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. 2021 Aug 24;18(7-8):35. [Article in German] doi: 10.1007/s11298-021-2095-y

Wann prophylaktisch antikoagulieren?

Beate Schumacher 1,
PMCID: PMC8370790  PMID: 34421470

Stationär ist die Thromboseprophylaxe bei COVID-19 Standard, ambulant eine Einzelfallentscheidung.

Vor allem bei schweren Verläufen von COVID-19 kommt es zu venösen Thromboembolien (VTE), das Risiko betrifft auch junge Patienten ohne Vorerkrankungen. Bei Intensivpatienten mit COVID-19 wird die Prävalenz von VTE mit bis zu 50% angegeben, von den nicht intensiv behandelten Krankenhauspatienten entwickelt etwa jeder Sechste eine symptomatische VTE. Patienten, die ambulant behandelt werden können, scheinen dagegen kein erhöhtes Thromboserisiko zu haben [1].

Für stationäre COVID-19-Patienten empfiehlt die S3-Leitlinie "eine standardmäßige Thromboseprophylaxe mit einem niedermolekularen Heparin (NMH)", bei Kontraindikation mit Fondaparinux. Das NMH soll üblicherweise in der für den Hochrisikobereich zugelassenen Dosierung gegeben werden. Einer Kohortenstudie zufolge sind mit der prophylaktischen Dosierung Klinik- und 60-Tages-Mortalität niedriger als ohne Antikoagulation [2].

Bei hospitalisierten Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren für eine VTE, z.B. Adipositas und gleichzeitig niedrigem Blutungsrisiko kann laut Leitlinie auch eine intensivierte Thromboseprophylaxe erwogen werden. Ein routinemäßiger Einsatz für Intensivpatienten wird jedoch nicht empfohlen. In therapeutischer Dosierung sollen NMH ohne gesicherte VTE nicht routinemäßig eingesetzt werden. Bei ambulanten Patienten gibt es keine generelle Empfehlung zur Thromboseprophylaxe.

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Articles from CME (Berlin, Germany) are provided here courtesy of Nature Publishing Group

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