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. 2022 Dec 14;14(6):6. [Article in German] doi: 10.1007/s12634-022-2237-6

Coronavirus: Vorsicht bei farbigen Tattoos!

Lea Stief 1,
PMCID: PMC9747250

Nach einer Coronainfektion sollte man wohl besser etwas länger bis zur nächsten Tätowierung warten - zumindest, wenn diese rot ist.

Hautreaktionen auf Tattoofarben, insbesondere auf rotes Pigment, sind bereits bekannt. Seit der Coronapandemie wurden diese auch immer wieder in Zusammenhang mit mRNA-Impfstoffen der Firmen BioNTech/Pfizer und Moderna berichtet. Dass aber auch eine Infektion mit SARS-CoV-2 eine Rolle spielen kann, zeigt der Fall einer 34-jährigen, gesunden Frau.

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Diese stellte sich mit einer entzündlichen Reaktion eines im Februar 2022 vervollständigten roten Tattoos vor. Bei der klinischen Untersuchung waren die kürzlich tätowierten Stellen schmerzhaft; auf Druck entleerte sich seröses Sekret. Im Januar 2022 hatte die Patientin trotz dreimaliger Impfung eine Infektion mit der Coronavirusvariante Omikron BA.1 durchgemacht. Weitere Tests konnten eine lichenoide Reaktion ausschließen, eine genauere differenzialdiagnostische Einordnung war jedoch nicht möglich. Gegen eine allergische Reaktion sprach allerdings, dass keine weiteren Stellen des Tattoos betroffen waren. Mithilfe von topischem Betamethason und Fusidinsäure normalisierte sich das Hautbild innerhalb kurzer Zeit.

Da nach den Impfungen jeweils keine derartigen Symptome aufgetreten waren, scheint in diesem Fall eher die COVID-19-Infektion selbst für die präsentierte Hautreaktion verantwortlich zu sein. Die massiv freigesetzten Zytokine aktivieren Monozyten/Makrophagen und lösen so eine überschießende Immunreaktion aus. Eine Wartezeit von mindestens acht Wochen zwischen einer Infektion beziehungsweise Impfung und dem Besuch im Tattoostudio könnte das Risiko für entzündliche Hautreaktionen reduzieren, so der Autor des Fallberichts.

Wollina U. J Cosmet Dermatol 2022; https://doi.org/jn6b


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