Viel war in den vergangenen Monaten die Rede von reaktiven axillären Lymphknoten nach einer Impfung gegen SARS-CoV-2. Doch die Axilla ist nicht die einzige Region, in der die Vakzinen die Lymphknoten anschwellen lassen können - ein Fallbericht.
Geschwollene Lymphknoten in der Axilla nach einer Impfung gegen SARS-CoV-2 haben in der vergangenen Zeit vor allem deshalb von sich reden gemacht, weil die Befunde von Mammografien dadurch beeinflusst werden können. Wird die Impfung als auslösende Ursache nicht korrekt identifiziert, kann das unnötige und belastende Folgeuntersuchungen nach sich ziehen.
Ärztinnen und Ärzte des Dalin-Tzu-Chi-Hospitals berichten nun über eine 31-jährige Frau, die mit zunehmenden Halsschmerzen die Klinikambulanz aufsuchte. Begonnen habe das Ganze vor zwei Tagen. Eine Woche zuvor haben sie sich mit dem Impfstoff von AstraZeneca gegen SARS-CoV-2 impfen lassen. Die Vakzine sei in den linken Arm injiziert worden. Die Frau hat kein Fieber, die Vitalzeichen bewegen sich im Normbereich. Am Hals fallen palpatorisch mobile, druckempfindliche Lymphknoten auf. Es wird eine Sonografie veranlasst. Die Diagnose lautet schließlich Lymphadenitis colli nach SARS-CoV-2-Impfung. Die Lymphadenitis heilt binnen zwei Wochen spontan ab, nach einem Monat ist die Patientin wieder beschwerdefrei.
"Im Allgemeinen entwickeln sich lokale und systemische Nebeneffekte der Covid-19-Impfung im Verlauf von acht Tagen", bemerken die Ärzte. Ultraschall eigne sich ausgezeichnet, um rasch zwischen einer Lymphadenitis und anderen pathologischen Prozessen zu unterscheiden. Normale Lymphknoten seien 3-8 mm groß, hypoechoisch, länglich und elliptisch geformt. "Eine Entzündung verursacht eine Vasodilatation, die Vaskularisierung erhöht sich, was sich im Farbdoppler nachweisen lässt", so die Autoren.
Fazit: Auch eine Lymphadenitis colli kann als Folge der Impfung gegen SARS-CoV-2 auftreten.
Mun CK et al. A woman with painful neck after COVID-19 vaccination. Ann Emerg Med. 2021; https://doi.org/10.1016/j.annemergmed.2021.08.021
