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. 2020 Sep 4;23(4):42. [Article in German] doi: 10.1007/s15015-020-2522-z

COVID-19 bei Brustkrebspatienten: Viele genesen ambulant

Friederike Klein 1,
PMCID: PMC7459148

Patienten mit Krebs gelten als besondere Risikogruppe für einen schweren COVID-19(Coronavirus Disease 2019)-Verlauf. Die Chance auf eine Genesung scheint aber bei Patienten mit Brustkrebs nach einer Fallserie aus New York gut zu sein.

Drei Viertel der Patienten mit Mammakarzinom und respiratorischen Symptomen und/oder einem positiven PCR-Test für eine SARS-CoV-2-Infektion mussten nicht stationär behandelt werden und keiner wurde intensivmedizinisch betreut, mechanisch beatmet oder dialysiert.

Insgesamt waren an der Universität von Columbia, NY/USA, zum Auswertungszeitpunkt 4.515 COVID-19-Patienten registriert worden. Davon waren 27 (0,6 %) an Brustkrebs erkrankt, darunter 26 Frauen und ein Mann. Mehr als die Hälfte (56 %) wies eine Hypertonie auf und jeweils ein gutes Fünftel (22 %) hatte die Diagnose Diabetes oder eine Lungenerkrankung. 26 % waren Exraucher.

In den vorangegangenen 6 Monaten hatten 16 Patienten eine Chemotherapie erhalten, 12 eine Hormontherapie, 6 eine gegen HER2-gerichtete Therapie, einer einen Checkpointinhibitor, 6 waren operiert worden und 2 hatten eine Strahlentherapie erhalten. Bei der Mehrheit der Patienten (74 %) war die aktuelle Behandlung COVID-19-bedingt unterbrochen worden. Die häufigsten Symptome der Infektion waren Husten (70 %), Fieber (52 %) und Kurzatmigkeit (52 %). Bei 22 Patienten lag ein positiver PCR-Test vor, bei 4 Patienten war COVID-19 auf Basis der Klinik diagnostiziert worden, bei einem auf Basis von Symptomen zusammen mit der Bildgebung.

7 der 27 Brustkrebspatienten (26 %) mussten wegen COVID-19 stationär behandelt werden, 5 dieser Patienten hatten mindestens eine Komorbidität. 5 Patienten benötigten Sauerstoff, aber kein Patient musste intensiv behandelt, intubiert oder dialysiert werden. Alle Patienten konnten aus der Klinik entlassen werden. Im Folow-up-Zeitraum (im Median 26 Tage nach der COVID-19-Diagnose) verstarb jedoch ein Patient - ein 87-jähriger Mann mit koronarer Herzerkrankung, Hypertonie und Rauchanamnese, der 7 Tage vor Symptombeginn eine taxanbasierte Chemotherapie erhalten hatte.

Fazit: Sicher sind größere Kohorten zu fordern, um das Risiko von Brustkrebspatienten bei COVID-19 valide abschätzen zu können. Die hier berichtete Fallserie belegt aber doch, dass ein großer Teil der Patienten, die COVID-19-Symptome entwickeln, trotz Brustkrebs keinen schweren Verlauf nehmen.

Kalinsky K et al. Characteristics and outcomes of patients with breast cancer diagnosed with SARS-Cov-2 infection at an academic center in New York City. Breast Cancer Res Treat. 2020;182(1):239-42


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