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. 2021 Jul 23;65(7-8):8–11. [Article in German] doi: 10.1007/s12614-021-0124-6

In Kürze

PMCID: PMC8265296  PMID: 34257472

DZG-Tipp: Mit Mahnen nichts am Hut.

Factoring-- Ob es sich in den Zahnarztpraxen niederschlagen wird, steht in den Sternen. Die Meldung an sich ist jedoch beunruhigend: Die Zahl der Privatinsolvenzen ist im ersten Quartal 2021 sprunghaft gestiegen - um 56,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie die Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel mitteilt. Für das Gesamtjahr rechnet der Dienst mit einer Verdopplung auf bis zu 110.000 Menschen, die Privatinsolvenz anmelden werden. Die Gründe: Corona und eine Gesetzesreform, die Betroffene nach drei Jahren schuldenfrei stellt statt wie bisher nach sechs Jahren.

Für die Schuldner ist das eine gute Nachricht, für die Gläubiger weniger. In den Zahnarztpraxen stellt sich die Frage, welche Privatrechnungen am Ende wirklich bezahlt werden. Wer sich den Stress um Rechnungsstellung, Erinnerung und Mahnungen von vornherein ersparen will, kann das komplette Honorarmanagement auch auslagern: Beim Factoring übernimmt ein Dienstleister die Forderungen gegenüber den Patienten. Für Zahnarzt oder Zahnärztin hat das zwei große Vorteile: Sie bekommen ihr Honorar sofort durch das Factoring-Unternehmen ausgezahlt. Und selbst wenn Patienten ihre Rechnungen nicht bezahlen, ist das Sache des Dienstleisters - er verhandelt über etwaige Abschlagszahlungen oder kümmert sich um Säumniszuschläge. Die Zahnarzt-Patienten-Beziehung bleibt unberührt. Bei der Deutschen Zahnärzte-Genossenschaft finden Sie Factoring im Leistungskatalog - für Gründerinnen und Gründer gibt es "Factoring Start": Bei Neugründung einer Praxis entfällt in den ersten sechs Monaten die Gebühr, außerdem bietet die DZG eG Einsteigern ein Coaching zum Thema Rechnungsprüfung an. Weitere Infos: https://www.dzg-eg.de/

Ein eher mageres Ergebnis.

Intervall-Fasten-- Welche Vorteile hat Intervallfasten fürs Abnehmen im Vergleich zur klassischen Kalorienreduktion? In einer kleinen Studie mit 36 Probanden aus Großbritannien kam heraus: keine. Die Teilnehmenden wurden in drei Diät-Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe aß nur jeden zweiten Tag und dann 150 Prozent ihrer üblichen Kalorienmenge, die zweite hielt konventionell Diät mit 75 Prozent täglicher Energiezufuhr, die dritte aß jeden zweiten Tag ohne Begrenzung der Kalorienmenge. Nach drei Wochen hatte Gruppe 2 mit der traditionellen Diät am meisten Gewicht und Fett verloren (-1,57 Kilo im Schnitt), Gruppe 1 hatte auch Gewicht verloren, aber weniger Fett (-0,74 Kilo), Gruppe 3 kam auf keine signifikantes Abnahme. Interessant an der Studie sei, sagte Andreas Michalsen, Professor für Klinische Naturheilkunde an der Charité, dass bei der klassischen Diät tatsächlich überwiegend Fett abgebaut wurde, während die Fastenden fettfreie Körpermasse verloren. Allerdings seien die Ergebnisse nicht auf Methoden wie 16:8 zu übertragen, bei denen nur stundenweise gefastet wird. ÄND/MEY

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Petra Gmeineder zur Vorständin berufen.

DZG eG-- Die Servicegenossenschaft DZG eG hat eine neue Vorständin: Petra Gmeineder ist seit Juni für den Bereich Produktentwicklung zuständig. Der Aufsichtsrat berief die Spezialistin für Praxisberatung und Auditorin für Qualitätsmanagement bei der Generalversammlung in Bonn ins Amt. Vorgänger Dr. Hartmut Ohm verabschiedete sich in den Ruhestand, wird aber ehrenamtlich weiter für die DZG arbeiten. "Wir freuen uns sehr, dass mit Petra Gmeineder eine hochqualifizierte, erfahrene Expertin in den Vorstand einzieht - und unsere erste weibliche Vorständin", erklärte Dr. Frank Wuchold, Vorstandsvorsitzender der DZG eG. "Gleichzeitig verabschieden wir uns im Vorstand von Dr. Ohm, der die DZG mit viel Einsatz und neuen Ideen ins Laufen gebracht hat." Gmeineder ist langjährige Prokuristin der Abrechnungs- und Beratungsgesellschaft ABZ eG. Die DZG eG bietet seit Jahresbeginn betriebswirtschaftliche Beratung und Unterstützung für Zahnärztinnen und Zahnärzte in jeder Praxisphase. Hinter der Genossenschaft stehen die Partner FVDZ, ABZ eG, Die ZA, lennmed.de und solvi GmbH. MEY

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Der Freie Verband trauert um Dr. Reiner Zajitschek.

Nachruf-- "Kneifen ist in höchstem Maße unsolidarisch." So titelte die Frankenpost Hof Ende März vergangenen Jahres. Was war geschehen? Ein zahnärztlicher Kollege hatte aus Furcht vor SARS-CoV-2 nicht nur seine Praxis zugesperrt, sondern auch alle Patienten davor gewarnt, eine Zahnarztpraxis aufzusuchen. Für den Landesvorsitzenden des Freien Verbandes in Bayern, Reiner Zajitschek ein Unding.

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Er sei richtig sauer, "grantig", betonte Reiner gegenüber der Zeitung. Dass der Kollege sich hier aus der Verantwortung stehle, sei in höchstem Maße unsolidarisch. Schließlich gebe es nicht nur einen Versorgungsauftrag sondern auch ein bewährtes Hygiene-Regime in den Praxen.

Ausgeprägtes Bewusstsein für Verantwortung

Ja, genau so kannte und schätzte ich Reiner: Klare Kante, auch mal derb in der Auseinandersetzung, aber mit einem ausgeprägten Bewusstsein für Verantwortung - als Zahnarzt in der gemeinsamen Praxis mit seiner Ehefrau Andrea und seiner Schwester Anja Lang und als Standespolitiker. Ich weiß gar nicht, ob er "gedient" hat, aber während unserer gemeinsamen Zeit im Bundesvorstand zeichnete Reiner sich dadurch aus, dass er mit den Begriffen Strategie und Taktik etwas anfangen konnte.

Er war kein "Schwafler", wie man einige in der Politik und auch in der Standespolitik findet. Reiner war scharfzüngig und analytisch - für mich schon fast wie ein Norddeutscher, ein Seelenverwandter. Häufig war er Gast bei uns, etliche Male nahm er am Kieler Ostsee-Symposium teil.

Reiner war Freiberufler und Freiverbändler durch und durch. Gängelung durch Bürokraten war ihm ein Gräuel. Oft und gerne wandte er sich nicht nur an Politiker, sondern auch an die Presse, um auf Probleme hinzuweisen - die Frankenpost war seine "Hauspostille". In der standespolitischen Auseinandersetzung scheute er weder den Gang in die Öffentlichkeit noch den Rechtsweg, wenn es galt, die Konkurrenz in Schach zu halten.

Er war seit 1986 Mitglied des Freien Verbandes und zeitweise stellvertretender Bundesvorsitzender, er war aktiv im Vorstand des Bezirksverbandes Oberfranken und des ZÄF Hochfranken, langjähriger Delegierter der bayerischen Landeszahnärztekammer und der Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer und zuletzt neben dem FVDZ-Landesvorsitz Vorsitzender der KZV-Vertreterversammlung, ausgezeichnet mit der Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft.

Zusammenarbeit immer eng und freundschaftlich

Die Zusammenarbeit zwischen den Landesverbänden Bayern und Schleswig-Holstein war (trotz mancher Differenz in Einzelfragen) immer eng und freundschaftlich. Dazu gehörte auch der Austausch über ein zweites gemeinsames Hobby (neben der Standespolitik) - das Tauchen.

Auch hier sind Kompetenz, Vorbereitung und Planung (über-)lebenswichtig. Eines meiner Vorhaben für die Zukunft war, einmal gemeinsam mit Reiner die Unterwasserwelt der Malediven rund um seine "Stamm-Insel" Angaga zu erleben. Das wird nun leider nicht mehr möglich sein. Als Erinnerung bleiben mir die Videoaufnahmen einiger seiner Tauchgänge.

Nach allem, was bisher bekannt ist, wurde Reiner während einer Tour mit seinem Rennrad aus unbekannter Ursache bewusstlos und stürzte. Jedenfalls fanden Passanten ihn auf der Straße liegend. Er verstarb schließlich im Krankenhaus. Wir haben einen hoch geschätzten Kollegen und Freund verloren. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und seiner Schwester.


Articles from Der Freie Zahnarzt are provided here courtesy of Nature Publishing Group

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