Skip to main content
Springer Nature - PMC COVID-19 Collection logoLink to Springer Nature - PMC COVID-19 Collection
. 2021 Sep 29;116(8):715–726. [Article in German] doi: 10.1007/s00063-021-00858-5

Weaning von invasiver Beatmung

Weaning from invasive mechanical ventilation

Jens Geiseler 1,, Michael Westhoff 2,3
PMCID: PMC8479264  PMID: 34586430

Abstract

Das Weaning von invasiver maschineller Beatmung stellt das Intensivteam vor die Herausforderung, im Interesse des Patienten die Beatmungsdauer so kurz wie möglich zu halten und eine möglichst rasche Extubation zu erreichen. Hiermit sollen eine Langzeitbeatmung (invasive Beatmung > 14 Tage) mit Tracheotomie und ein prolongiertes Weaning sowie eine ggf. notwendige außerklinische invasive Beatmung vermieden werden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Weaningkategorien, die Ursachen für ein Scheitern des Weanings und Strategien, dieses zu vermeiden. Im letzten Teil stellt der Artikel Konzepte für das prolongierte Weaning und ggf. die Überleitung in die außerklinische invasive Beatmung dar.

Schlüsselwörter: Beatmungstherapie, Airway management, Nichtinvasive Beatmung, Tracheotomie, Respiratorische Aspiration

Lernziele

Nach Lektüre dieses Beitrags …

  • können Sie die verschiedenen Weaningkategorien benennen

  • identifizieren Sie zuverlässig Ursachen für ein Weaningversagen;

  • verwenden Sie Strategien im Weaningprozess sicher;

  • können Sie das Vorgehen bei Weaningversagen mit Notwendigkeit der Einleitung einer außerklinischen invasiven Beatmung beschreiben.

Hintergrund

Weaning (englisch: „liberation from mechanical ventilation“ – Befreiung von mechanischer Beatmung) beschreibt den Prozess der Entwöhnung von der Beatmungstherapie. Bei etwa 75 % der auf einer Intensivstation beatmeten Patienten gestaltet sich dieses Weaning unkompliziert. Wichtig hierfür ist, täglich die Entwöhnbarkeit von der Beatmung („readiness to wean“) bei jedem Patienten individuell zu beurteilen, täglich Sedierung und Analgesie zu pausieren und einen Spontanatmungsversuch

Spontanatmungsversuch

durchzuführen. Bei den übrigen Patienten muss die invasive Beatmung länger durchgeführt werden, obwohl die zur Beatmung führende Ursache (z. B. Pneumonie, „adult respiratory distress syndrom“ [ARDS] o. ä) nicht mehr weiterbesteht. In diesem Fall kann die Weaningzeit

Weaningzeit

einen Anteil von bis zu 50 % der gesamten Beatmungszeit einnehmen. Diese verlängerte Zeit der invasiven Beatmung erhöht das Risiko des Patienten bezüglich infektiöser Komplikationen, „Critical-illness-Polyneuro-/-Myopathie“ sowie bezüglich einer Tracheotomie mit nachfolgender invasiver außerklinischer Beatmung

außerklinischer Beatmung

. Die Prognose von Patienten im prolongierten Weaning ist schlechter als bei einfachem Weaning. So wurden in einer aktuellen Publikation eines deutschen Weaningzentrums 1‑ und 5‑Jahres-Überlebensraten von 66,5 bzw. 37,1 % für Patienten nach prolongiertem Weaning beschrieben [1]. Höheres Alter erwies sich in der Analyse der WeanNet-Daten am stärksten mit einem Versterben noch während des Krankenhausaufenthalts assoziiert [2]. Der vorliegende Beitrag zeigt Konzepte für eine frühe Extubation

frühe Extubation

, das Vermeiden von Langzeitbeatmung und im Fall eines Weaningversagens für die Überleitung in die außerklinische Intensivpflege auf.

Weaningkategorien gemäß ICC bzw. adaptiert nach S2k-Leitlinie

Die aktuelle Revision der S2-Leitlinie Prolongiertes Weaning [3] unterscheidet, aufbauend auf der Kategorisierung durch eine internationale Konsensuskonferenz (ICC-Klassifikation) aus dem Jahr 2005 [4], 3 Weaningkategorien (Tab. 1; [2]), wobei die dritte Kategorie als Neuerung differenzierter unterteilt wurde. Diese Einteilung ist wichtig, da die Prognose insbesondere der Patienten der Gruppe 3 deutlich schlechter ist – Letalitäten von 3 %, 1 % und 22 % auf der Intensivstation sowie Weaningerfolge

Weaningerfolge

von 98 %, 99 % und 74 % für die Gruppen 1, 2 und 3 wurden beschrieben, d. h. eine signifikant schlechtere Prognose für die Gruppe 3 [5].

Gruppe Kategorie Definition
1 Einfaches Weaning Erfolgreiches Weaning nach dem ersten SBT und der ersten Extubation
2 Schwieriges Weaning Erfolgreiches Weaning nach initial erfolglosem Weaning spätestens beim 3. SBT oder innerhalb von 7 Tagen nach dem ersten erfolglosen SBT
3 Prolongiertes Weaning Erfolgreiches Weaning erst nach mindestens 3 erfolglosen SBT oder Beatmung länger als 7 Tage nach dem ersten erfolglosen SBT

SBT „spontaneous breathing trial“

In Deutschland bildet diese Einteilung die steigende Zahl von Patienten im prolongierten Weaning, die Patienten, die mit nichtinvasiver Beatmung (NIV) entlassen werden und die Patienten, die außerklinisch invasiv nach Weaningversagen weiter beatmet werden, nicht adäquat ab. Aus diesem Grunde wurde die Gruppe 3 (Kategorie „prolongiertes Weaning“) in der deutschen Leitlinie weiter unterteilt (Tab. 2; [3]).

3a – Erfolgreiches prolongiertes Weaning von der invasiven Beatmung ohne Fortsetzung einer Langzeit-NIV
3aI Mit Extubation/Dekanülierung Erfolgreiches Weaning von der invasiven Beatmung mit Extubation/Dekanülierung erst nach mindestens 3 erfolglosen SBT oder Beatmung länger als 7 Tage nach dem ersten erfolglosen SBT mit oder ohne passagere NIV
3aII Ohne Dekanülierung Erfolgreiches Weaning von der invasiven Beatmung ohne Dekanülierung erst nach mindestens 3 erfolglosen SBT oder Beatmung länger als 7 Tage nach dem ersten erfolglosen SBT
3b – Erfolgreiches prolongiertes Weaning von der invasiven Beatmung mit Fortsetzung einer NIV
3bI Mit Langzeit-NIV ohne zusätzlichen Pflegebedarf Erfolgreiches Weaning von der invasiven Beatmung mit Extubation/Dekanülierung erst nach mindestens 3 erfolglosen SBT oder Beatmung länger als 7 Tage nach dem ersten erfolglosen SBT und nur mittels Einsatz der NIV, die nach Abschluss des Weaningprozesses selbstständig im Sinne einer außerklinischen Beatmung fortgesetzt wird
3bII Mit Langzeit-NIV und zusätzlichem Pflegebedarf Erfolgreiches Weaning von der invasiven Beatmung mit Extubation/Dekanülierung erst nach mindestens 3 erfolglosen SBT oder Beatmung länger als 7 Tage nach dem ersten erfolglosen SBT und nur mittels Einsatz der NIV, die nach Abschluss des Weaningprozesses im Sinne einer außerklinischen Beatmung fortgesetzt wird, wobei ein weiterer Behandlungsbedarf besteht
3c – Erfolgloses Weaning von der invasiven Beatmung
3cI Mit außerklinischer Fortsetzung der invasiven Beatmung Erfolgloses Weaning mit Fortsetzung einer invasiven Beatmung via Tracheostoma nach Abschluss des Weaningprozesses im Sinne einer invasiven außerklinischen Beatmung
3cII Tod Erfolgloses Weaning mit Tod des Patienten in der Klinik

NIV nichtinvasive Beatmung, SBT „spontaneous breathing trial“

Insbesondere die Gruppen 3aII und 3bII verdienen besondere Aufmerksamkeit: persistierende Tracheotomie

persistierende Tracheotomie

nach erfolgreichem Weaning bedingt eine außerklinische Intensivpflege wegen dauernder Bereitschaft für endotracheales Absaugen und ggf. notfallmäßige Kanülenwechsel bei Verlegung der Kanüle – diese Patienten stellen einen immer größeren Anteil an der Gruppe der außerklinisch mittels Intensivpflege versorgten Patienten dar. Ursachen hierfür können eine persistierende schwere Schluckstörung

Schluckstörung

oder eine nichtbehandelbare Trachealstenose insbesondere bei multimorbiden Patienten, häufig nach schweren neurologischen Erkrankungen, sein. Die Gruppe 3bII besitzt insofern eine Sonderstellung, als dass nach primär erfolgreichem Weaning eine weitere Pflegebedürftigkeit und Beaufsichtigungspflicht

Beaufsichtigungspflicht

besteht, da eine NIV weiterhin notwendig ist, die vom Patienten allein nicht durchgeführt werden kann – z. B. aufgrund neuromuskulärer Erkrankungen. Bei einer > 16 h notwendigen, d. h. lebenserhaltenden NIV ist die Kostenübernahme für diese Pflege in der Regel unproblematisch, bei kürzeren Beatmungszeiten sind häufig lange Verhandlungen über die Kostenzusage mit den Kostenträgern die Folge.

WIND-Klassifikation

Im Jahr 2017 wurde eine neue Klassifikation („weaning according to a new definition“, WIND; [6]) des Weanings vorgeschlagen (Tab. 3). Diese beruhte auf der Erfahrung, dass etwa 50 % der Patienten im Weaning nach der ICC-Klassifikation nicht genau beschrieben werden konnten. Außerdem fußt die Klassifikation nach ICC auf der Durchführung eines „spontaneous breathing trial“ (SBT), der nicht immer erfolgt. Zudem werden Patienten ohne Entwöhnungsversuche nach ICC nicht berücksichtigt.

Gruppe 0 No weaning“, da kein Entwöhnungsversuch
Gruppe 1 Short weaning“, erster Separationsversuch mündet in eine Beendigung der Beatmung (Weaningerfolg oder früher Tod)
Gruppe 2 Difficult weaning“, Weaning beendet mehr als ein Tag aber weniger als eine Woche nach dem ersten Separationsversuch (Weaningerfolg oder Tod)
Gruppe 3 Prolonged weaning“, Weaning noch nicht beendet eine Woche nach dem ersten Separationsversuch (Weaningerfolg oder Tod)
Gruppe 3a Mit Weaningerfolg
Gruppe 3b Ohne Weaningerfolg

In der Leitlinie Prolongiertes Weaning wurde dennoch die ursprüngliche ICC-Klassifikation beibehalten, da die WIND-Klassifikation zwar das einfache und schwierige Weaning

schwierige Weaning

gut erfasst, das prolongierte Weaning aber nur unzureichend abbildet. So waren in der WIND-Studie nur 1,4 % der Patienten tracheotomiert und die Anzahl der nach Weaning mit NIV entlassenen Patienten lag ebenfalls sehr niedrig.

Merke

Eine korrekte Klassifizierung der Weaningkategorie ist aus prognostischen Gründen und ggf. auch für die Ursachenforschung bei Weaningversagen wichtig.

Ursachen des Weaningversagens

Die Liste der möglichen Ursachen für ein Scheitern eines unkomplizierten Weanings ist sehr lang. Nach Perren et al. [7] liegen für die Weaningkategorien 1 und 2 nach ICC häufig die in Tab. 4 dargestellten Gründe vor.

Einfaches Weaning
Verzögertes Aufwachen durch Akkumulation von sedierenden Medikamenten
Fehlen des täglichen Screenings auf Weaningpotenzial
Exzessive ventilatorische Unterstützung (Risiko einer ventilatorinduzierten diaphragmalen Dysfunktion, VIDD)
Schwieriges Weaning
Akkumulation von Sedativa
Flüssigkeitsüberladung
Linksherzinsuffizienz
Atemmuskelschwäche
Exzessive Atemarbeit (Sekret, Sepsis, Infektion)

Im Vergleich hierzu liegt beim prolongierten Weaning überwiegend ein Missverhältnis zwischen atemmuskulärer Kapazität

atemmuskulärer Kapazität

und tatsächlicher atemmuskulärer Belastung vor. Die Leitlinie Prolongiertes Weaning [3] führt als mögliche Ursachen die in Tab. 5 aufgeführten Faktoren auf.

Unmittelbarer Grund für unzureichende Spontanatmung Pathophysiologischer Bereich Mögliche Ursachen Beispiel
Schwäche der Atempumpe Atemzentrum Ischämie, Infektion Enzephalitis
Nervale Steuerung Neuritis, Nervenschädigung Zwerchfellparese, Querschnittlähmung, Guillain-Barré-Syndrom, CIP, ALS, Diabetes mellitus
Atemmuskeln Myositis, Muskeldystrophie, Muskelatrophie CIM, VIDD, Myasthenie, Morbus Duchenne, Post-Polio-Syndrom, nach herz- und thoraxchirurgischem Eingriff
Überlastung der Atempumpe Atemwege Obstruktion, Überblähung, Rekurrensparese COPD, Mukoviszidose
Lungenparenchym Reduzierte Compliance Lungenödem, Fibrose
Reduzierte Gasaustauschfläche Emphysem, Pneumonie, V‑Q-Mismatch
Thoraxwand Reduzierte Compliance Pleuraerguss, Skoliose, Post-TBC-Syndrom, nach herz- und thoraxchirurgischem Eingriff
Sauerstofftransport (reduziert) Anämie, Methämoglobin Blutabnahme, Blutung, Infektanämie, Medikamente
Perfusionsminderung Herzinsuffizienz, PAH, Lungenembolie, Shunt
Sauerstoffverbrauch (erhöht) Erhöhter Umsatz Katecholamine, Unruhe/Agitation, Infektion, Hyperthyreose
Metabolische Versorgung Stoffwechselstörung Hypothyreose, Mangelernährung, Elektrolytimbalance, Nebenniereninsuffizienz, Metabolische Alkalose und Acidose

CIP Critical-illness-Polyneuropathie, ALS amyotrophe Lateralsklerose, CIM Critical-illness-Myopathie, VIDD „ventilator induced diaphragmatic dysfunction“, PAH pulmonal arterielle Hypertonie, Post-TBC-Syndrom Langzeitfolgen nach pulmonaler Tuberkulose

Für eine umfassendere Darstellung der Pathophysiologie des Weaningversagens im prolongierten Weaning wird auf das Kapitel 4 der Leitlinie Prolongiertes Weaning – Update 2019 [3] verwiesen.

Merke

Beim Scheitern des Weanings ist eine frühzeitige und umfassende Ursachenabklärung mit nachfolgender adäquater Therapie zur Verkürzung der Zeiten der invasiven Beatmung unabdingbar.

Strategien im einfachen und schwierigen Weaning

Die in Tab. 6 aufgeführte Strategien sollten bei jedem beatmeten Patienten verwendet werden, um möglichst rasch, ggf. unter Einsatz der NIV, die invasive Beatmung zu beenden.

Tägliches Screening auf Vorliegen einer prinzipiellen Entwöhnbarkeit
Täglicher Aufwachversuch („spontaneous awakeninig trial“, SAT) – Management von Analgetika und v.a. Sedativa
Tägliche Durchführung eines Spontanatmungsversuchs („spontaneous breathing trial“, SBT)
Beurteilung des „rapid shallow breathing index“ (RSBI): Atemfrequenz (pro min)/Atemzugvolumen (in l)
Ggf. Cuff-Leak-Test
Ggf. Einsatz der nichtinvasiven Beatmung
Überwachung von Patienten nach primär erfolgreicher Extubation für 24 h auf der Intensivstation

Das tägliche Screening auf das Vorliegen einer Entwöhnbarkeit kann nach den in Tab. 7 aufgeführten Kriterien erfolgen:

Kriterien Symptome/Funktion Parameter
Klinisch Ausreichender Hustenstoß
Keine exzessive Sekretion
Rückbildung der akuten Erkrankungsphase, die zur Intubation geführt hat
Kein akuter Infekt
Objektiv Klinische Stabilität Hämodynamische Stabilität (eine niedrig dosierte Katecholamintherapie stellt keine Kontraindikation dar)
Metabolisch (z. B. Ausschluss einer relevanten metabolischen Azidose, d. h. Base Excess < − 5 mval/l)
Adäquate Oxygenierung SO2 > 90 % bei FIO2 ≤ 0,4 (bei Vorliegen einer chronischen respiratorischen Insuffizienz > 85 %)
oder paO2/FIO2 > 150 mm Hg
Adäquater PEEP
Adäquate pulmonale Funktion AF > 35 /min
VT > 5 ml/kg
AF/VT < 105 (= RSBI)
Keine signifikante respiratorische Azidose
Adäquate mentale Funktion Keine Sedierung oder adäquate Funktion unter Sedierung (RASS 0/−1)

AF Atemfrequenz, VT Tidalvolumen, PEEP positiver endexspiratorischer Druck, HF Herzfrequenz, RR Blutdruck, RSBI „rapid shallow breathing index“, FIO2 inspiratorische Sauerstofffraktion, SpO2 pulsoxymetrisch bestimmte Sauerstoffsättigung

Zur Vermeidung einer Akkumulation von Sedativa hat sich eine Pausierung der Sedierung und Analgesie einmal täglich entsprechend der Leitlinie zu Analgesie, Sedierung und Delirmanagement (DAS) der DAS-Taskforce [8] in Kombination mit einem mindestens einmal pro Schicht erfolgenden Scoring der Sedierungstiefe

Sedierungstiefe

(z. B. nach Richmond Agitation Sedation Scale, RASS; Zielscore 0 bis −1) als erfolgreich erwiesen. Durch Kombination des täglichen Aufwachversuchs

täglichen Aufwachversuchs

mit der Durchführung eines Spontanatmungsversuchs (T-Stück = feuchte Nase, Atmung mit „continuous positive airway pressure“ [CPAP] von 7–8 mbar bzw. mit leichter Druckunterstützung bis zu 10 mbar) konnten schneller mehr Patienten von der Beatmung entwöhnt werden [9]. Eine Überlegenheit des T‑Stücks gegenüber „pressure support“ beim SBT konnte bisher in Studien nicht eindeutig nachgewiesen werden. Bei 30 min Spontanatmungszeit sind ein „rapid shallow breathing index“ (RSBI) < 105 und eine Atemfrequenz < 35 /min am Ende des SBT prädiktiv für eine erfolgreiche Entwöhnung mit einem Wert von > 75 % [10]. Möglicherweise kann diese Sensitivität noch durch eine sonographische Beurteilung der Zwerchfellfunktion gesteigert werden [11].

Eine translaryngeale Intubation

translaryngeale Intubation

kann, insbesondere wenn eine Crush-Intubation durchgeführt wurde, zu einer Schleimhautschwellung um den Tubus sowie zu einer Stenosierung im Larynxbereich mit nachfolgender erhöhter Atemarbeit und damit zu einem Weaningversagen führen. Um eine derartige Situation zu erkennen, kann der Cuff-Leak-Test

Cuff-Leak-Test

hilfreich sein. Hierbei werden der Tubus bei laufender Beatmung entblockt und über 6 Atemzüge die Differenz zwischen in- und exspiratorischem Atemzugvolumen im Verlauf gemessen. Eine geringe Differenz zwischen den beiden Volumina (Cuff-Leak-Volumen) < 130 ml konnte Patienten mit Postextubationsstridor identifizieren [12]. Einer Metaanalyse [13] zufolge liegt die durchschnittliche Sensitivität des Cuff-Leak-Tests bei 0,63; die Spezifität bei 0,86. Bei Risikopatienten mit einem pathologischen Cuff-Leak-Test als alleinigem Risiko für ein Postextubationsversagen

Postextubationsversagen

sollte mindestens 4 h vor Extubation die systemische Gabe von Steroiden erfolgen [14]. Hierdurch konnte einer Metaanalyse zufolge [15] das relative Risiko für ein Atemwegsereignis und eine Reintubation um etwa 65 % reduziert werden. Wichtig ist, dass Patienten mit Obesitas-Hypoventilations-Syndrom

Obesitas-Hypoventilations-Syndrom

und schlafbezogener Atmungsstörung unabhängig von Schwellungen im Larynxbereich und damit bei negativem Cuff-Leak-Test eine vom Schlafstadium und von der Körperlage abhängige dynamische Obstruktion der oberen Atemwege aufweisen. Diese sollte zur Vermeidung eines Postextubationsversagens mit einer Schienung der oberen Atemwege mittels CPAP bzw. einer Atmungsunterstützung mithilfe von NIV behandelt werden.

Merke

Bei Patienten mit erheblicher Adipositas ist das Vorliegen einer Obstruktion der oberen Atemwege im Schlaf bzw. das Vorliegen eines Obesitas-Hypoventilations-Syndroms differenzialdiagnostisch zu bedenken und ggf. nach Extubation eine Therapie mit CPAP bzw. NIV einzuleiten, um ein Postextubationsversagen zu verhindern.

Stellenwert der nichtinvasiven Beatmung im einfachen bzw. schwierigen Weaning

Der Stellenwert der NIV im einfachen bzw. schwierigen Weaning gilt nach der S3-Leitlinie Nichtinvasive Beatmung bei akuter respiratorischer Insuffizienz [16] und der Leitlinie der European Respiratory Society (ERS)/American Thoracic Society (ATS) [17] in folgenden Situationen als gesichert:

  • primäre Extubation auf NIV trotz gescheitertem SBT, v. a. bei chronisch-obstruktivem Lungenversagen (COPD) und Patienten mit hyperkapnischem Atemversagen;

  • Prävention des Postextubationsversagens bei Hochrisikopatienten für die Einwicklung desselben.

Demgegenüber sind die Daten für den Wechsel auf NIV bei hypoxämischem akutem Atemversagen sowie die Anwendung bei manifestem Postextubationsversagen nach primär erfolgreichem Weaning schlecht. Teilweise wurde eine erhöhte Letalität beschrieben [18].

Nach mehreren Metaanalysen [19, 20, 21, 22] kann High-flow-Sauerstoff

High-flow-Sauerstoff

beim primär hypoxämischem Versagen als Alternative zur NIV eingesetzt werden. Angesichts heterogener Patientengruppen mit unterschiedlichen Risiken für ein Postextubationsversagen zeigen Studiendaten sowie Metaanalysen keinen konsistenten Vorteil der High-flow-Therapie gegenüber der reinen Sauerstoff- oder NIV-Therapie zur Reintubationsvermeidung und insbesondere nicht bezüglich des Outcomes, einschließlich der Intensivmortalität [23, 24, 25, 26, 27, 28, 29]. Vielmehr zeigt eine aktuelle Arbeit von Thille et al. [30], dass die Kombination von NIV mit High-flow-Sauerstoff in den Zeiten der NIV-Pausierung

NIV-Pausierung

gegenüber einer alleinigen High-flow-Therapie sogar einen deutlichen Vorteil aufweist.

Merke

Bei Patienten mit hyperkapnischem Atemversagen sollte bei gegebener Extubations- und Spontanatmungsfähigkeit die Beatmung frühzeitig auf eine NIV umgestellt werden (ggf. auch bei gescheitertem SBT).

Cave

Wechsel auf eine NIV bei hypoxämischem Atem- oder Postextubationsversagen.

Strategien im prolongierten Weaning

Auch im prolongierten Weaning ist die zeitnahe und wiederholte Evaluation des Extubations- bzw. Weaningpotenzials wichtig, um die mit einer prolongierten Beatmung erhöhte Letalität zu reduzieren [31, 32]. Die Beurteilung des Weaningpotenzials orientiert sich im Wesentlichen an den für das einfache und schwierige Weaning ausgeführten Kriterien zur Extubationsfähigkeit

Extubationsfähigkeit

(siehe Tab. 7). Dabei kommt dem Spontanatmungsversuch eine entscheidende Bedeutung zu. Allerdings lässt ein positiver SBT im prolongierten Weaning lediglich eine Aussage über die Spontanatmungsfähigkeit im nachfolgenden und prolongierten Trennungsprozess von der invasiven Beatmung zu, nicht jedoch über die Möglichkeit der Beendigung der Beatmung. Somit ist der SBT hilfreich in der Entscheidung, ein Weaning frühzeitig zu beginnen.

Merke

Auch im prolongierten Weaning ist eine tägliche Beurteilung des Weaningpotenzials notwendig, um eine prolongierte Beatmung mit erhöhter Letalität zu vermeiden.

Tracheotomie

Im Rahmen des Weaning sind die Vor- und Nachteile des jeweiligen Beatmungszugangs (Masken, Tubus, Trachealkanüle) gegeneinander abzuwägen. Sofern ein prolongiertes Weaning mit mittel- bis längerfristiger invasiver Beatmung absehbar ist, ist die Indikation der Tracheotomie zu überprüfen. Allerdings gibt es keine allgemeingültige Festlegung des optimalen Zeitpunkts für eine Tracheotomie [3]. Eine frühzeitige Tracheotomie kann je nach klinischer Situation die Beatmungszeit verkürzen, Sedierung reduzieren helfen und ein frühzeitigeres Weaning ermöglichen. Allerdings sind entsprechende Komplikationen

Komplikationen

einer Tracheotomie, wie Blutung, Trachealverletzung, Tracheomalazie und Trachealstenosen, gegenzurechnen. Zur Verbesserung der Sprechfunktion

Sprechfunktion

bei tracheotomierten Patienten im prolongierten Weaning ergeben sich mehrere Möglichkeiten (Tab. 8), die jedoch eine Entblockung der Kanüle und den Ausschluss einer schweren Aspirationsneigung voraussetzen.

Während laufender Beatmung
Entblockung der Kanüle unter Anpassen der Beatmungsparameter zur Sicherstellung einer ausreichenden Ventilation bei ungeblockter Kanüle
Verwendung eines Inline-Sprechventils nur bei entblockter Kanüle
Verwendung einer Tracheotomiekanüle mit Sprechmöglichkeit
Erhöhung des positiven endexspiratorischen Drucks (PEEP; [33])
Unter Spontanatmung
Verschließen der Kanülenöffnung bei entblockter Kanüle mit behandschuhtem Finger
Verwendung eines Sprechventils (1-Weg-Ventil) bei entblockter Kanüle unter Beachtung der Kontraindikationen (cave Überblähung), ggf. mit zusätzlicher Sauerstoffinsufflation über ein spezielles Inlet an den Sprechventilen

Beatmung im und zum prolongierten Weaning

Grundsätzlich können sowohl eine graduelle Reduktion der assistierten Beatmung als auch intermittierende assistierte oder nichtassistierte Spontanatmungsphasen im Weaning eingesetzt werden, wobei ein Vorgehen mittels intermittierender Spontanatmung

intermittierender Spontanatmung

(sog. diskontinuierliches Weaning) möglicherweise überlegen ist. Wichtig ist jedoch, die Anzahl der Spontanatmungsphasen anfänglich pro Tag auf einige wenige mit einer Dauer von maximal 1–2 h zu begrenzen und zwischen den Spontanatmungsphasen die Beatmung (möglichst kontrolliert zur Entlastung der Atemmuskulatur

Atemmuskulatur

) wieder aufzunehmen, um einer Erschöpfung der Atemmuskulatur vorzubeugen und sie erneut zu entlasten. In einer kleinen Patientengruppe überwiegend von COPD-Patienten wurde kürzlich gezeigt, dass der RSBI bezüglich Abbruch des Spontanatmungsversuchs nur einen geringen prädiktiven Wert im prolongierten Weaning besitzt [34]. Im Gegensatz zum einfachen Weaning dienen die Spontanatmungsphasen in dieser Situation der Rekonstitution der Atemmuskulatur [3].

Transfusionen

Analog zum einfachen und schwierigen Weaning sind auch für das prolongierte Weaning physiologische Transfusionstrigger

Transfusionstrigger

(Tab. 9) bei der Indikationsstellung für eine Bluttransfusion zu berücksichtigen. Eine grundsätzliche Indikation zur Anhebung des Hämoglobins (Hb) auf Werte > 10 g/dl besteht nicht. Als Ziel-Hb sollte ein Bereich von 7–9 g/dl angestrebt werden [3].

Trigger Symptom
Kardio-pulmonale Symptome Tachykardie
Hypotension
Blutdruckabfall unklarer Genese
Hohe Atemarbeit
Ischämietypische EKG-Veränderungen Neu auftretende ST-Senkungen oder -Hebungen
Neu auftretende Rhythmusstörungen
Neu auftretende regionale myokardiale Kontraktionsstörungen im Echokardiogramm Anstieg der globalen O2-Extraktion > 50 %
Abfall der O2-Aufnahme > 10 % vom Ausgangswert
Abfall der gemischtvenösen O2-Sättigung < 50 %
Globale Indizes einer unzureichenden Sauerstoffversorgung Abfall des gemischtvenösen Sauerstoffpartialdrucks (PO2) < 32 mm Hg
Abfall der zentralvenösen O2-Sättigung < 60 %
Laktazidose (Laktat > 2 mmol/l plus Acidose)

Physiotherapie und Sekretmanagement

Insgesamt konnte gezeigt werden, dass eine frühe Mobilisation mit hoher Sicherheit durchführbar ist. In der Literatur werden keine definierten Ausschlusskriterien zur Frühmobilisation

Frühmobilisation

benannt. Beim Auftreten einer akuten Situation muss im prolongierten Weaning die Mobilisation z. B. bei kardialer, oder pulmonaler Instabilität oder palliativen Patienten adaptiert werden. Hilfreich ist ein multiprofessioneller Ansatz

multiprofessioneller Ansatz

, um Verantwortungen und Zuständigkeiten oder Zeitpunkt, Intensität und Dauer bestmöglich abzusprechen [36, 37]. Es wird empfohlen, Patienten täglich zu mobilisieren (modifiziert nach [3]), sofern keine Ausschlusskriterien vorliegen, und diese Mobilisation täglich 30 min mithilfe eines abgestuften Vorgehens anhand eines klinikeigenen Algorithmus und entsprechend des aktuellen Operationen- und Prozedurenschlüssels (OPS) „Prolongiertes Weaning“ (OPS Nr. 8.718.8 bzw. 8.718.9) vorzunehmen. Eine Sekretelimination

Sekretelimination

aus den Atemwegen ist insbesondere im Rahmen des Weanings von neuromuskulären und COPD-Patienten sinnvoll, um Atemarbeit und Beatmungsdauer zu reduzieren sowie den Gasaustausch zu verbessern. Dabei existieren 5 Prinzipien (siehe Tab. 10), die eine Sekretelimination unterstützten bzw. ermöglichen [38].

Vergrößerung des intrathorakalen Volumens
Verstärkung des maximalen exspiratorischen Flusses
Sekretolyse, z. B. durch Oszillationstherapie
Vergrößerung des exspirierten Volumens
Endotracheales Absaugen

Schluckdiagnostik

Aspirationen infolge von Dysphagien stellen insbesondere im prolongierten Weaning eine Ursache für eine erfolglose Dekanülierung bzw. rezidivierende Infektionen der unteren Atemwege dar. Deshalb sollte im prolongierten Weaning ein Test auf Vorliegen einer Dysphagie und im positiven Fall ein logopädisch begleitetes Schlucktraining

Schlucktraining

erfolgen. Bei Persistenz eines relevanten Aspirationsrisikos

Aspirationsrisikos

ist eine Dekanülierung risikobehaftet und es sollte die Trachealkanüle zum Aspirationsschutz belassen werden [3].

Ernährung

Die künstliche Ernährung sollte während eines prolongierten Weanings möglichst oral oder enteral durchgeführt werden. Im Fall einer künstlichen Ernährung, von der zu erwarten ist, dass sie über 6 Wochen hinausgeht, sollte frühzeitig die Indikation zu einer perkutanen endoskopische Gastrostomie

Gastrostomie

(PEG) bzw. Jejunostomie (PEJ) gestellt werden. Hinsichtlich der Energiezufuhr

Energiezufuhr

ist in der Weaningphase eine Anpassung an den tatsächlichen Bedarf vorzunehmen. Sie sollte jedoch nicht über diesem liegen. Dabei ist auf eine ausreichend hohe Zufuhr von Protein (1,0 g/kg Körpergewicht und Tag Protein bzw. 1,2 g Aminosäuren) sowie von Elektrolyten, Vitaminen und Spurenelementen zu achten.

Dekanülierung

Eine geplante definitive Dekanülierung setzt neben einer ausreichenden Spontanatmungskapazität bzw. NIV-Fähigkeit voraus, dass eine klinische Stabilität

klinische Stabilität

und Kooperationsfähigkeit des Patienten bestehen, Obstruktionen im Bereich der Glottis, des Kehlkopfs und der Trachea ausgeschlossen sind und eine effektive Sekretelimination möglich ist. Die Dekanülierung selbst wird unterschiedlich gehandhabt, vom spontanen Schrumpfen des Tracheostomas bis zum passageren Einsetzen von Platzhaltern. Sofern innerhalb von 2–3 Wochen nach Kanülenentfernung ein Tracheostomaverschluss

Tracheostomaverschluss

ausbleibt und keine Komplikationen vorliegen, kann ein plastisch-chirurgischer Verschluss erwogen werden.

Nichtinvasive Beatmung im prolongierten Weaning

Höherwertige wissenschaftliche Studien zum Stellenwert der NIV im prolongierten Weaningprozess liegen nicht vor. Somit lassen sich nur die Empfehlungen für das einfache und schwierige Weaning im Analogieschluss auf die Situation des prolongierten Weaning übertragen. Zur Beurteilung der NIV-Fähigkeit werden üblicherweise neben der klinischen Beurteilung die „klassischen“ Extubationskriterien

Extubationskriterien

[4, 39]. verwendet (siehe Tab. 7.). Darüber hinaus ist eine Kooperationsfähigkeit des Patienten erforderlich und absolute Kontraindikationen

absolute Kontraindikationen

für den Einsatz von NIV, wie fehlende Spontanatmung, Schnappatmung, fixierte oder funktionelle Verlegung der Atemwege, gastrointestinale Blutung oder Ileus sowie Aspirationsrisiko bei Dysphagie sind auszuschließen. Bei gegebener NIV-Fähigkeit und Anstieg des pCO2 im SBT sollte auf NIV umgestellt werden, sofern sich keine längerdauernde kontinuierliche Respiratorabhängigkeit abzeichnet. Besteht die chronisch-ventilatorische Insuffizienz

chronisch-ventilatorische Insuffizienz

fort, sollte nach formell erfolgreich abgeschlossenem Weaning eine außerklinische NIV erfolgen [40]. Die Notwendigkeit der Diagnostik einer chronisch-ventilatorischen Insuffizienz wird durch die Tatsache unterstützt, dass in einem gemischten Patientenkollektiv 21 % der Patienten nach primär erfolgreichem prolongiertem Weaning innerhalb von 28 Tagen erneut invasiv mechanisch beatmet werden mussten, 3 von 42 Patienten (7 %) wegen erneuter Hyperkapnie [41]. Demgegenüber kann eine NIV auch im prolongierten Weaning von Patienten mit hypoxämischer respiratorischer Insuffizienz nicht generell empfohlen werden [16].

Patientenwille und Therapieentscheidungen am Lebensende

Bei Gefahr einer prolongierten Beatmung und einem Übergang in ein prolongiertes Weaning ist die Berücksichtigung des tatsächlichen oder vermeintlichen Patientenwillens zu beachten. Gespräche am Lebensende und/oder bei nicht mehr gewünschter dauerhafter (nicht)invasiver Beatmung sollten zwischen allen Beteiligten erfolgen und entsprechend dokumentiert werden [3].

Merke

Im prolongierten Weaning ist ein Maßnahmenbündel von Physiotherapie, Logopädie mit Schluck- und Sprechtraining, Kanülen- und Sekretmanagement erforderlich, um die Spontanatmungsphasen im Sinne eines diskontinuierlichen Weaning zu verlängern und darüber eine Trennung von der invasiven Beatmung zu erreichen. Bei chronisch-ventilatorischer Insuffizienz ist der frühzeitige Wechsel auf eine NIV anzustreben.

Cave

Dekanülierung und Beendigung der Beatmung bei noch nicht gegebener dauerhafter klinischer und respiratorischer Stabilität.

Weaningversagen – was tun?

Sofern sich ein Versagen des prolongierten Weanings abzeichnet, kann es geboten sein, die Behandlung in spezialisierten Einheiten

spezialisierten Einheiten

oder Zentren mit entsprechender interdisziplinärer fachlicher Kompetenz aller beteiligten Berufsgruppen und den erforderlichen strukturellen Voraussetzungen (z. B. mit Vorhalten einer Weaningeinheit und Erfahrung in außerklinischer Beatmung) fortzusetzen. So konnte gezeigt werden, dass etwa 60 % der Patienten nach prolongiertem Weaning in spezialisierten Einrichtungen noch erfolgreich von der invasiven Beatmung entwöhnt werden konnten [42]. Sofern bei erfolglosem prolongiertem Weaning eine Entlassung mit invasiver Beatmung erforderlich ist, bestehen mehrere Versorgungsmöglichkeiten, sei es in Form einer pneumologischen oder neurologischen Frührehabilitation

Frührehabilitation

, sei es die Betreuung mithilfe eines Pflegediensts zu Hause oder in einer Wohngruppe für Beatmete. Dies bedarf einer Patienteneinwilligung

Patienteneinwilligung

sowie eines adäquaten Entlassungs- und Überleitmanagements, das eine korrekte Hilfsmittelverordnung sowie eine Anbindung an geeignete medizinische, therapeutische und pflegerische Nachsorgestrukturen sicherstellt.

Darüber hinaus ist dafür Sorge zu tragen, dass im weiteren Verlauf eine erneute Patientenevaluation erfolgt, damit bei Besserung von reversiblen Ursachen des Weaningversagens eine Wiederaufnahme zum erneuten Weaningversuch erfolgt [40] und die Zahl nicht (mehr) indizierter außerklinischer invasiver Beatmungen reduziert werden kann. Angesichts einer nicht selbstverständlich vorauszusetzenden Beatmungsexpertise oder Erfahrung im Umgang mit Trachealkanülen bei niedergelassenen Ärzten [43] ist ein solches Vorgehen unabdingbar und sollte zu einer sektorenübergreifenden Zusammenarbeit

sektorenübergreifenden Zusammenarbeit

unter Einbindung von Zentren mit entsprechender Expertise führen. Ein rein außerklinisches prolongiertes Weaning ist abzulehnen.

Besonderheiten des prolongierten Weanings in Pandemiesituationen

Die aktuelle Pandemie durch die Coronaviruserkrankung 2019 (COVID-19) hat zu einer Vielzahl von invasiv beatmeten Patienten (etwa 22 % der hospitalisierten Patienten) geführt [44], die im Verlauf bei Überleben der akuten Krankheitsphase ein prolongierten Weaning aufweisen können. Ein aktuelles Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP; [45]) macht für diese und folgende Pandemien den Vorschlag einer auf die Pandemie adaptierten Klassifikation nach aktuell vorhandenem Weaningpotenzial:

  • Kategorie A: hohes Weaningpotenzial. Die Patienten bedürfen ohne weitere nennenswerte Verzögerung der strukturierten Respiratorentwöhnung in spezialisierten Weaningeinheiten, um so die größtmögliche Chance auf erfolgreiches Weaning zu realisieren.

  • Kategorie B: geringes oder aktuell nicht vorhandenes Weaningpotenzial. Bei Patienten dieser Gruppe kann ein zeitversetzter Weaningversuch nach einer Zwischenphase unter optimaler Beatmungspflege in einer stationären oder ambulanten Beatmungspflegeeinrichtung erfolgen. Dazu ist die Anbindung an ein Weaningzentrum oder einen Weaningspezialisten notwendig, wodurch regelmäßig das Weaningpotenzial überprüft und ggf. ein erneuter stationärer Weaningversuch veranlasst werden kann.

  • Kategorie C: kein Weaningpotenzial. Für diese Patienten ist unter Berücksichtigung palliativmedizinischer Aspekte eine dauerhafte Versorgung in beatmungspflegerischer Betreuung zu organisieren oder auch – dem mutmaßlichen Willen des Patienten folgend – eine Deeskalation der Beatmung durchzuführen.

Spezialisierte Weaningzentren können in dieser Situation wie folgt in die Behandlung der Patienten und die Schaffung freier Intensivkapazitäten eingebunden werden:

  • rasche Übernahme der Patienten der Kategorie A;

  • Wiederaufnahme von Patienten nach Abklingen der Pandemie, die sich nach primärer Verlegung in die außerklinische Beatmung soweit stabilisiert haben, dass ein neuer Weaningversuch indiziert ist.

Merke

In spezialisierten Weaningeinheiten gelingt in vielen Fällen ein erfolgreiches prolongiertes Weaning. Bei Verlegung invasiv beatmeter Patienten in die außerklinische Intensivpflege ist im Verlauf erneut das Weaningpotenzial zu evaluieren.

Fazit für die Praxis

  • Das Ziel des Weanings ist die Entfernung des invasiven Beatmungszugangs mit/ohne Zuhilfenahme von High-flow-Sauerstoff-Therapie oder nichtinvasiver Beatmung.

  • Die Weaningbereitschaft muss jeden Tag überprüft werden.

  • Ein erfolgreicher Spontanatmungsversuch mit einer Länge von 30 min sagt mit einer Sensitivität von > 75 % ein erfolgreiches Weaning voraus.

  • Beim Weaningversagen ist eine umfangreiche Ursachenforschung in Abhängigkeit von der jeweiligen Weaningkategorie notwendig.

  • Im prolongierten Weaning hat sich ein multidisziplinärer Ansatz mit Physiotherapie, Logopädie, Sekretmanagement, Delirbehandlung, Einsatz der nichtinvasiven Beatmung usw. als erfolgreich erwiesen. Spezialisierte Weaningeinheiten können mit diesen Konzepten etwa 60 % der Patienten von der invasiven Beatmung entwöhnen

  • Vor Verlegung in die außerklinische invasive Beatmung ist die Nichtentwöhnbarkeit festzustellen.

  • Die Verlegung in die außerklinische Intensivpflege darf nur mit Einverständnis von Patienten und Betreuer nach Aufklärung erfolgen.

  • Eine Wiederaufnahme zur erneuten Beurteilung des Weaningpotenzials soll jedem Patienten angeboten werden.

CME-Fragebogen

Ein Patient mit Guillain-Barré-Syndrom wurde vor 5 Wochen wegen respiratorischer Insuffizienz intubiert und 10 Tage später bei Unfähigkeit, Spontanatmungsversuche durchzuführen, tracheotomiert. Nach 3 Wochen diskontinuierlichen Weanings und nach Ausschluss einer Schluckstörung wurde er bei einer Beatmungspflichtigkeit von 8 h täglich dekanüliert und auf nichtinvasive Beatmung (NIV) umgestellt. Vor einer Woche konnte die NIV beendet werden, die Kontrolluntersuchungen zeigten tagsüber normale Blutgase und nächtlich keinen Anstieg des Kohlendioxidpartialdrucks (pCO2).Welche ist die Weaningkategorie dieses Patienten?

Kategorie I nach internationale Konsensuskonferenz (ICC)

Kategorie III a 1 nach internationale Konsensuskonferenz (ICC)

Kategorie III b 1 nach internationale Konsensuskonferenz (ICC)

Kategorie 2 nach „weaning according to a new definition“ (WIND)

Kategorie 3 b nach „weaning according to a new definition“ (WIND)

Warum ist die Klassifizierung der Weaningkategorie III b 2 für einen Patienten so wichtig?

Weil keine nichtinvasive Beatmung für den außerklinischen Bereich verordnet werden muss

Um eine adäquate pflegerische Versorgung für den Patienten vor Entlassung zu organisieren

Weil aufgrund der Trachealkanüle eine Intensivpflege notwendig ist

Weil die Kategorie III b 2 die Notwendigkeit einer Organisation einer Rehabilitation beinhaltet

Weil der Patient, da das Weaning nicht abgeschlossen ist, nicht entlassen werden darf

Ein Patient wurde primär bei Kammerflimmern erfolgreich vom Notarzt reanimiert und intubiert (keine Crush-Intubation) in ein Krankenhaus eingeliefert. In der Koronarangiographie zeigte sich eine hochgradige Stenose des Ramus interventricularis anterior (RIVA), die erfolgreich dilatiert wurde. Nach einer Zeit von 24 h Beatmung und Hypothermie gestaltet sich der Weaningprozess etwas länger als erwartet, 2 Spontanatmungsversuche (SBT) wurden nach 5 und 10 min wegen Atemfrequenzanstieg und Abfall der Sauerstoffsättigung abgebrochen. Der Patient befindet sich somit im schwierigen Weaning. Welche Ursache erscheint am wahrscheinlichsten verantwortlich für das erschwerte Weaning?

Akkumulation von Sedativa

Flüssigkeitsüberladung

Linksherzinsuffizienz

Atemmuskelschwäche

Exzessive Atemarbeit bei Sekretverhalt

Welche der folgenden Ursachen ist bei einem wachen, tracheotomierten Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) primär am ehesten ursächlich für ein prolongiertes Weaning?

Restriktion durch Pleuraerguss

Erhöhte Atemarbeit durch Rechtsherzinsuffizienz

Ventilatorinduzierte diaphragmale Dysfunktion (VIDD)

Atemantriebsstörung

Oxygenierungsstörung durch intrapulmonalen Shunt

Wann ist eine nichtinvasive Beatmung (NIV) im Zusammenhang mit Postextubationsversagen indiziert?

Bei jedem Postextubationsversagen

Routinemäßig prophylaktisch nach jeder Extubation

Bei frühzeitiger Extubation bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) trotz gescheitertem Spontanatmungsversuch

Nur bei hypoxämischen Krankheitsbildern

Nur bei Adipositas wegen der häufigen Komorbidität obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS)

Bei welchen Werten für Base Excess, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz und Herzfrequenz liegt eine Bereitschaft zur Entwöhnung vor?

Atemfrequenz 36 /min, Base Excess 2,1 mmol/l, pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung (SpO2) 90 % bei einer Fraktion des Sauerstoffs im Einatmungsgasgemisch (FIO2) von 0,4; Herzfrequenz 88 /min, vorbestehend lungengesund

Atemfrequenz 30 /min, Base Excess −6,3 mmol/l, pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung (SpO2) 87 % bei einer Fraktion des Sauerstoffs im Einatmungsgasgemisch (FIO2) von 0,5; Herzfrequenz 100/min, vorbestehend chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Atemfrequenz 12 /min, Base Excess 2,1 mmol/l, pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung (SpO2) 85 % bei einer Fraktion des Sauerstoffs im Einatmungsgasgemisch (FIO2) von 0,4; Herzfrequenz 70 /min, vorbestehend lungengesund

Atemfrequenz 27 /min, Base Excess 1,2 mmol/l, pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung (SpO2) 88 % bei einer Fraktion des Sauerstoffs im Einatmungsgasgemisch (FIO2) von 0,4; vorbekannte chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) mit Langzeitsauerstofftherapie

Atemfrequenz 20 /min, Base Excess 1,6 mmol/l, pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung (SpO2) 94 % bei einer Fraktion des Sauerstoffs im Einatmungsgasgemisch (FIO2) von 0,4; Herzfrequenz 160 /min

Welche Strategie soll im prolongierten Weaning nicht eingesetzt werden?

Diskontinuierliches Weaning

Intensive tägliche Physiotherapie

Routinemäßig durchgeführte Diagnostik auf das Vorliegen von Schluckstörungen

Ausreichend hochkalorische Ernährung

Routinemäßige Anhebung des Hämoglobinwerts auf > 10 g/l

Wann soll nach einem Cuff-Leak-Test eine Kortikosteroidtherapie durchgeführt werden?

Wenn er mit ungeblockter Kanüle durchgeführt wurde

Bei Werten < 100 ml Differenz zwischen in- und exspiratorisch gemessenem Volumen

Unabhängig vom Ergebnis des Tests, wenn das Risiko für eine Obstruktion der oberen Atemwege vorliegt

Wenn die Obstruktion im Bereich von Trachea und/oder Larynx den einzigen Grund für ein Postextubationsversagen darstellt

Im Bereich der Pädiatrie unabhängig vom Testergebnis

Wann ist eine frühzeitige Dekanülierung im prolongierten Weaning am ehesten gefährlich?

Bei persistierender schwerer Schluckstörung

Bei Hypoxämie mit Notwendigkeit einer Sauerstofftherapie

Bei kompensierter Hyperkapnie

Bei Immobilität

Wenn das Tracheostoma in Punktionstechnik angelegt wurde.

Was muss bei der Entlassung von Patienten mit Weaningversagen und außerklinischer invasiver Beatmung beachtet werden?

Eine Einwilligung vom Patienten und/oder Betreuer ist absolut notwendig, bevor bei Weaningversagen eine außerklinische Intensivversorgung eingeleitet wird.

Patienten mit Weaningversagen und außerklinischer invasiver Beatmung sollten nur in sog. Intensivwohngruppen versorgt werden.

Wenn das Weaning während des Krankenhausaufenthalts nicht erfolgreich war, soll es im außerklinischen Setting trotzdem fortgesetzt und weiter versucht werden.

Eine routinemäßige Wiedereinbestellung von Patienten mit Weaningversagen in das Beatmungszentrum sollte nicht erfolgen, da der Patient, wenn entlassen, in aller Regel keine Chance auf eine Entwöhnung hat.

Die Organisation der außerklinischen Beatmung ist primär Aufgabe der niedergelassenen Ärzte.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

Gemäß den Richtlinien des Springer Medizin Verlags werden Autoren und wissenschaftliche Leitung im Rahmen der Manuskripterstellung und Manuskriptfreigabe aufgefordert, eine vollständige Erklärung zu ihren finanziellen und nichtfinanziellen Interessen abzugeben.

Autoren

J. Geiseler: A. Finanzielle Interessen: Vorträge über Weaning, NIV, Inhalation, Sekretmanagement (Fa. Löwenstein Medical, Fa. Philips, Fa. Vivisol, Fa. Berlin-Chemie). – B. Nichtfinanzielle Interessen: Chefarzt, Medizinische Klinik IV, Klinikum Vest, Marl | Mitgliedschaften: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP, Sprecher der Gruppe 5.1. (WeanNet) der Sektion Intensiv- und Beatmungsmedizin), Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensivmedizin (DIVI), Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin (DGIIN), Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB), Verband Pneumologischer Kliniken (VPK), Mitarbeit an folgenden Leitlinien (im Auftrag der DGP): S2k-LL Prolongiertes Weaning (Redaktionsgruppe), S2k-LL Invasive und nichtinvasive außerklinische Beatmung (Redaktionsgruppe). M. Westhoff: A. Finanzielle Interessen: Referentenhonorar oder Kostenerstattung als passiver Teilnehmer: Fa. Löwenstein. – B. Nichtfinanzielle Interessen: angestellter Chefarzt, Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Hemer | Mitgliedschaften: DGP, WeanNet (stellv. Sprecher), ERS, ACCP.

Wissenschaftliche Leitung

Die vollständige Erklärung zum Interessenkonflikt der Wissenschaftlichen Leitung finden Sie am Kurs der zertifizierten Fortbildung auf www.springermedizin.de/cme.

Der Verlag

erklärt, dass für die Publikation dieser CME-Fortbildung keine Sponsorengelder an den Verlag fließen.

Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.

Literatur

  • 1.Warnke C, Heine A, Müller-Heinrich A, et al. Predictors of survival after prolonged weaning from mechanical ventilation. J Crit Care. 2020 doi: 10.1016/j.jcrc.2020.08.010. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 2.Windisch W, Dellweg D, Geiseler J, et al. Prolongiertes Weaning von der mechanischen Beatmung. Ergebnisse in spezialisierten Weaning-Zentren – eine Registerstudie basierend auf der Initiative WeanNet. Dtsch Arztebl Int. 2020;117:197–204. doi: 10.3238/arztebl.2020.0197. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 3.Schönhofer B, Geiseler J, Braune SS, et al. S2K Leitlinie Prolongiertes Weaning – Update 2019. Pneumologie. 2019;73:723–814. doi: 10.1055/a-1010-8764. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 4.Boles JM, Bion J, Connors A, et al. Weaning from mechanical ventilation. Eur Respir J. 2007 doi: 10.1183/09031936.00010206. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 5.Funk GC, Anders S, Breyer MK, et al. Incidence and outcome of weaning from mechanical ventilation according to new categories. Eur Respir J. 2010;35:88–94. doi: 10.1183/09031936.00056909. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 6.Béduneau G, Pham T, Schortgen F, et al. Epidemiology of weaning outcome according to a new definition. The WIND study. Am J Respir Crit Care Med. 2017;195:772–783. doi: 10.1164/rccm.201602-0320OC. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 7.Perren A, Brochard L. Managing the apparent and hidden difficulties of weaning from mechanical ventilation. Intensive Care Med. 2013;39:1885–1895. doi: 10.1007/s00134-013-3014-9. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 8.DAS-Taskforce 2015. Baron R, Binder A, et al. Evidence and consensus based guideline for the management of delirium, analgesia, and sedation in intensive care medicine. Revision 2015 (DAS-Guideline 2015)—short version. Ger Med Sci. 2015;13:Doc19. doi: 10.3205/000223. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 9.Girard TD, Kress JP, Fuchs BD, et al. Efficacy and safety of a paired sedation and ventilator weaning protocol for mechanically ventilated patients in intensive care (Awakening and Breathing Controlled trial): a randomised controlled trial. Lancet. 2008;371:126–134. doi: 10.1016/S0140-6736(08)60105-1. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 10.Esteban A, Alia I, Tobin M, et al. Effect of spontaneous breathing trial duration on outcome of attempts to discontinue mechanical ventilation. Spanish Lung Failure Collaborative Group. Am J Respir Crit Care Med. 1999;159:512–518. doi: 10.1164/ajrccm.159.2.9803106. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 11.Pirompanich P, Romsaiyut S. Combination of diaphragm thickening fraction and rapid shallow breathing index improves prediction of weaning success from mechanical ventilator. j intensive care. 2018;6:25. doi: 10.1186/s40560-018-0293-9. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 12.Fisher MM, Raper RF. The „cuff-leak“ test for extubation. Anaesthesia. 1992;47:10–12. doi: 10.1111/j.1365-2044.1992.tb01943.x. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 13.Ochoa ME, Mdel MC, Frutos-Vivar F, et al. Cuff-leak test for the diagnosis of upper airway obstruction in adults: a systematic review and meta-analysis. Intensive Care Med. 2009;35:1171–1179. doi: 10.1007/s00134-009-1501-9. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 14.Girard TD, Alhazzani W, Kress JP, et al. An official American Thoracic Society/American College of Chest Physicians clinical practice guideline: liberation from mechanical ventilation in critically ill adults. Rehabilitation protocols, ventilator liberation protocols, and cuff leak tests. Am J Respir Crit Care Med. 2017;195:120–133. doi: 10.1164/rccm.201610-2075ST. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 15.Kuriyama A, Umakoshi N, Sun R, et al. Prophylactic corticosteroids for prevention of postextubation stridor and Reintubation in adults: a systematic review and meta-analysis. Chest. 2017;151:1002–1010. doi: 10.1016/j.chest.2017.02.017. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 16.Westhoff M, Schönhofer B, Neumann P, et al. Nicht-invasive Beatmung als Therapie der akuten respiratorischen Insuffizienz. S3-Leitlinie herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. Pneumologie. 2015;69:719–756. doi: 10.1055/s-0034-1393309. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 17.Rochwerg B, Brochard L, Elliott MW, et al. Official ERS/ATS clinical practice guidelines: noninvasive ventilation for acute respiratory failure. Eur Respir J. 2017 doi: 10.1183/13993003.02426-2016. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 18.Esteban A, Frutos-Vivar F, Ferguson ND, et al. Noninvasive positive-pressure ventilation for respiratory failure after extubation. N Engl J Med. 2004;350:2452–2460. doi: 10.1056/NEJMoa032736. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 19.Monro-Somerville T, Sim M, Ruddy J, et al. The effect of high-flow nasal cannula oxygen therapy on mortality and Intubation rate in acute respiratory failure: a systematic review and meta-analysis. Crit Care Med. 2017;45:e449–e456. doi: 10.1097/CCM.0000000000002091. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 20.Corley A, Rickard CM, Aitken LM, et al. High-flow nasal cannulae for respiratory support in adult intensive care patients. Cochrane Database. 2017 doi: 10.1002/14651858.CD010172.pub2. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 21.Ni YN, Luo J, Yu H, et al. Can high-flow nasal cannula reduce the rate of endotracheal intubation in adult patients with acute respiratory failure compared with conventional oxygen therapy and noninvasive positive pressure ventilation?: a systematic review and metaanalysis. Chest. 2017;151:764–775. doi: 10.1016/j.chest.2017.01.004. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 22.Ischaki E, Pantazopoulos I, Zakynthinos S. Nasal high flow therapy: a novel treatment rather than a more expensive oxygen device. Eur Respir Rev. 2017 doi: 10.1183/16000617.0028-2017. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 23.Zhao H, Wang H, Sun F, et al. High-flow nasal cannula oxygen therapy is superior to conventional oxygen therapy but not to noninvasive mechanical ventilation on intubation rate: a systematic review and meta-analysis. Crit Care. 2017;21:184. doi: 10.1186/s13054-017-1760-8. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 24.Futier E, Paugam-Burtz C, Godet T, et al. OPERA study investigators. Effect of early postextubation high-flow nasal cannula vs conventional oxygen therapy on hypoxaemia in patients after major abdominal surgery: a French multicentre randomised controlled trial (OPERA) Intensive Care Med. 2016;42:1888–1898. doi: 10.1007/s00134-016-4594-y. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 25.Hernández G, Vaquero C, Colinas L, et al. Effect of postextubation high-flow nasal cannula vs noninvasive ventilation on reintubation and postextubation respiratory failure in high-risk patients: a randomized clinical trial. JAMA. 2016;316:1565–1574. doi: 10.1001/jama.2016.14194. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 26.Hernández G, Vaquero C, González P, et al. Effect of postextubation high-flow nasal cannula vs conventional oxygen therapy on reintubation in low-risk patients: a randomized clinical trial. JAMA. 2016;315:1354–1361. doi: 10.1001/jama.2016.2711. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 27.Fernandez R, Subira C, Frutos-Vivar F, et al. High-flow nasal cannula to prevent postextubation respiratory failure in high-risk non-hypercapnic patients: a randomized multicenter trial. Ann Intensive Care. 2017;7:47. doi: 10.1186/s13613-017-0270-9. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 28.Gaspari R, Spinazzola G, Ferrone G. High-flow nasal cannula versus standard oxygen therapy after extubation in liver transplantation: a matched controlled study. Respir Care. 2019;65:21–28. doi: 10.4187/respcare.06866. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 29.Lu Z, Chang W, Meng SS, et al. Effect of high-flow nasal cannula oxygen therapy compared with conventional oxygen therapy in postoperative patients: a systematic review and meta-analysis. BMJ Open. 2019;9:e027523. doi: 10.1136/bmjopen-2018-027523. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 30.Thille AW, Muller G, Gacouin A, et al. Effect of Postextubation high-flow nasal oxygen with noninvasive ventilation vs high-flow nasal oxygen alone on reintubation among patients at high risk of extubation failure: a randomized clinical trial. JAMA. 2019;322:1465–1475. doi: 10.1001/jama.2019.14901. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 31.Kollef MH, Shapiro SD, Silver P, et al. A randomized, controlled trial of protocol-directed versus physician-directed weaning from mechanical ventilation. Crit Care Med. 1997;25:567–574. doi: 10.1097/00003246-199704000-00004. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 32.Quinnell TG, Pilsworth S, Shneerson JM, et al. Prolonged invasive ventilation following acute ventilatory failure in COPD: weaning results, survival, and the role of noninvasive ventilation. Chest. 2006;129:133–139. doi: 10.1378/chest.129.1.133. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 33.Garguilo M, Leroux K, Lejaille M, et al. Patient-controlled positive end-expiratory pressure with neuromuscular disease: effect on speech in patients with tracheostomy and mechanical ventilation support. Chest. 2013;143:1243–1251. doi: 10.1378/chest.12-0574. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 34.Magnet FS, Heilf E, Hutmann SE, et al. The spontaneous breathing trial is of low predictive value regarding spontaneous breathing ability in subjects with prolonged, unsuccessful weaning. Med Klin Intensivmed Notfmed. 2020;115:300–306. doi: 10.1007/s00063-019-0599-y. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 35.Bundesärztekammer, editor. Querschnitts-Leitlinien (BÄK) zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten. 4 2015. [Google Scholar]
  • 36.Nickels M, Aitken LM, Walsham J, et al. Clinicians’ perceptions of rationales for rehabilitative exercise in a critical care setting: a cross-sectional study. Aust Crit Care. 2017;30:79–84. doi: 10.1016/j.aucc.2016.03.003. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 37.Nydahl P, Dubb R, Filipovic S, et al. Algorithmen zur Frühmobilisation auf den Intensivstationen. Med Klin Intensivmed Notfmed. 2017;112:156–162. doi: 10.1007/s00063-016-0210-8. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 38.Gosselink R, Bott J, Johnson M, et al. Physiotherapy for adult patients with critical illness: recommendations of the European Respiratory Society and European Society of Intensive Care Medicine Task Force on Physiotherapy for Critically Ill Patients. Intensive Care Med. 2008;34:1188–1199. doi: 10.1007/s00134-008-1026-7. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 39.Yang KL, Tobin MJ. A prospective study of indexes predicting the outcome of trials of weaning from mechanical ventilation. N Engl J Med. 1991;324:1445–1450. doi: 10.1056/NEJM199105233242101. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 40.Villalba D, Rosetti GG, Scrigna M, et al. Prevalence of and risk factors for mechanical ventilation reinstitution in patients weaned from prolonged mechanical ventilation. Respir Care. 2020;65(2):210–216. doi: 10.4187/respcare.06807. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 41.WeanNet Study Group WeanNet: Das Netzwerk von Weaning-Einheiten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) Dtsch Med Wochenschr. 2016;141:e166–e172. doi: 10.1055/s-0042-112345. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 42.Windisch W, Dreher M, Geiseler J, et al. S2k Leitlinie. Nichtinvasive und invasive Beatmung als Therapieder chronischen respiratorischen Insuffizienz – Revision 2017. Pneumologie. 2017;71:722–795. doi: 10.3238/arztebl.2020.0197. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 43.Kastrup M, Tittmann B, Sawatzki T, et al. Transition from in-hospital ventilation to home ventilation: process description and quality indicators. Ger Med Sci. 2017;15:Doc18. doi: 10.3205/000259. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 44.Tolksdorf K, Buda S, Schuler E, et al. Eine höhere Letalität und lange Beatmungsdauer unterscheiden COVID-19 von schwer verlaufenden Atemwegsinfektionen in Grippewellen. Epidemiol Bull. 2020;41:3–10. [Google Scholar]
  • 45.Westhoff M, Geiseler J, Schönhofer B, et al. Weaning in der Situation einer Pandemie – Ein Positionspapier. Pneumologie. 2020 doi: 10.1055/a-1337-9848. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]

Articles from Medizinische Klinik, Intensivmedizin Und Notfallmedizin are provided here courtesy of Nature Publishing Group

RESOURCES