Skip to main content
Springer logoLink to Springer
. 2023 Feb 2;126(2):145–154. [Article in German] doi: 10.1007/s00113-022-01283-9

Chronische posttraumatische Schulterinstabilität

Chronic posttraumatic shoulder instability

S Bauer 1,7,, B Dietz 2, P Collin 3, L Neyton 4, W Blakeney 5,7, M Zumstein 6
PMCID: PMC9898333  PMID: 36729203

Abstract

Die chronische posttraumatische Schulterinstabilität ist durch traumaassoziierte, rezidivierende Luxationen charakterisiert. Es wird kontrovers diskutiert, wie Risikofaktoren zur Auswahl zwischen arthroskopischer Bankart-Reparatur mit Kapselshift (ABRK), Latarjet- und Alternativtechniken gewichtet werden sollten. Als Risikofaktoren gelten Lebensalter, Hyperlaxizität, Sportprofil und Knochenverlust. Die ABRK geht mit hoher Patientenzufriedenheit und Rückkehr zum Sport einher. Rezidive treten, assoziiert mit Risikofaktoren, noch nach mehreren Jahren auf. Latarjet- oder Knocheneingriffe erzielen eine hohe Patientenzufriedenheit und dauerhafte Stabilität im Revisionsfall, können aber auch als Ersteingriff bei entsprechendem Risikoprofil indiziert sein, wobei von einer höheren Rate meist leichter Komplikationen berichtet wurde. Jegliche Techniken unterliegen einer ernstzunehmenden Lernkurve. Bei korrekter Durchführung scheint das Risiko einer operationsbedingten Arthroseentwicklung nicht erhöht zu sein; diese wird vielmehr durch die Anzahl der Rezidivluxationen und traumatische Gewalteinwirkung beeinflusst.

Schlüsselwörter: Schulterluxation, Bankartstabilisierung, Latarjet-Operation, Arthropathie, Rezidiv

Lernziele

Nach Lektüre dieses Beitrages kennen Sie die

  • Vor- und Nachteile der verschiedenen Operationsverfahren,

  • Rezidivrisikofaktoren und ihre Bedeutung,

  • das Ausmaß der Patientenzufriedenheit und die Langzeitergebnisse,

  • Resultate bei Sportlern,

  • Faktoren, die zur Omarthrose führen können.

Einleitung

Die chronische posttraumatische Schulterinstabilität kann nach einer Luxation mit erforderlicher Fremdreposition und entweder traumatischer Knochen- (humeral oder glenoidseitig) oder kapsuloligamentärer Läsion diagnostiziert werden, sofern weitere Luxationen, symptomatische Subluxationen oder eine dauerhaft störende Luxationsangst („apprehension“) vorliegen. Klinische Befunderhebung, bildgebende Untersuchungen und Klassifikationen wurden in der hervorragenden Arbeit von Lichtenberg dargestellt [1].

Fallbeispiele

a)

Ein 20-jähriger, höherklassiger Handballer (Kreisläufer), 2. Vorstellung. Vor 12 Wochen rechtsseitige Erstluxation bei Gegnerblockade der Wurfbewegung. Notfallreposition. Nun Zweitluxation. Untersuchung: Außendrehung 90°, linksseitige Hyperabduktion. Anterior-posteriore Röntgenaufnahme: Abb. 1a.

b)

Ein 32-jähriger Fußballer (Verbandsliga), traumatische linksseitige Erstluxation mit 17 Jahren, nun Notfallreposition, zuvor 8 Luxationen und 3 Repositionen durch Helfer. Keine Hyperlaxizität. Anterior-posteriore Röntgenaufnahme: Abb. 1b.

1.

Was erkennen Sie auf den Röntgenbildern?

2.

Wie erheben Sie den Instability Severity Index Score (ISIS)?

3.

Welche Operationsmethoden empfehlen sich?

4.

Wie ist die Prognose bezüglich der Beweglichkeit und Entwicklung einer Arthrose einzuschätzen?

graphic file with name 113_2022_1283_Fig1_HTML.jpg

Chirurgische Behandlungsoptionen

Arthroskopische Bankart-Reparatur mit Kapsel-Shift (ABRK)

Die arthroskopische Bankart-Reparatur mit Kapsel-Shift (ABRK) wird im überwiegenden Teil der Fälle mit 3 Ankern durchgeführt und kann in Seitenlage mit Doppeltraktion oder sitzender Position erfolgen. Der kapsuloligamentäre Komplex

kapsuloligamentäre Komplex

wird vom M. subscapularis gelöst und mobilisiert. Die labrale Insertion wird angefrischt, und es wird darauf geachtet, dass die Anker am Glenoidrand nicht medialisiert werden und somit eine Labrumwulstbildung („bumper“) in knotenloser oder Knotentechnik ermöglichen. Zuvor wird die meist ausgedehnte Kapselläsion durch Verschiebung („Shift“) mit versetzter Stichtechnik wieder auf eine normale Länge gebracht [2]. Nach einer ABRK wurden eine hohe Patientenzufriedenheit und Rückkehr zum Sport dokumentiert [3]. Es zeigen sich jedoch Rezidivluxationen, assoziiert mit Risikofaktoren [4, 5].

Merke

ABRK: hohePatientenzufriedenheit und Sportrückkehr, jedoch Rezidivluxationen bei Risikoprofil.

Arthroskopische Bankart-Reparatur mit Kapsel-Shift + Remplissage

Als Lösung für das Problem einer sich verhakenden Hill-Sachs-Läsion

verhakenden Hill-Sachs-Läsion

(HSL) entwickelte Wolf die Hill-Sachs-Remplissage [6]. Die posterosuperiore Kapsel und Infraspinatussehne werden mithilfe eines Ankers in die HSL genäht, die dadurch extraartikulär verbleibt und sich nicht mehr einhakt. Ein systematischer Review verglich die arthroskopische Bankart-Reparatur mit Kapsel-Shift + Remplissage (ABRK + R) mit Latarjet-Eingriffen [7]. In Studien mit glenoidseitigem Knochenverlust (KV) von 10–15 % zeigte sich eine signifikant höhere Instabilitätsrate für ABRK + R (6,1–13,2 % vs. 0–8,2 %). Eine Metaanalyse ermittelte eine signifikant niedrigere Rate von Instabilitätsrezidiven für die ABRK + R im Vergleich zum isolierten ABRK [8]. Dies wurde in einer randomisierten kontrollierten Studie von Mac Donald bestätigt (18 % vs. 4 %, [9]). Die Technik sollte bei Wurfsportlern vermieden werden, da von einer eingeschränkten Außenrotation

eingeschränkten Außenrotation

auszugehen ist [10].

Merke

  • Eine Remplissage ist beim Wurfsportler zu vermeiden.

  • Anwendung nur bei subkritischem KV (< 10 %).

Freie Knochenblockverfahren nach Resch und Scheibel

Aufgrund des erhöhten Luxationsrisikos bei KV am Glenoid entwickelte Resch die J‑Span-Technik

J‑Span-Technik

als chirurgische Alternative [11, 12, 13]. Ein unikortikaler J‑Span wird aus dem Beckenkamm entnommen. Nach Tenotomie der Subskapularissehne und Arthrotomie wird mit einem Meißel eine Spalte in die Skapula eingeschlagen, in die der J‑Span impaktiert wird. Danach erfolgt die Subskapularisrefixierung

Subskapularisrefixierung

. Die Langzeitnachuntersuchung von 35 Schultern (min. 15 Jahre) zeigte eine gute Reluxationsrate (n = 1; 2,9 %) bei verbleibender Apprehension in 23 % der Fälle [14].

Scheibel et al. veröffentlichten die arthroskopische Rekonstruktion von glenoidseitigem KV mithilfe eines autologen Knochenblocks

autologen Knochenblocks

, bioabsorbierbarer Schraubenfixierung und Bankart-Reparation [15]. Die Nachuntersuchung nach mindestens 5 Jahren ergab in 2 Fällen (14 %) eine operationsbedürftige Rezidivinstabilität bei einer erneuten Luxation (7 %). Der subjektive Schulterwert

subjektive Schulterwert

(Subjective Shoulder Value, SSV) betrug im Mittel 87 % [16]. Computertomographische Untersuchungen zeigten ein Remodeling

Remodeling

des Glenoids zur anatomischen Birnenform („pear shape“). Nach Einbringen eines Allografts stellte sich in 14 % der Fälle ein erneuter KV durch Resorption mit Apprehension in 30 % der Fälle (n = 3) bei einer Rezidivsubluxation

Rezidivsubluxation

ein. Die Glenoidform konnte nicht wiederhergestellt werden.

Merke

Freie Knochenaugmentationen: Autologer Knochen erzielt bessere Ergebnisse als allogener Knochenaufbau.

Latarjet-Patte-Operation nach Walch

Nach 40-jähriger klinischer Erfahrung mit über 3500 Korakoid-Transfer-Eingriffen und Weiterentwicklung zur Walch-Technik kann das Verfahren als Standard der Latarjet(LAT)-Techniken angesehen werden. Die Langzeitergebnisse sind sehr gut (1 % Reluxationen) und konnten von Gerber in gleicher Technik reproduziert werden [17]. In unserem Technikbeitrag (S.Bauer und Mitarbeiter) „Latarjet-Patte nach Walch“ in der vorliegenden Ausgabe wird die Technik detailliert beschrieben. Hauptvorteil der Methode ist die Stabilisierung der Schulter durch den Schlingeneffekt

Schlingeneffekt

und zusätzlichen Hängematteneffekt

Hängematteneffekt

(Conjoint-Sehne und unterer Subskapularis, s. Technikbeitrag), die bei freier Knochenaugmentation nicht zum Tragen kommen. Die Lernkurve dieser offenen Technik sollte nicht unterschätzt werden. Auch bedingt durch variable LAT-Verfahren wird von Komplikationsraten bis zu 30 % berichtet, bei denen es sich jedoch größtenteils um leichte Vorfälle handelt [18]. Beim Erlernen der Walch-Technik wird auf die Standardisierung Wert gelegt; Gefahren und Komplikationsrisiken sollten bekannt sein [19].

Merke

Latarjet-Patte-Operation nach Walch: standardisierter Korakoidtransfer mit niedriger Langzeitrezidivrate (1–5 %).

Risikofaktoren für Rezidive nach Weichteilstabilisierungen

Nachuntersuchungszeit („length of follow-up“)

Die Dauer der Nachuntersuchung stellt eine bedeutende Risikovariable für Rezidive dar. Dies wurde in 3 Vergleichsstudien (Abb. 2 und 3) gezeigt [17, 20, 21]. Bei alleinigen kapsulolabralen Stabilisierungen lassen sich über Jahre hinweg Rezidive beobachten. Eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) mit jungen Männern (Alter < 25 Jahre) und chronischer Instabilität zeigte bereits nach 2 Jahren eine signifikant niedrigere Luxationsrate nach LAT-Eingriffen [21].

graphic file with name 113_2022_1283_Fig2_HTML.jpg

graphic file with name 113_2022_1283_Fig3_HTML.jpg

Merke

Bei alleiniger kapsulolabraler Stabilisierung treten Rezidive auch langfristig im Verlauf noch auf.

Lebensalter der Patienten

Bei jüngeren Patienten wurde eine erhöhte Rezidivrate nach einer ABRK dokumentiert [22]. Balg und Boileau nahmen eine Alterstrennung (< 21 Jahre) vor, die signifikante Unterschiede bezüglich einer Rezidivinstabilität ergab (p = 0,001, [23]). Das erhöhte Rezidivrisiko nach einer ABRK bei Patienten unter 21 Jahren wurde in mehreren Langzeitstudien nachgewiesen (Rezidivraten 54 % und 39,1 %, [3, 4]). Der bereits angeführte RCT junger Männer bestätigt diese Nachuntersuchungen (Rezidive: 22 % nach einer ABRK im Vergleich zu 2 % nach einer LAT-Operation, [21]).

Merke

Erhöhtes Rezidivrisiko nach einer ABRK bei jungen Patienten.

Knochenverlust an Glenoid und Humerus

Ein KV kann auf dem anterior-posterioren Röntgenbild

anterior-posterioren Röntgenbild

erkannt, jedoch schlecht quantifiziert werden (Abb. 1a, b) und wurde als Hauptkriterium in den Instability Severity Index Score

Instability Severity Index Score

(ISIS) mit maximal 4 möglichen Punkten (40 % des maximalen Gesamt-Scores [GS]) integriert (Abb. 4; [23]). Zur quantitativen Bestimmung des KV ist eine Computertomographie

Computertomographie

notwendig [24]. Die Form des Glenoids, und ob ein KV vorliegt, kann bereits mithilfe der sagittalen und axialen Magnetresonanztomographie

Magnetresonanztomographie

abgeschätzt werden.

graphic file with name 113_2022_1283_Fig4_HTML.jpg

Bereits 1998 klassifizierte Bigliani Glenoidrandläsionen

Glenoidrandläsionen

und empfahl, KV von mehr als 25 % mithilfe einer LAT-Operation zu versorgen [12]. Der kritische Grenzwert (KGW) wurde in den letzten Jahren sukzessive zwischen 13,5 und 17,3 % nach unten korrigiert und kann gerundet zwischen 10-20 % angesiedelt werden [25, 26].

Im Gegensatz zu dem Versuch, einen KGW zu definieren, demonstrierte Gerber ein gegenläufiges Verhältnis zwischen Gelenkstabilität und KV (Abb. 3), wobei ein KV jeglichen Ausmaßes nicht vollständig von einer kapsulolabralen Stabilisierung kompensiert werden kann. Bei bereits geringem KV verbleibt eine alleinig kapsulolabral reparierte Schulter mit einer Stabilität von weniger als 100 %, mit einem Stabilitätsverlust je nach Ausmaß des KV [13].

Merke

  • Nach Gerber führt bereits jeglicher geringer KV zur Verringerung der Luxationsresistenz.

  • Der kritische KV wird heute bei 10 –20 % angesetzt.

Yamamoto und Itoi untersuchten die Bedeutung von HSL und führten das „Off-track“-Konzept

„Off-track“-Konzept

des Glenoids ein [27]. Die Kontaktzone des Glenoids und des Humeruskopfes bei Armbewegungen wird als „glenoid track“

„glenoid track“

bezeichnet. Eine „Off-track“-HSL verlässt die Glenoidfläche bei einer Armbewegung mit dem Risiko der Luxation und Verhakung (Abb. 5AB). Die Prävalenz einer „Off-track“-HSL beträgt ca. 7 % [28]. Die „Off-track“-HSL kann mithilfe einer LAT-Operation oder einer Remplissage behandelt werden, wobei eine Remplissage bei Werfern, z. B. Handballern, mit dem Bedarf einer erhöhten Außenrotation des Wurfarmes aufgrund möglicher Außenrotationseinschränkung nicht angewandt werden sollte [10].

graphic file with name 113_2022_1283_Fig5_HTML.jpg

Merke

Eine „Off-track“-HSL liegt bei ca. 7 % der Patienten mit chronischer traumatischer Instabilität vor.

Sportprofil

Ein erhöhtes Auftreten der traumatischen Schulterinstabilität wurde für Zweikampfsport

Zweikampfsport

wie Rugby, American Football, Australian Football, Handball, Basketball, Eishockey und Fußball ebenso wie für Kampfsportarten

Kampfsportarten

und Ringen dokumentiert. Dies gilt ebenso für Sportarten mit Sturzgefahr

Sturzgefahr

wie Skateboarden, Snowboarden, Surfen, Skifahren, Überkopf- und Wurfsportarten [29].

Wettkampfsport im Vergleich zu Breitensport wurde im ISIS mit 2 Punkten bewertet (20 % GS) und war als Variable statistisch signifikant (p = 0,031, [23]).

Merke

Wettkampfrisikosport ≙ Hauptkriterium für Rezidive nach alleiniger ABRK.

Hyperlaxizität

Hyperlaxizität wurde bei beidseitiger Schulterinstabilität beobachtet [30, 31]. Im ISIS wird sie mithilfe des Walch-Coudane-Tests

Walch-Coudane-Tests

(Außenrotation mit angelegtem Arm > 85°) und des Gagey-Tests

Gagey-Tests

(Unterschied der Hyperabduktion bei fixierter Scapula > 20° im Seitenvergleich) bewertet (ein Punkt, 10 % GS) [23].

Merke

Außenrotation und Hyperabduktion dienen der Erfassung einer spezifischen Schulterhyperlaxizität.

Kritische kapsuloligamentäre Verletzungen

Die anteriore labroligamentäre „sleeve avulsion“ (ALPSA) ist mit einem erhöhten Rezidivrisiko nach alleiniger kapsulolabraler Reparation vergesellschaftet [32]. Dies scheint mit einer erhöhten anterioren Kapselbanddehnung

anterioren Kapselbanddehnung

assoziiert zu sein. Für arthroskopische Eingriffe bei humeraler Avulsion der glenohumeralen Ligamente (HAGL) wurden bei Spitzensportlern trotz allgemein guter Resultate Folgezustände mit Nichterreichen des vorherigen Sportniveaus dokumentiert [33]. Humerale Avulsionen der glenohumeralen Ligamente können mit der LAT-Technik effektiv behandelt werden [34]. Dies gilt auch für ALPSA-Läsionen.

Merke

Die ALPSA- und HAGL-Läsion stellen kritische traumatische Weichteilverletzungen dar.

Schweregradscore einer Instabilität nach Boileau

Der ISIS beinhaltet 6 Kriterien (Abb. 6), wobei 3 Hauptkriterien 60–80 % (6 bis 8/10 Punkte) des möglichen GS ausmachen: Alter (2 Punkte), Wettkampfsport (2 Punkte) und KV (Hill-Sachs-Läsion + Glenoid: 2 bis 4 Punkte) [23]. Bei der Erstpublikation 2007 wurde eine LAT-Operation bei einem ISIS von mehr als 6 Punkten empfohlen. Aufgrund einer erhöhten Rezidivrate wurde dieser Cut-off-Wert 2014 auf 3 Punkte korrigiert [20]. Bei Vorliegen von kritischem KV am Glenoid oder 2 Hauptkriterien (4 Punkte) oder einem Hauptkriterium und 2 Nebenkriterien (4 Punkte) ist eine LAT-Operation zu empfehlen.

graphic file with name 113_2022_1283_Fig6_HTML.jpg

Merke

Als Hauptkriterien für ein erhöhtes Rezidivrisiko gelten Patientenalter, Wettkampfsport und Knochenverlust.

Patientenzufriedenheit

Die ABRK wurde bezüglich der Patientenzufriedenheit mit der Latarjet-Technik nach Walch verglichen (minimales Follow-up von 6 Jahren, [17]). Die Unterkohorten erfolgreicher ABRK- und Latarjet-Eingriffe nach Walch, ohne jegliche postoperative Instabilität in beiden Gruppen, gaben eine hohe Zufriedenheit der Patienten nach beiden Operationsverfahren an. Die Patienten nach einer Latarjet-Walch-Operationen waren zwar signifikant zufriedener als nach einer ABRK (durchschnittlicher SSV 91 % vs. 87 %; p = 0,002), es ist jedoch nicht sicher, ob dieser Unterschied klinische Relevanz besitzt. Die Ergebnisse nach einer ABRK stehen im Einklang mit jenen der arthroskopischen, beckenkammaugmentierten ABRK (durchschnittlicher SSV: 87 %, [16]).

Merke

Patienten zeigen eine hohe subjektive Zufriedenheit nach Bankart‑, Latarjet- und Alternativverfahren.

Sportrehabilitationsparameter

Es gibt 4 wichtige Kriterien des „Return to Sports“ (RTS): 1. prozentualer Anteil der Sportrückkehrer (RTS-Rate), 2. Zeit bis zum Wiedereinstieg (RTS-Zeit) 3. Rate desselben Niveaus (RTS-Niveaurate), 4. Stabilität auf Zeit.

Der Vergleich von 120 Sportlern, die mit dem ABRK- oder Latarjet(LAT)-Verfahren operiert wurden, lieferte signifikante Unterschiede [29]. Die Return-to-Sports-Rate

Return-to-Sports-Rate

(Training) nach der LAT-Operation war signifikant höher, und die Return-to-Sports-Zeit

Return-to-Sports-Zeit

war signifikant kürzer (p = 0,031 und 0,034). Die RTS-Zeit (Training) betrug nach LAT-Operationen 5,1 Monate und nach einer ABRK 6,4 Monate. Die Rezidivrate

Rezidivrate

nach LAT-Verfahren betrug 2,5 % und nach ABRK 17,9 % (p < 0,001).

Bei Rugbyspielern erzielten ABRK und LAT-Operationen eine RTS-Rate von 92 % für beide Gruppen bei signifikant besserer Stabilität nach LAT-Operationen (Rezidivrate 4 % vs. 20 %, p = 0,01, [35]). Eine niedrige Rezidivrate (0 %) und eine kurze RTS-Zeit von 3 bis 4 Monaten wurden in einer Langzeitkohortenstudie für Rugbyspieler bestätigt [36].

Bezüglich des Return-to-Sports-Niveaus

Return-to-Sports-Niveaus

ermittelten LAT-Operation-Einzelstudien für Fußballer eine RTS-Zeit von 3 bis 7 Monaten, eine RTS-Rate von 96–100 %, eine RTS-Niveaurate von 71–100 % und eine Rezidivrate von 2,6 % [37, 38].

Eine Vergleichsstudie (ABRK vs. LAT-Operation) im Australian Football erhob für Profis eine RTS-Rate über 90 % für beide Gruppen bei einer Rezidivrate von 0 % für LAT und von 19 % für ABRK [39].

Merke

  • Return-to-Sports-Raten und RTS-Niveaurate sind nach ABRK und LAT-Operationen gut.

  • Die RTS-Zeit und Langzeitrezidivrate sind nach LAT-Operationen besser.

Revisionschirurgie nach postoperativer Rezidivinstabilität

Für LAT-Erstoperationen wurden bessere Ergebnisse im Vergleich zum Latarjet-Zweiteingriff nach kapsulolabraler Stabilisierung veröffentlicht [40]. In einer Studie aus dem Jahr 2021 waren die RTS-Rate und die subjektive Zufriedenheit nach LAT-Operationen bei Patienten mit großer HSL vermindert, wobei 58 % dieser Patienten zuvor mit einer arthroskopischen, kapsulolabralen Stabilisierung behandelt wurden sowie 70 % der Patienten mehr als 4 und 51,7 % der Patienten mehr als 9 Luxationen erlitten hatten. Patienten mit höherer Luxationszahl hatten größere HSL [41].

Eine systematische Übersicht über die Revisionschirurgie nach fehlgeschlagener Erstoperation unter Einschluss von 1110 Schultern zeigte eine Folgeinstabilität

Folgeinstabilität

von 3,8 % nach einer LAT-Operation, 16 % nach einer ABRK und 20,8 % nach einer Knochenaugmentation vom Beckenkamm [42]. In Anbetracht dieser Daten empfiehlt sich ein Latarjet-Eingriff zur Vermeidung von Rezidivluxationen mit progressivem KV im Revisionsfall. Bei chronischer traumatischer Instabilität scheinen HSL ab einer gewissen Größe nicht mehr kompensierbar zu sein [43].

Merke

Hohe Luxationszahl, große HSL: schlechtere LAT-Operation-Ergebnisse.

Instabilitätsarthrose

Eine bedeutende Arbeit von Hovelius et al. [44] wies folgende Faktoren für eine Instabilitätsarthrose nach:

  1. rezidivierende Instabilität,

  2. höheres Alter bei Erstluxation,

  3. Instabilität bei Alkoholismus,

  4. Sportarten mit Gewalteinwirkung.

Hovelius et al. wiesen auch darauf hin, dass ein laterales Überstehen des Knochenblocks nach Bristow-Latarjet-Operationen mit erhöhtem Arthroserisiko

Arthroserisiko

assoziiert zu sein scheint [45]. Dies wurde in Walchs Langzeitserie bestätigt [46]. Im Langzeitverlauf besteht kein Vorteil für ABRK-Eingriffe (Arthroseprävalenz von 36,8 %) im Vergleich zum LAT-Eingriff nach Walch (23,5 %). In Langzeitnachuntersuchungen der LAT-Technik nach Walch fand sich eine geringe Arthroseprogredienz, sofern kein laterales Überstehen des Knochenblocks vorlag [43, 46]. Reider zieht die Schlussfolgerung, dass eine korrekt ausgeführte LAT-Operation das Arthroserisiko nicht zu erhöhen scheint [47].

Merke

Korrekt ausgeführte ABRK und LAT-Operation: kein kausaler Zusammenhang mit einer Arthroseentwicklung.

Auflösung der Fallbeispiele

  1. Beim Handballer in Abb. 1a sind eine HSL und eine leichte Verwaschung der inferioren Glenoidkortikalis zu erkennen. Es handelt sich um eine Aufnahme in leichter Innenrotation entgegen der Erhebung nach Boileau. Beim Fußballer in Abb. 1b ist eine HSL in Neutralstellung, der Verlust der inferioren Glenoidkortikalis (KV am Glenoid) und eine leichte Instabilitätsarthropathie zu erkennen.

  2. Handballer: 6 bis 7 Punkte je nach KV am Glenoid; Fußballer: 4 bis 6 Punkte je nach HSL.

  3. Bei beiden Sportlern LAT-Operation nach Walch oder ABRK mit autologem Knochenaufbau.

  4. Bei dauerhafter Stabilisierung der Schultern mit korrekter Technik ist das Arthroserisiko beim Handballer nicht erhöht, beim Fußballer kann von einer Limitierung der Arthroseprogression ausgegangen werden.

Fazit für die Praxis

  • Eine alleinige Weichteilstabilisierung sollte bei glenoidalem Knochenverlust mit Vorsicht angewandt werden.

  • Bei der operativen Indikationsstellung zur Behandlung der chronischen posttraumatischen Instabilität sind die genaue Evaluierung des Knochenverlustes an Glenoid und Humerus, die Berücksichtigung des Patientenalters und die Einschätzung des Risikoprofils im Wettkampfsport sinnvoll.

  • Rezidivierende Luxationen höherer Zahl sind mit einer Arthroseprogredienz assoziiert und sollten durch eine adäquate Auswahl des Operationsverfahrens und die Beratung des Patienten vermieden werden.

Acknowledgments

Funding

Open access funding provided by University of Western Australia.

CME-Fragebogen

In ihrer Sprechstunde stellt sich ein 27-jähriger Patient mit traumatischer Schulterinstabilität und 3 vorausgegangenen Luxationen vor. Er betreibt lediglich Breitensport. Überkopfsportarten werden verneint. Es zeigt sich eine kleine „On-track“-Hill-Sachs-Läsion mit minimalem glenoidalen Knochenverlust (< 5 %). Bei der klinischen Untersuchung ergibt der Gagey-Test einen negativen Befund. Welche Therapiemethode könnten Sie diesem Patienten empfehlen?

Eine Latarjet-Operation, da der Instability Severity Index Score (ISIS) > 3 beträgt.

Eine konservative Therapie, da die Reluxationswahrscheinlichkeit unter 10 % beträgt.

Eine arthroskopische Bankart-Operation ist eine gute Wahl mit niedrigem Komplikationsrisiko.

Eine ossär autolog augmentierte Bankart-Operation bei relevantem Knochenverlust.

Eine Bankart-Operation mit Remplissage.

Wie lautet Gerbers Postulat zur Beurteilung des glenoidalen Knochenverlusts (KV) bei chronischer Instabilität, basierend auf biomechanischen Untersuchungen?

Der kritische KV beträgt 25 %.

Der KV am Glenoid kann mithilfe einer Remplissage + Bankart-Operation kompensiert werden.

Bereits ein geringer glenoidaler KV reduziert die Luxationsresistenz nach einer Bankart-Operation.

Zur quantitativen Bestimmung des KV ist ein konventionelles Röntgenbild notwendig.

Glenoidaler und humeraler KV sollten in der Addition unter 30 % gehalten werden.

Welche Faktoren gehen mit dem höchsten Risiko einer Rezidivluxation nach einer Bankart-Operation einher?

Knochenverlust, Alter > 50 Jahre, Turnsport

Knochenverlust, Alter > 30 Jahre, Kontaktsport

Knochenverlust, Alter < 21 Jahre, Kampfsport

Knochenverlust, Alter < 30 Jahre, Überkopfsport

Knochenverlust, Alter < 21 Jahre, Tanzsport

Was ist der Hauptvorteil und die Hauptkomponente der Stabilisierung bei der Latarjet-Operation?

Die Schraubenfixierung ist mechanisch stabiler als die Ankerfixierung.

Der Knochentransfer ist mechanisch stabiler als chronisch geschädigtes Gewebe.

Die Vergrößerung der Glenoidfläche durch den Knochen ist entscheidend.

Der Schlingen- (Conjoint-Sehne) und Hängematteneffekt (unterer Subskapularis).

Die zusätzliche Stabilisierung der Kapsel durch die Naht ans korakoakromiale Band.

Wann beobachtet man subjektive schlechtere Ergebnisse nach einer Latarjet-Operation?

Bei jungen Patienten oder Frauen

Bei Rugby- und Australian-Football-Spielern

Bei Werfern und Gewichthebern

Bei großer Hill-Sachs-Läsion und hoher Luxationszahl

Bei Adipositas

Wie wird die Subskapularissehne (SSS) beim J‑Knochenblock-Transfer nach Resch behandelt?

Man kann beim offenen Verfahren auf eine Tenotomie der SSS oder Ablösung verzichten.

Der J‑Span nach Resch in offener Technik beinhaltet die komplette Tenotomie der SSS.

Ein Split der SSS ohne Tenotomie wird oftmals angewandt.

Die SSS wird mithilfe eines Schraubankers am J‑Span refixiert.

Ein Vorteil des J‑Spans ist, dass die SSS nicht im Zugangsgebiet liegt.

Welches sind die häufigsten Risikofaktoren für die Entstehung einer Omarthrose bei Schulterinstabilität?

Betroffenheit der dominanten Schulter, fortgeschrittenes Lebensalter bei Erstluxation, Nikotinkonsum, Sportarten mit Gewalteinwirkung

Betroffenheit der nichtdominanten Schulter, fortgeschrittenes Lebensalter bei Erstluxation, Adipositas, Latarjet-Operationen

Vorliegen einer Osteoporose, fortgeschrittenes Lebensalter bei Erstluxation, Alkoholkonsum, arthroskopische Bankart-Operationen

Anzahl der Schulterluxationen, fortgeschrittenes Lebensalter bei Erstluxation, Alkoholkonsum, Sportarten mit Gewalteinwirkung

Insulinpflichtiger Diabetes mellitus, fortgeschrittenes Lebensalter bei Erstluxation, Drogenkonsum, J‑Span nach Resch

Sie planen bei einem 20-jährigen Drittligafußballspieler mit Profivertrag eine Schulterstabilisierung nach 3 Luxationen (5–10 % Knochenverlust am Glenoid). Sie beraten Spieler und Vereinsarzt bezüglich des Return to Sports (RTS) und der Rezidivinstabilität. Wie sind RTS-Parameter und Rezidivrate nach einer Latarjet-Operation (LAT) und einer arthroskopischem Bankart-Reparatur mit Kapsel-Shift (ABRK) in diesem Fall prognostisch einzuschätzen?

Nach einer LAT-Operation ist die RTS-Rate im Vergleich zur ABRK signifikant höher bei gleichem Rezidivrisiko.

Die RTS-Zeit ist nach einer ABRK geringer als nach einer LAT-Operation bei höherem Rezidivrisiko.

Die Rezidivrate ist nach einer LAT-Operation signifikant geringer und die RTS-Zeit signifikant kürzer.

Die RTS-Zeit beträgt 3 bis 5 Monate nach einer ABRK und 6 Monate nach einer LAT-Operation bei gleichem Rezidivrisiko.

Nach einer ABRK ist die Rezidivrate signifikant geringer und die RTS-Zeit signifikant kürzer.

Wie hoch wird der kritische Knochenverlust am Glenoid nach neuesten Erkenntnissen am ehesten definiert?

5–10 %

10–20 %

25–30 %

30–40 %

45–50 %

Welcher Nachteil ist bei einer arthroskopischen Bankart-Reparatur mit Kapsel-Shift + Remplissage (ABRK+R) beim Wurfsportler unbedingt in Erwägung zu ziehen?

Die Rezidivrate ist höher als bei anderen Verfahren.

Die RTS-Zeit ist länger als bei anderen Verfahren.

Die Außenrotationeinschränkung des Wurfarms.

Die RTS-Rate ist geringer als bei anderen Verfahren.

Die hohe intraoperative Komplikationsrate.

Funding

Open Access funding enabled and organized by CAUL and its Member Institutions.

Footnotes

graphic file with name 113_2022_1283_Figqr_HTML.jpg

QR-Code scannen & Beitrag online lesen

Change history

3/3/2023

Funding Note was added Open Access funding enabled and organized by CAUL and its Member Institutions.

Literatur

  • 1.Lichtenberg S, Magosch P, Habermeyer P. Traumatic anterior shoulder dislocation. Unfallchirurg. 2005;108(4):299–313. doi: 10.1007/s00113-005-0931-2. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 2.Burkhart SS, Beer JFD. Traumatic glenohumeral bone defects and their relationship to failure of arthroscopic Bankart repairs: Significance of the inverted-pear glenoid and the humeral engaging Hill-Sachs lesion. Arthroscopy. 2000;16(7):677–694. doi: 10.1053/jars.2000.17715. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 3.Aboalata M, Plath JE, Seppel G, Juretzko J, Vogt S, Imhoff AB. Results of arthroscopic Bankart repair for anterior-inferior shoulder instability at 13-year follow-up. Am J Sports Med. 2017;45(4):782–787. doi: 10.1177/0363546516675145. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 4.van der Linde JA, van Kampen DA, Terwee CB, Dijksman LM, Kleinjan G, Willems WJ. Long-term results after arthroscopic shoulder stabilization using suture anchors: an 8- to 10-year follow-up. Am J Sports Med. 2011;39(11):2396–2403. doi: 10.1177/0363546511415657. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 5.Flinkkilä T, Knape R, Sirniö K, Ohtonen P, Leppilahti J. Long-term results of arthroscopic Bankart repair: minimum 10 years of follow-up. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2018;26(1):94–99. doi: 10.1007/s00167-017-4504-z. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 6.Wolf EM, Pollack ME. Hill-Sachs “Remplissage”: an arthroscopic solution for the engaging Hill-Sachs lesion (SS-32) Arthrosc J Arthrosc Relat Surg. 2004;20:e14–5. doi: 10.1016/j.arthro.2004.02.033. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 7.Gouveia K, Abidi SK, Shamshoon S, Gohal C, Madden K, Degen RM, et al. Arthroscopic Bankart repair with remplissage in comparison to bone block augmentation for anterior shoulder instability with bipolar bone loss: a systematic review. Arthrosc J Arthrosc Relat Surg. 2021;37(2):706–717. doi: 10.1016/j.arthro.2020.08.033. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 8.Camus D, Domos P, Berard E, Toulemonde J, Mansat P, Bonnevialle N. Isolated arthroscopic Bankart repair vs. Bankart repair with “remplissage” for anterior shoulder instability with engaging Hill-Sachs lesion: a meta-analysis. Orthop Traumatol Surg Res. 2018;104(6):803–809. doi: 10.1016/j.otsr.2018.05.011. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 9.MacDonald P, McRae S, Old J, Marsh J, Dubberley J, Stranges G, et al. Arthroscopic Bankart repair with and without arthroscopic infraspinatus remplissage in anterior shoulder instability with a Hill-Sachs defect: a randomized controlled trial. J Shoulder Elbow Surg. 2021;30(6):1288–1298. doi: 10.1016/j.jse.2020.11.013. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 10.Bah A, Lateur GM, Kouevidjin BT, Bassinga JYS, Issa M, Jaafar A, et al. Chronic anterior shoulder instability with significant Hill-Sachs lesion: arthroscopic Bankart with remplissage versus open Latarjet procedure. Orthop Traumatol Surg Res. 2018;104(1):17–22. doi: 10.1016/j.otsr.2017.11.009. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 11.Auffarth A, Schauer J, Matis N, Kofler B, Hitzl W, Resch H. The J-bone graft for anatomical glenoid reconstruction in recurrent posttraumatic anterior shoulder dislocation. Am J Sports Med. 2008;36(4):638–647. doi: 10.1177/0363546507309672. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 12.Bigliani LU, Newton PM, Steinmann SP, Connor PM, Mcllveen SJ. Glenoid rim lesions associated with recurrent anterior dislocation of the shoulder. Am J Sports Med. 1998;26(1):41–45. doi: 10.1177/03635465980260012301. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 13.Gerber C, Nyffeler RW. Classification of glenohumeral joint instability. Clin Orthop. 2002;400:65–76. doi: 10.1097/00003086-200207000-00009. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 14.Moroder P, Plachel F, Becker J, Schulz E, Abdic S, Haas M, et al. Clinical and radiological long-term results after implant-free, autologous, Iliac crest bone graft procedure for the treatment of anterior shoulder instability. Am J Sports Med. 2018;46(12):2975–2980. doi: 10.1177/0363546518795165. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 15.Scheibel M, Kraus N, Diederichs G, Haas NP. Arthroscopic reconstruction of chronic anteroinferior glenoid defect using an autologous tricortical iliac crest bone grafting technique. Arch Orthop Trauma Surg. 2008;128(11):1295–1300. doi: 10.1007/s00402-007-0509-2. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 16.Boehm E, Minkus M, Moroder P, Scheibel M. Arthroscopic iliac crest bone grafting in recurrent anterior shoulder instability: minimum 5-year clinical and radiologic follow-up. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2021;29(1):266–274. doi: 10.1007/s00167-020-05986-7. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 17.Zimmermann SM, Scheyerer MJ, Farshad M, Catanzaro S, Rahm S, Gerber C. Long-term restoration of anterior shoulder stability: a retrospective analysis of arthroscopic Bankart repair versus open latarjet procedure. J Bone Joint Surg Am. 2016;98(23):1954–1961. doi: 10.2106/JBJS.15.01398. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 18.Griesser MJ, Harris JD, McCoy BW, Hussain WM, Jones MH, Bishop JY, et al. Complications and re-operations after Bristow-Latarjet shoulder stabilization: a systematic review. J Shoulder Elbow Surg. 2013;22(2):286–292. doi: 10.1016/j.jse.2012.09.009. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 19.Bauer S, Coron C, Lannes X, Walch G, Blakeney WG. Open Latarjet-Patte procedure for anterior shoulder stabilization: critical steps and pearls for the walch technique. Video J Sports Med. 2021;1(4):26350254211014200–26350254211014201. doi: 10.1177/26350254211014201. [DOI] [Google Scholar]
  • 20.Bessière C, Trojani C, Carles M, Mehta SS, Boileau P. The open latarjet procedure is more reliable in terms of shoulder stability than arthroscopic bankart repair. Clin Orthop. 2014;472(8):2345–2351. doi: 10.1007/s11999-014-3550-9. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 21.Kukkonen J, Elamo S, Flinkkilä T, Paloneva J, Mäntysaari M, Joukainen A, et al. Arthroscopic Bankart versus open Latarjet as a primary operative treatment for traumatic anteroinferior instability in young males: a randomised controlled trial with 2-year follow-up. Br J Sports Med. 2022;56(6):327–332. doi: 10.1136/bjsports-2021-104028. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 22.Pagnani MJ, Warren RF, Altchek DW, Wickiewicz TL, Anderson AF. Arthroscopic shoulder stabilization using transglenoid sutures. A four-year minimum followup. Am J Sports Med. 1996;24(4):459–467. doi: 10.1177/036354659602400409. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 23.Balg F, Boileau P. The instability severity index score. A simple pre-operative score to select patients for arthroscopic or open shoulder stabilisation. J Bone Joint Surg Br. 2007;89(11):1470–1477. doi: 10.1302/0301-620X.89B11.18962. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 24.Bishop JY, Jones GL, Rerko MA, Donaldson C, MOON Shoulder Group 3-D CT is the most reliable imaging modality when quantifying glenoid bone loss. Clin Orthop. 2013;471(4):1251–1256. doi: 10.1007/s11999-012-2607-x. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 25.Shaha JS, Cook JB, Song DJ, Rowles DJ, Bottoni CR, Shaha SH, et al. Redefining “critical” Bone loss in shoulder instability: functional outcomes worsen with “subcritical” bone loss. Am J Sports Med. 2015;43(7):1719–1725. doi: 10.1177/0363546515578250. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 26.Shin SJ, Kim RG, Jeon YS, Kwon TH. Critical value of anterior glenoid Bone loss that leads to recurrent glenohumeral instability after arthroscopic bankart repair. Am J Sports Med. 2017;45(9):1975–1981. doi: 10.1177/0363546517697963. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 27.Yamamoto N, Itoi E, Abe H, Minagawa H, Seki N, Shimada Y, et al. Contact between the glenoid and the humeral head in abduction, external rotation, and horizontal extension: a new concept of glenoid track. J Shoulder Elbow Surg. 2007;16(5):649–656. doi: 10.1016/j.jse.2006.12.012. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 28.Kurokawa D, Yamamoto N, Nagamoto H, Omori Y, Tanaka M, Sano H, et al. The prevalence of a large Hill-Sachs lesion that needs to be treated. J Shoulder Elbow Surg. 2013;22(9):1285–1289. doi: 10.1016/j.jse.2012.12.033. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 29.Laboute E, Hoffmann R, Bealu A, Ucay O, Verhaeghe E. Recurrence and return to sport after surgery for shoulder instability: arthroscopic Bankart versus Latarjet procedure. JSES Int. 2021;5(4):609–615. doi: 10.1016/j.jseint.2021.04.007. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 30.O’Driscoll SW, Evans DC. Contralateral shoulder instability following anterior repair. An epidemiological investigation. J Bone Joint Surg Br. 1991;73(6):941–946. doi: 10.1302/0301-620X.73B6.1955441. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 31.Kempf JF, Lacaze F, Hila A. Anterior instability and hyperlaxity of the shoulder. Rev Chir Orthop Reparatrice Appar Mot. 2000;86(Suppl 1):132–137. [PubMed] [Google Scholar]
  • 32.Ozbaydar M, Elhassan B, Diller D, Massimini D, Higgins LD, Warner JJP. Results of arthroscopic capsulolabral repair: bankart lesion versus anterior labroligamentous periosteal sleeve avulsion lesion. Arthrosc J Arthrosc Relat Surg. 2008;24(11):1277–1283. doi: 10.1016/j.arthro.2008.01.017. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 33.Sahu D. Capsular repair is not an important part of the Latarjet-Walch procedure. J Shoulder Elbow Surg. 2021 doi: 10.1016/j.jse.2021.10.030. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 34.Zumstein MA, Raniga S. The role of capsular repair in latarjet procedures: commentary on an article by Yoshiaki Itoigawa, MD, PhD, et al.: “repairing the capsule to the transferred Coracoid preserves external rotation in the modified Latarjet procedure. J Bone Joint Surg Am. 2016;98(17):e75. doi: 10.2106/JBJS.16.00686. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 35.Rossi LA, Tanoira I, Gorodischer T, Pasqualini I, Ranalletta M. Recurrence and revision rates with arthroscopic bankart repair compared with the Latarjet procedure in competitive rugby players with glenohumeral instability and a glenoid bone loss 〈20. Am J Sports Med. 2021;49(4):866–872. doi: 10.1177/0363546520988154. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 36.Neyton L, Young A, Dawidziak B, Visona E, Hager JP, Fournier Y, et al. Surgical treatment of anterior instability in rugby union players: clinical and radiographic results of the Latarjet-Patte procedure with minimum 5-year follow-up. J Shoulder Elbow Surg. 2012;21(12):1721–1727. doi: 10.1016/j.jse.2012.01.023. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 37.Cerciello S, Edwards TB, Walch G. Chronic anterior glenohumeral instability in soccer players: results for a series of 28 shoulders treated with the Latarjet procedure. J Orthop Traumatol. 2012;13(4):197–202. doi: 10.1007/s10195-012-0201-3. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 38.Stirma GA, Lima EBDS, Chaves DH, Belangero PS, Andreoli CV, Ejnisman B. Latarjet procedure on anterior shoulder instability in professional soccer players. Acta ortop bras. 2020;28(2):84–87. doi: 10.1590/1413-785220202802225433. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 39.Perret M, Warby S, Brais G, Hinse S, Hoy S, Hoy G. Return to professional Australian rules football after surgery for traumatic anterior shoulder instability. Am J Sports Med. 2021;49(11):3066–3075. doi: 10.1177/03635465211029022. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 40.Werthel JD, Sabatier V, Schoch B, Amsallem L, Nourissat G, Valenti P, et al. Outcomes of the latarjet procedure for the treatment of chronic anterior shoulder instability: patients with prior arthroscopic bankart repair versus primary cases. Am J Sports Med. 2020;48(1):27–32. doi: 10.1177/0363546519888909. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 41.Gowd AK, Liu JN, Polce EM, Agarwalla A, Garcia GH, Nicholson GP, et al. Return to sport following Latarjet glenoid reconstruction for anterior shoulder instability. J Shoulder Elbow Surg. 2021;30(11):2549–2559. doi: 10.1016/j.jse.2021.04.020. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 42.Lau BC, Johnston TR, Gregory BP, Bejarano Pineda L, Wu M, Fletcher AN, et al. Outcomes after revision anterior shoulder stabilization: a systematic review. Orthop J Sports Med. 2020;8(5):2325967120922571. doi: 10.1177/2325967120922571. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 43.Ono Y, Dávalos Herrera DA, Woodmass JM, Lemmex DB, Carroll MJ, Yamashita S, et al. Long-term outcomes following isolated arthroscopic Bankart repair: a 9- to 12-year follow-up. JSESOpen Access. 2019;3(3):189–193. doi: 10.1016/j.jses.2019.05.002. [DOI] [PMC free article] [PubMed] [Google Scholar]
  • 44.Hovelius L, Saeboe M. Neer Award 2008: arthropathy after primary anterior shoulder dislocation—223 shoulders prospectively followed up for twenty-five years. J Shoulder Elbow Surg. 2009;18(3):339–347. doi: 10.1016/j.jse.2008.11.004. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 45.Hovelius L, Sandström B, Saebö M. One hundred eighteen Bristow-Latarjet repairs for recurrent anterior dislocation of the shoulder prospectively followed for fifteen years: Study II—the evolution of dislocation arthropathy. J Shoulder Elbow Surg. 2006;15(3):279–289. doi: 10.1016/j.jse.2005.09.014. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 46.Mizuno N, Denard PJ, Raiss P, Melis B, Walch G. Long-term results of the Latarjet procedure for anterior instability of the shoulder. J Shoulder Elbow Surg. 2014;23(11):1691–1699. doi: 10.1016/j.jse.2014.02.015. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]
  • 47.Reider B. Placing the latarjet in context. Am J Sports Med. 2020;48(1):17–20. doi: 10.1177/0363546519892245. [DOI] [PubMed] [Google Scholar]

Articles from Unfallchirurgie (Heidelberg, Germany) are provided here courtesy of Springer

RESOURCES