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. 2021 Jun 18;37(2):190–191. [Article in German] doi: 10.1016/j.orthtr.2021.04.035

Keine erhöhte Verletzungsinzidenz in der 1. Fußball-Bundesliga nach dem Re-Start in Folge des SARS-CoV-2 Lockdowns 2020

Krutsch W (Regensburg), A Hadji, D Szymski, V Alt, Gärtner Barbara, T Meyer
PMCID: PMC9759154

Fragestellung: Der Lockdown infolge der Corona-Pandemie führte zum kurzfristigen Stopp des weltweiten Profisports. Als erste Liga weltweit startete der Deutsche Profifußballl im Mai 2020 wieder in den Spielbetrieb. Diese Studie hinterfragte die Hypothese, ob der kurzfristige Lockdown bzw. der kurzfristig angesetzte Re-Start nach dem Lockdown zu einer Veränderung der Verletzungsinizidenz führte.

Methodik: Die Kohortenstudie untersuchte in einem prospektiv angelegten Verletzungsregister das Verletzungsaufkommen in der 1. Bundesliga des Deutschen Fußballs [aus der Fünten et al., 2014, Beaudouin et al., 2017]. Die verwendete Methodik folgte den Standards von Hägglund et al. (2005) und Fuller et al. (2006) und wurde kürzlich bereits bezüglich der validierten Verwendung von Medien-Daten publiziert [Krutsch et al. (2019)]. Verletzungsinzidenzen vor und nach dem Lockdown (März bis Mai 2020) wurden untersucht und die Periode nach dem Re-start wurde dabei mit Zeiträumen der Vorsaison (2018/19) oder der laufenden Saison (2019/20) verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In den Wochen nach dem Re-Start der Saison 2019/20 (9 verbleibende Spieltage) zeigte sich eine Inzidenz von 4,9 pro 1000 h Fußballexposition in Spiel und Training. Dies war signifikant niedriger als die Vergleichsperiode des Saisonfinals der Vorsaison (9 Spieltage, 6,9 pro 1000 h Fußballl; p < 0.001). Auch die anderen beiden Vergleichsperioden zeigten höhere Verletzungsinzidenzen als die Re-Start-Periode, wobei der Saisonstart der Saison 2019/20 nach der Sommerpause eine Inzidenz von 5.5 pro 1000 h football in 9 Spieltagen zeigte und der Periode von 8 Spieltagen nach der Winterpause 2019/20, die auch die Spieltage vor dem Lockdown darstellten, mit 5,6 pro 1000 h Fußball. Nach dem Re-Start zeigte sich insbesondere eine niedrigere Inzidenz von Muskelverletzungen und Kopfverletzungen.

Als Fazit, trotz der kurzen Vorbereitungszeit und der nicht gewohnten Vorbereitungsmaßnahmen während des Lockdown, zeigten sich in den Wochen nach dem Re-Start keine erhöhten Verletzungszahlen in der 1. Fußball-Bundesliga in der Saison 2019/2020. Individuelles Training zu Hause, Kleingruppen-Training als Ersatz zum Teamtraining in der Lockdown-Phase oder auch die Einführung von 5 statt 3 Auswechselspielern zeigten wohl ihre präventive Wirkung.


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