions-Bias, der sich aus der nach Sozialstatus und Alter gestaffelten Teilnahmebereitschaft ergibt: So sind in der Studienbevölkerung Ältere und Personen mit höherem Bildungsabschluss und Einkommen überrepräsentiert. Die Einladung zur Teilnahme an dem Panel verwies nicht auf die COVID-19-Pandemie, sodass auf diese Weise keine Selektion getriggert wurde. Trotzdem hängt die Teilnahme an Studien üblicherweise mit einem höheren Interesse an Fragen zur Gesundheit zusammen. Die niedrige Response reiht sich aber in die allgemein zurückgehende Bereitschaft, an Studien teilzunehmen ein, und entspricht der vergleichbarer Panels [20]. Eine weitere Limitation der Arbeit besteht darin, dass nicht auszuschließen ist, dass der hohe Grad an Informiertheit in der Umfrage teils dadurch zustande kommt, dass die Befragten die Antworten während des Ausfüllens recherchiert haben, obwohl in der Einleitung zum Fragebogen spontane Antworten erbeten wurden. Zudem könnten die hohen Zustimmungswerte für die staatlichen Maßnahmen durch soziale Erwünschtheit beeinflusst sein.

Kernaussagen

  • Die Befragten fühlen sich gut informiert und stimmen in ihren Kenntnissen zum Coronavirus im Wesentlichen mit der aktuellen Expert/-innenmeinung überein.

  • Die Befragten schätzen die mit der Pandemie verbundenen Risiken ähnlich ein, wie Expert/-innen zum Zeitpunkt der Erhebung.

  • Die Befragten ergreifen geeignete individuelle Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und stimmen den staatlichen Maßnahmen zu.

Interessenkonflikte

Die Autor/-innen erklären, dass keine Interessenkonflikte vorliegen.

Autorenschaft

Amand Führer: Konzeptualisierung, Methodik, Formale Analyse, Datenkuration, Manuskripterstellung. Thomas Frese: Konzeptualisierung, Methodik, Manuskripterstellung, Überprüfung und Bearbeitung. Andre Karch: Konzeptualisierung, Methodik, Manuskripterstellung, Überprüfung und Bearbeitung. Wilfried Mau: Konzeptualisierung, Methodik, Manuskripterstellung, Überprüfung und Bearbeitung. Gabriele Meyer: Konzeptualisierung, Methodik, Manuskripterstellung, Überprüfung und Bearbeitung. Matthias Richter: Konzeptualisierung, Methodik, Manuskripterstellung, Überprüfung und Bearbeitung. Jan Schildmann: Konzeptualisierung, Methodik, Manuskripterstellung, Überprüfung und Bearbeitung. Anke Steckelberg: Konzeptualisierung, Methodik, Manuskripterstellung, Überprüfung und Bearbeitung. Karoline Wagner: Formale Analyse, Datenkuration, Manuskripterstellung. Rafael Mikolajczyk: Konzeptualisierung, Methodik, Manuskripterstellung, Projektverwaltung.

Footnotes

1

Die Vergleichszahlen zur Allgemeinbevölkerung finden sich in der Online-Datenbank des Statistischen Bundesamtes: https://www-genesis.destatis.de/genesis/online

Literatur

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